Polit-Ticker
"No"-Olympia in Igls, inakzeptabel AUA, Baustellenärger, grün-roter Kampf

Keine Bewerbe der Olympischen Winterspiele 2026 im Eiskanal in Igls. | Foto: OSVI
2Bilder
  • Keine Bewerbe der Olympischen Winterspiele 2026 im Eiskanal in Igls.
  • Foto: OSVI
  • hochgeladen von Georg Herrmann

Ab Feber sollen die Bauarbeiten an einer "vereinfachten" Version des Eiskanals in Cortina beginnen. Die Einstellung der Flugverbindung Innsbruck - Wien sei inakzeptabel. Die Baustellen in der Innenstadt sorgen für Ärger. Innsbrucks Grüne lande die SPÖ ein, "gemeinsam gegen Schwarzblau zu kämpfen". 

INNSBRUCK. "Der Eiskanal für die Bob-, Rodel- und Skeleton-Wettbewerbe bei den Olympischen Winterspiele 2026 in Italien soll nach langen Debatten nun doch in Cortina d'Ampezzo gebaut werden. Die für den Bau der Olympia-Infrastrukturen zuständige Gesellschaft Simico erteilte dem italienischen Bauunternehmen Pizzarotti den Auftrag zum Bau des Eiskanals, wie das Infrastrukturministerium in Rom mitteilte", informiert die Plattform sportnews.bz auf ihrer Webseite. Infrastrukturminister Matteo Salvini sowie Sportminister Andrea Abodi zeigten sich erfreut, ab dem 19. Februar soll eine „vereinfachte“ Version des Eiskanals gebaut werden. 

Bedauerlich

Als „rational nicht begründbar“ bezeichnet LA Sebastian Kolland die Entscheidung der italienischen Regierung, für die Olympischen Spiele 2026 nun doch eine eigene Bahn in Cortina bauen zu wollen: „Ich halte das in vielerlei Hinsicht für einen Fehler und glaube, dass hier eine große Chance vertan wurde. Es macht vor allem wirtschaftlich, aber auch ökologisch betrachtet einfach keinen Sinn, nicht einmal einhundert Kilometer Luftlinie von Innsbruck/Igls entfernt, eine neue Bahn um dutzende Millionen Euro aus dem Boden zu stampfen, deren Auslastung nach den olympischen Bewerben wieder überschaubar sein wird. Genau deshalb hat sich nicht zuletzt auch das Internationale Olympische Komitee vehement gegen einen Neubau ausgesprochen. Dass den vielen guten Argumenten für eine Nutzung der bereits bestehenden Anlagen in Innsbruck/Igls leider seitens des italienischen Infrastrukturministers Matteo Salvini nie wirklich eine Chance gegeben wurde und sich das Kirchturmdenken durchgesetzt hat, ist bedauerlich.“

Aktuelles aus der Stadtpolitik aus Innsbruck finden Sie im Polit-Ticker

Unzumutbare Zustände

Bürgermeisterkandidat StR Elli Mayr: „Durch die Umleitung des Individualverkehrs in die Museumstraße kommt es permanent zu einem Rückstau und somit massiven Verspätungen der Öffis, die durch die Haupt-Öffi-Achse Museumsstraße verkehren. Das nun für den Individualverkehr erlaubte Rechtsabbiegen von der Museumstraße aus in die Wilhelm-Greil-Straße ist aufgrund des hohen Fußgängeranteils dort kaum ungehindert möglich und sorgt für massive Verspätungen aller dort verkehrenden Öffi-Linien. Auch der über die Erlerstraße in die Museumstraße einfahrende Individualverkehr, der zur Kreuzung Museumstraße/Meinhardstraße/Sillgasse weiterfährt, blockiert sämtliche Haltestellen auf dem südlichen Fahrstreifen der Museumstraße, was den Öffi-Verkehrsfluss auf dieser Hauptachse noch weiter beeinträchtigt“, so Mayr weiter. „Verschärfend hinzu kommt noch die Einbahnregelung in der Meinhardsstraße, die auch auf den dort verkehrenden Linien für massive Beeinträchtigungen sorgt. Der Umleitungsweg über die östliche Museumstraße ist praktisch ständig zugestaut, die Kreuzung mit der Sillgasse blockiert - damit wird faktisch eine zentrale Hauptschlagader im Öffi-Netz lahmgelegt.


