Olympische Winterspiele 2026 in Igls
LHStv. Geisler und Bgm. Willi dafür

Wird der Igler Eiskanal bei den Olympischen Winterspielen 2026 leuchten? | Foto: OSVI
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  • Wird der Igler Eiskanal bei den Olympischen Winterspielen 2026 leuchten?
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Mit einer gemeinsamen Pressekonferenz sind die Südtiroler Partei Team K und die NEOS in Sachen Olympische Winterspiele 2026, Igls als Standort für die Bob-, Rodel- und Skeletonbewerbe vorgeprescht. LHStv. Josef Geisler und Bgm. Georg Willi stehen dem positiv gegenüber. Es formiert sich aber auch auf GR-Ebene Widerstand gegen die Pläne.

INNSBRUCK. In einer gemeinsamen Pressekonferenz haben Team K und NEOS ihre Überlegungen. Alex Ploner vom Team K hält u. a. fest, dass das Internationale Olympische Komitee (IOC) eine Bobbahn in Cortina nicht als Voraussetzung für die Durchführung der Olympischen Winterspiele fixiert hat. "Vielmehr ist der Neubau der Bahn mit Investitionskosten von über 80 Millionen Euro ein Versprechen der regionalen Politiker." Für das Team K ist eine Durchführung der Bob-, Rodel- und Skeletonbewerbe bei den Olympischen Winterspielen in Igls ein Zeichen der Nachhaltigkeit. Für NEOS-GR Dagmar Klingler bedeutet ein "Ja zu den Olympischen Winterspielen 2026" in Igls auch die Möglichkeit, die Maximalvariante des Masterplans des OSVI für den Eiskanal zu finanzieren. Dominik Oberhofer wird das Thema als ersten NEOS-Antrag in die neue Landtagsperiode einbringen. Gleichzeitig kündigen Team K und NEOS an, sich sowohl an das IOC als auch an die nationalen Komitees mit dem Vorschlag der Ausrichtung der Bob-, Rodel- und Skeletonbewerbe in Igls zu richten.

Olympia-Standort

Das klare Nein der Innsbrucker Bevölkerung im Oktober 2017 zu Olympischen Winterspielen sehen die NEOS-Vertreter nicht als Hindernis.

"Das damalige Projekt wurde auch aufgrund der fehlenden Nachhaltigkeit abgelehnt", ist sich Oberhofer sicher. "Die jetzige Initiative betrifft außerdem nur Teilbereiche der gesamten Veranstaltung und kann im übrigen auch direkt durch die Betreibergesellschaft des Eiskanals, der OSVI entschieden werden."

Gemeinsam sehen die Team K- und NEOS-Vertreter Igls als Teil der Olympischen Winterspiele als positives und nachhaltiges Zeichen einer grenzüberschreitenden Sportveranstaltung.

Die Pressekonferenz Team K und NEOS, BezirksBlätter Innsbruck Artikel

Unterstützung

Gegenüber der Agentur APA meinte Sportlandesrat LHStv. Josef Geisler:  "Seitens des Landes stehe man einer Nutzung der Bobbahn allerdings grundsätzlich positiv gegenüber."  Bisher gebe es keine formelle Anfrage des Internationalen Olympischen Comitees (IOC) an das Österreichische Olympische Comitee (ÖOC). „Sollte eine offizielle Anfrage einlangen, werden wir mit allen Beteiligten in konstruktive Gespräche über die Rahmenbedingungen eintreten“, kündigte er an. Das Prinzip der Nachhaltigkeit stehe dabei „an oberster Stelle“. Eine Austragung der Bob- und Skeletonbewerbe würde zudem die Chance bieten, dass das IOC einen „namhaften Betrag zur ohnehin anstehenden Sanierung des Eiskanals leistet.“ Auch Bgm. Georg Willi erklärt gegenüber der APA: „

Am liebsten wäre mir, dass olympisches Geld in die Erneuerung der Bahn fließt, weil sich Italien damit den Bau einer eigenen Bob- und Rodelbahn erspart“, und meint: „Wenn die Bob-, Rodel- und Skeletonbewerbe im Rahmen der Olympischen Winterspiele 2026 in Innsbruck-Igls stattfinden, soll mir das recht sein.“

Südtirol wünscht Igls für die Olympischen Winterspiele 2026, BezirksBlätter Innsbruck Artikel

