Meine Erfahrungen als neuer Pensionist und Rentner #9
Merke: Langsam & Kurz-Durch-Starten. Abschied von Hypo-Oldie. Purpurner Mantel.

Norbert "Nopi" Steger inmitten seiner damaligen Abteilung, damals - vor der alten Hypo Tirol Zentrale stehend. | Foto: Herbert Waltl
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  • Norbert "Nopi" Steger inmitten seiner damaligen Abteilung, damals - vor der alten Hypo Tirol Zentrale stehend.
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Der Merksatz. Es ist der erste des Jahres, aber gleichwohl auch der letzte. Wer weiß.

Und DU weißt es ganz sicher?

Die Feiertage sind vorbei und Geschichte. Neues Jahr. Neues Glück. Oder so ähnlich. Unsere absolute Freiheit weiter eingeschränkt. Freitesten oder Daheimbleiben bleibt alternativlos wie es war. Die Impfung im Anrollen. Gut so. Die Neujahrsvorsätze sind niedergeschrieben, das letzte Jahr hat seinen Kurz-Rückblick bekommen. Im Stakkato - verheißungsvoller Start 2020 - Ischlg-Mathon-Schifahren im Jänner, (Wir haben nix bemerkt, das Wetter war schlecht und unsere Stimmung dem-ent-sprechend! ...) 24. Jänner - Start 2020 in der Landesbank als "Fete" rund um den Stein-Adler. Dazu Peter Morass vom Tiroler Landesmuseum:

 "Der Steinadler (Aquila chrysaetos) bewohnt Bergregionen und Hochlandwälder in den gemäßigten Klimazonen der gesamten Nordhalbkugel. Mit einer Spannweite von bis zu 2,25m ist er einer unserer stattlichsten Vögel. In Österreich gibt es heutzutage wieder ca. 350 Brutpaare. Steinadler pflegen eine lebenslange Einehe. Das Nest (Horst) befindet sich meist in unzugänglichen Felswänden unterhalb des Jagdgebietes. Adlerpaare bauen mehrere Horste, die jährlich abwechselnd beflogen werden. 2, selten 3 Eier, wobei meist nur ein Junges aufkommt. Die Nahrung des Steinadlers besteht aus Fallwild (Lawinenopfer), Murmeltieren, Schneehasen, manchmal auch ein Gamskitz. Der Adler, vor allem der Steinadler spielt in der Heraldik eine große Rolle. Er steht für Kraft.  Für unseren Tiroler Wappenvogel (in Nord/Osttirol mit Lorbeerkranz, in Südtirol ohne) stand der Steinadler Pate, für den österreichischen Bundesadler war dies der Kaiseradler ( Aquila heliaca)"

Und seit 2020 ist der Adler auch wieder im Logo der Landesbank zuhause.

Danach 2020 im Kurzstakkato - einfach zum Drüberlesen.

Donnerstag 12. März 2020 - "Die Alten werden ...Heimgeschickt - Lock-Down -CORONA-ALARM- Kwarantäne - Absage vom Schiurlaub in Galtür- Balkooning - Home-Office- Lock-Down des Lebens - allgemein - Absage von Koh Samui - Flug/Bahnstorno-SAM der digitale-Nachbarschaftshelfer-eher flügellahm- ein-Sommer-wie-er-früher-war mit "Wir sehen die Seen, diesmal anders!" - Tristacher See - Milstätter-See - Faaker See - Wörthersee - Zeller-See - dazwischen!-Weislahn-Fuschl-See-Wolfgang-See ... gesehen - Schwimmen - Baden - ... ein neuer Sommer auf den ein neuer Herbst folgt. Mit dem nächsten Lock-Down. Ausstellungs-Triologie mit Schubert-Schild und dem Herrn BERT - "Ethikbroschüre" mit Lothar Müller, Ausstieg aus der Landesbank - Übergang ins Pensi-Dasein. Stilvoll: Übergabe von 12.000 Kröten an das Netzwerk von Herbert Peer und dem Landes-Günther. Zu Hilfe. Was bleibt - Weihnachten - und Silvester einmal anders. Bilder. Erinnerungen. Und fehlende Aufklärung. Heute - hier und jetzt im nächsten "Lock-Schock-und-hock-Dich-down". War noch nie Schifahren. (Stimmt nicht - heute 5. Jänner - Schlick! Wunderbares Wetter, Mega-Schnee-VerhältnisseundeinennassenFetzenvordemmund) Halte mich an die Regeln und das Ein-Mal-Eins der Pandemiebekämpfung. Zweimal Seefeld hin- und retour - rund um den Wildsee. Und sonst - Kurzaufenthalt in Paris -  "Paris - Stadt der Lichter" –  als Gesellschaftsspiel zu zweit, in Bozen -  St. Magdalener vom "Moar" und dazwischen ein "Ich-bin-ein-Amateur-Schachspieler" - Schach - auch zu zweit und nicht alleine. Eine Netflix-Serie ist auch zu etwas Gutem gut.