Ich schlage, vor die südliche Fahrspur der Museumstraße in eine temporäre Busspur umzuwandeln, damit zumindest die öffentlichen Verkehrsmittel halbwegs reibungslos durchkommen. Das wäre nicht nur im Sinne der Fahrgäste, sondern auch im Sinne der ohnehin schon massiv belasteten Buslenkerinnen und Buslenker“, fordert Mayr.

Dass Baustellen eine Belastung darstellen und ohne gewisse Einschränkungen nicht abgewickelt werden können, sei allen klar. Es verwundere aber sehr, dass im Jahr 2024 in einer Stadt mit einem grünen Bürgermeister und einer grünen Verkehrsstadträtin bei Baustellen in erster Linie für den Individualverkehr geplant wird und der öffentliche Nahverkehr sich hinten anstellen muss.

Die Einstellung der Flugverbindung Innsbruck - Wien zur Mittagszeit durch die AUA sorgt für massive Verärgerung. | Foto: Austria Airlines
  • Die Einstellung der Flugverbindung Innsbruck - Wien zur Mittagszeit durch die AUA sorgt für massive Verärgerung.
  • Foto: Austria Airlines
  • hochgeladen von Georg Herrmann

Inakzeptable AUA

Unfassbar und inakzeptabel. Die AUA macht mit Tirol, was sie will.“ So kommentiert die NR Rebecca Kirchbaumer die Ankündigung der AUA, die Strecke Innsbruck – Wien nur mehr zweimal zu bedienen und die sogenannte ‚Mittagsmaschine‘ zu streichen. Kirchbaumer fordert ein Umdenken bei den Austrian Airlines und ihrer Konzernmutter Lufthansa. Die Reduktion des Flughafens Innsbruck auf einen reinen Saisonflughafen lassen eine gefährliche Entwicklung für die heimische Industrie und den heimischen Wirtschaftsstandort erwarten. „Das Argument, dass die Flüge zu wenig ausgelastet sind, stimmt einfach nicht. In der Regel sind die Flüge nach Wien oder retour immer bis zum letzten Platz ausgebucht. Das merkt jeder, der schon einmal spontan einen Flug umbuchen musste und dann aufgrund der hohen Auslastung einen enormen Aufpreis zahlen musste oder überhaupt keinen Platz mehr bekommen hat“, so Kirchbaumer. Im Flieger selbst sei dann auch jeder Platz besetzt. Besonders ärgerlich ist für den Flughafen Innsbruck, dass die Kürzung auf der Strecke nach Wien zeitgleich mit der Einstellung der Flüge nach Frankfurt durch die Lufthansa-Tochter Air Dolomiti kommt. „Tirol droht durch die massiv beeinträchtigte Erreichbarkeit in den kommenden Jahren im wahrsten Sinne des Wortes den Anschluss zu verlieren“, so die Nationalrätin abschließend.

Direktflüge nach Berlin und nach Paris ab Innsbruck

Einladung an die SPÖ

Mit einer Einladung reagieren die Innsbrucker Grünen auf den roten Wahlkampfstart: "Wir begrüßen die klar ablehnende Haltung der SPÖ zur FPÖ. Da könnten sich andere Listen, die sich zum demokratischen Spektrum zählen, noch was abschauen – wie die schwarze Anzengruber- und die schwarze Tursky-Liste", sagt GR Dejan Lukovic. Er erinnert daran, dass sämtliche Umfragen in Innsbruck bisher eine klar ablehnende Haltung der Innsbruckerinnen und Innsbrucker zu Schwarzblau zum Ausdruck gebracht haben. Über zwei Drittel waren zuletzt gegen diese Koalition - neue aktuelle Daten dazu erwarten, die Grünen in den kommenden Wochen. "Um die Gretchenfrage 'Schwarzblau: Ja oder Nein' drücken sich Anzengruber und Tursky seit Wochen. Und das, obwohl Landeshauptmann Mattle hier eine ganz klare Linie gegen die FPÖ vorgibt", erinnert Lukovic. "Die SPÖ solle nicht von grün-schwarzblauem Hickhack fabulieren, sondern mitkämpfen. Denn der Garant gegen Schwarzblau heißt Georg Willi, das wissen die Genossinnen und Genossen ganz genau."

Weitere Nachrichten aus Innsbruck finden Sie hier

Keine Bewerbe der Olympischen Winterspiele 2026 im Eiskanal in Igls. | Foto: OSVI
Die Einstellung der Flugverbindung Innsbruck - Wien zur Mittagszeit durch die AUA sorgt für massive Verärgerung. | Foto: Austria Airlines
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.