Widerstand

Gegen die "Olympischen Winterspiele in Innsbruck" regt sich aber auch Widerstand. Bereits in der Gemeinderatssitzung im Mai 2022 wurde das Thema diskutiert. Anlass war die Freigabe der Finanzmittel für die Planungskosten des Projektes Masterplan Olympia Eiskanal Innsbruck. Bgm. Georg Willi informiert über die Hintergründe des Projektes. So muss das untere Drittel der Bahn neu gestaltet werden. Das Projekt liegt lt. OSVI in einer Größenordnung von rund 50 Mio. Euro. Der Beitrag der Stadt soll bei 21,7 % bzw. max. 12 Mio. Euro liegen. Die Olympische Winterspiele 2026 in Italien könnten auf die bestehende Bahn in Innsbruck zurückgreifen.
GR Andrea Dengg urgiert ein fehlendes Gespräch zwischen den Betroffenen und sieht aufgrund der Entwicklung eine Rückstellung des Antrages als nötig. Ein Gespräch zwischen Stadt, OSVI, Land und Bund war bisher noch nicht möglich, informiert Bgm. Willi, erwartet jedoch eine Abstimmung als erste Pfeiler für ein weiteres Vorgehen. StR Christine Oppitz-Plörer findet den Beschluss über die Freigabe der Mittel für die Planungskosten in Höhe von rund 1,7 Mio. als ersten wichtigen Schritt. "2024 ist Ende Gelände in Igls", erklärt StR Elisabeth Mayr. Auch sie erachtet den ersten Beschluss für die Beibehaltung der wichtigen Einrichtung, insbesondere des Bundesleistungszentrums. Aber auch die vorgesehene Deckelung wird als Vorteil für die Stadt gesehen. StR Rudi Federspiel informiert über das Verhalten des Landes in dieser Frage, die auf eine entsprechende Entscheidung des Bundes wartet und fordert die Rückstellung des Antrags.
GR Tom Mayer erinnert an die Förderungen des Bundes, die sich nicht auf die Errichtung von PV-Anlagen udgl. erstrecken werden und sieht viele offene Fragen. Vizebgm. Johannes Anzengruber betont die Wichtigkeit der Anlage für die Sportstadt Innsbruck. GR Gerald Depaoli kritisiert fehlende Informationen.
GR Mesut Onay erinnert an das Ergebnis der Volksabstimmung über die Olympischen Winterspiele und an die 54 Prozent Ablehnung durch die Bevölkerung. "Bgm. Willi kann nicht in einem Nebensatz sagen, die Bobbahn kann für die Olympischen Spiele genutzt werden. Das widerspricht dem Ergebnis der Volksbefragung", hält Onay fest.

Gemeinsame Pressekonferenz von Team K (Südtirol) und NEOS zum Standort Igls für die Olympischen Winterspiele 2026. | Foto: BezirksBlätter Innsbruck
  • Gemeinsame Pressekonferenz von Team K (Südtirol) und NEOS zum Standort Igls für die Olympischen Winterspiele 2026.
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StR Uschi Schwarzl betont die Wichtigkeit der Beschlussfassung, auch im Zusammenhang mit ressourcenschonenden und nachhaltigen Umgang in Europa. Vizebgm. Markus Lassenberger hält fest, dass im Gemeinderat nicht die detaillierte Bericht vorliegt. Auch in der Frage der Homolegierung (Anmerk. der Redaktion: Abnahme der Bahn im sportlichen Bereich) gibt es offene Fragen, die Kostendeckelung mit 12 Mio. Euro kann nicht garantiert werden. GR Stefan Gasser sieht die 12 Mio. Euro gesichert. GR Mayer warnt vor einer Entwicklung wie in Seefeld.
GR Mesut Onay erinnert an die Entwicklung des Projektes Patscherkofelbahn und warnt vor "Olympischen Winterspielen" durch die Hintertür. GR Irene Heisz sieht die heutige Entscheidung nicht an Olympische Spiele gebunden, sondern an der Frage, ob Innsbruck weiterhin Weltcupbewerbe durchführen will. Bgm. Willi sieht Innsbruck als Standortgemeinde als Vorreiter und betont auf Nachfrage von GR Dengg, dass die 12 Mio. Euro der absolute Deckel ist.

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