Ein paar Zeilen darfst DU über Norbert "Nobbi" Steger schreiben.

Vorausgegangen. Bis vor kurzem habe ich noch allen, oder zumindest allen, die mir in meiner Zeit dort bekannten Menschen, die vorausgehen durften, mußten, mit einem kleinen oder umfangreicheren, je nach meinem persönlichem Wissenstand dosierten Nachruf gewürdigt. Und so möchte ich es jetzt - dazwischen - auch mit dem Norbert "Nobbi" Steger halten. Vor Weihnachten ist er gegangen. In der TT gelesen. Am 18. 12.! Wie und was, Umstände sind mir nicht bekannt. Nach zweitägiger Suche in den vielen noch herumliegenden, vorhandenen Archiven des ehemaligen Archivars Herr BERT habe ich zumindest drei Fotos ausgraben können. Damit man auch ein Bild für die Erinnerung an den Norbert hat. Erinnerungen? Meine Erinnerungen an ihn sind verhalten - persönlich. Kamaerascheu dürfte er gewesen sein, es gibt es nicht allzu viele Bilder vom ehemaligen Geschäftsstellenleiter der Landesbank in Pradl. Damals. Noch in der Gabelsbergerstrasse. Zweimal durfte ich dort als "Aushilfkassier" in Pradl mithelfen. Die Geschäftsstelle war damals, sagen wir es so - mit einem kleinen Aussenseiterstatus versehen. Ruhe. Gelassenheit war Credo und dort angesagt. Zu unrecht war die Zweigstelle im Verbund der vielen "Superstars" im Landesbankenverbund im Abseits. So denke ich heute. Damals war ich ein Mitgröler im Einheitsbrei der Vorurteilsbehafteten. Mittendrin der Norbert Steger als großer Ruhepol und - umsichtiger - Leiter. Ein korrekter, vielleicht überkorrekt wirkender "Bankbeamter" mit Herz, der dieses halt nicht auf der Zunge trug. Zurückhaltend. Ein wenig reserviert, gebildet, ein guter Zuhörer und was mir damals aufgefallen, er konnte den älteren Menschen das komplizierte "Geldleben" gut erklären. Solide, reserviert-verhalten wir waren per "Sie", genau, exakt und durchaus angepaßt. Wahrscheinlich, so denke ich, wenn ich den Norbert besser gekannt hätte, hätte durchaus Schalk und Witz sein Steckenpferd sein können. Die, die in besser kennen, gekannt haben, werden es wissen. Aber für mein Empfinden - ganz die alte Hypo Schule - respektzollend und ihn einfordernd, Altersunterschied - und er hatte eine besondere Tonalität in seiner Stimme,  seiner Sprache, hier und da sooo langgezogene Laute, interessanterweise kann ich mich ganz genau an den Klang seiner Stimmer erinnern, diese vermittelte eben - Ruhe, Sicherheit und wurde unterstützt von perfekt eingesetzter Gestik mit den Händen  ... später hat er mir dann das "Du" angeboten, was für die damalige Neuzeit immer eine Ehre war. "Alte Hypo-Granden bieten Jungspund das DU an!" Wir haben uns dann immer wieder einmal getroffen. Zufällig. Small-Talk - nix Wichtiges. Bei einem der letzten Treffen, Jahre her, haben wir uns über seine von ihm definierten Schmerzen und die hilflose Medizin, was es denn sein könnte unterhalten. Er - durchaus optimistisch und von kämpferischer Natur beseelt, tat mir leid. Mein Bild vor Augen. Korrekt gekleidet, wie zu "Dienstzeiten",  mit dieser geraden-bestimmten Art, die ihn auszeichnete. Alle Menschen hinterlassen Spuren und Fährten. Nur wenn wir das Vergessen zulassen, die Bilder löschen, die Vergangenheit ausblenden, verblasst der Zauber des Einzelnen. Spuren hat auch Norbert in der Landesbank hinterlassen. Wie alle, die vor- und nach ihm diese Reise antreten. Wenn viel Zeit vergangen, verschwinden die Spuren. Unbestritten, auch der Norbert war ein Baumeister der heutigen Hypo Tirol und hat seinen Teil dazu beigetragen. Unbestritten hat er uns Zurückgelassenen etwas hinterlassen. Verdient, dass wir an ihn denken und ihm ein ehrendes Andenken widmen. Das tun wir, die wir ihn gekannt haben. Es stimmt schon, was da so steht. Spuren von Bank zu Bank gibt es immer und überall. Nicht umsonst fällt mir da ein, die Doppelbank, die an den ehemaligen Buchhalter der Landesbank - Randolf Schäppi erinnern. Zwei Bänke vor der Pfarrkirche Neu-Pradl.  Diese laden zum Verweilen ein. Vorläufig unvergesslich verewigt im Hinweis, der an der Bank angebracht. (Siehe Foto!)

