Ein paar Sonnenstrahlen in der „dunklen“ Jahreszeit gefällig?

Die Blätter verfärben sich gelb, orange, rot. Es ist ein eindrucksvolles Schauspiel an Farben, das der Herbst jedes Jahr aufs Neue bietet. Dann fallen die ersten Schneeflocken, die Natur kommt zur Ruhe.

So schön diese Zeit für viele sein mag - nicht jeder freut sich darüber, wenn der Herbst Einzug hält, dicht gefolgt vom Winter. Denn damit beginnt die „dunkle Jahreszeit“. Die Tage werden kürzer, die Wolken grauer und man verfällt leicht in eine melancholische Stimmung. Manch einer verspürt ein vermehrtes Schlafbedürfnis und eine nicht erklärbare Antriebslosigkeit. Ja, es ist kein Geheimnis, dass unsere Psyche auf das Wetter und den damit verbunden Mangel an Sonnen- und Tageslicht reagiert.

Hinzu kommt heuer noch der „Corona-Faktor“, der das Leben zusätzlich erschwert. Dies mag in diesem Jahr das Stimmungsbarometer auch bei einer Frohnatur nach unten sinken lassen und macht diese Jahreszeit zu einer echten Herausforderung.

Ein altes Sprichwort trifft mit seiner Aussage den Nerv der Zeit: „Ein freudiges Herz ist eine gute Medizin, aber ein niedergeschlagener Geist raubt einem die Kraft“ (Bibelzitat aus Sprüche 17:22). Doch wie gelangt man unter diesen Umständen zu einem „freudigen Herzen“, das einem Kraft geben kann?

Das Sprichwort nimmt darauf Bezug, dass vieles eine Frage der Einstellung ist. Denn die Lebenseinstellung hat oft eine größere Auswirkung auf uns und unser Wohlbefinden als unsere Gene oder die Umwelt. Das Positive daran: Während wir unsere Gene, Umstände und die Jahreszeit kaum beeinflussen können, können wir auf unsere Einstellung durchaus selbst Einfluss nehmen.

So kann es förderlich sein, ein wenig Sport zu treiben oder sich einfach regelmäßig zu bewegen. Bekanntlich werden durch Bewegung Botenstoffe in unserem Körper freigesetzt, die eine positive Wirkung auf unsere Stimmung haben. Auch jeden Moment zu nützen, um bei schönem Wetter in die Sonne zu gehen, die einzigartige Farbenvielfalt oder eine wunderschöne Schneelandschaft in sich aufzunehmen - und nebenbei Vitamin D zu tanken - kann sich auf unser „Herz“ gut auswirken.

Weitere hilfreiche Tipps sind interessanterweise auch in der Bibel zu finden, die nicht nur weise Sprichwörter enthält, sondern auch ein erstaunlich moderner Lebensratgeber ist. Sie sagt zum Beispiel, dass „Geben“ glücklicher macht als „Nehmen“ (Apostelgeschichte 20:35) oder dass „die Güte eines Menschen ihm selbst zugutekommt“ (Sprüche 11:17). Man soll geben, wenn es einem selbst schon nicht gut geht? Ja, das funktioniert wirklich und ist sogar wissenschaftlich bestätigt. Altruismus (Selbstlosigkeit) ist erwiesenermaßen gut für das eigene Wohlbefinden. Woran liegt das? Man nimmt an, dass Mitgefühl, Fürsorge und Güte weniger Raum für negative Gefühle lassen.

Auch wenn es zunächst eine Portion Überwindung kostet: Die Freude zu spüren, die selbstloses Geben oder ein „sich um jemand Kümmern“ bringt, kann eine echte Hilfe sein - gerade, wenn man mit schwierigen Lebensbedingungen zu tun hat. Und dabei muss es nicht immer die ganz große Geste sein. Ein nettes SMS, ein kurzer Anruf oder eine kleine Aufmerksamkeit - und man hat ein paar Sonnenstrahlen in die „dunkle Jahreszeit“ eines anderen gebracht. Und das wird auch das eigene Gemüt zum „Strahlen“ bringen.

Einen Gedanken wert ist auch das Ergebnis einer aktuellen Studie der Universität Innsbruck und der Charité Berlin, wonach Menschen, die in ihrem Leben einen starken Sinn sehen, besser mit schwierigen Umständen wie der Coronakrise fertig werden. Und gerade auf die Frage nach dem Sinn des Lebens bietet der bereits erwähnte Lebensratgeber Bibel zufriedenstellende Antworten. Vielleicht sind die praxisnahen Hinweise dieses Buches ja gerade momentan einen Blick wert – zum Schutz unserer körperlichen und psychischen Gesundheit und für ein Plus an Lebensfreude.

„Es ist wie es ist, aber es wird, was man daraus macht“, sagt ein Sprichwort. Oder anders gesagt: manche Umstände wie die Jahreszeit oder den „Corona-Faktor“ kann man nicht ändern, aber man kann das Beste daraus machen.