DU mußt den purpurnen Mantel ausziehen.
Gefahr für die Mächtigen.

Es ist noch nicht lange her. Vor wenigen Tagen. Da traf ich in der großen Stadt wieder einmal den großen, weisen Mann, mit Bauch und viel im Kopf, der hat mir gesagt. "Herbert - Du bist jetzt ein junger Pensionist. Wertvoll wertlos und in der neuen Rolle des nackten Menschen, schutz-macht-kraftlos angekommen. Ich sage Dir was ..." - Ich: "Was?" - Er: "Ja, am Ende des langen Weges müssen alle, ganz gleich woher sie kommen, ob Frau ob Mann, ob wir, ob sie wollen oder nicht, einfach ihren purpurnen Mantel abgeben, wegtun, ablegen und müssen dazulernen ..." Und dann hat er mir erklärt. Das gehöre alles in die Schatztruhe der Weisheit des Alters. "Deine Meinung zählt jetzt nicht mehr. Zuvor. Zuvor war es nur mehr die Funktion, die deinem Tun und Deiner Meinung Wichtigkeit verschafft. Hat mit dem Abgang ist die Wichtigkeit dahin. Unwiederbringlich. Endgültig. Deinen Mantel hat sich schon jemand anderer angezogen!" Klar nur als Metapher und als Sinnbild für das was passiert. Und weiter: " In Europa trugen die Herrscher, die Wichtigen in der Regel den klassischen, weit geschnittenen Königsmantel aus Samt in Purpurrot. Der Farbstoff war teuer und musste importiert werden. Der Königsmantel war seit dem ausgehenden Mittelalter oft mit Hermelinfell gefüttert oder verbrämt. Dann mußte er lachen. Ich schaue betroffen drein. "Was habe ich mit dem Mantel, den Königen, Hermelin am Hut ...?" Er: "Denk nach!" - Stille. Dann. Wir lachen beide und er brustet lauthals hervor: " Als „Kaiser“ umhüllten sich die russischen Zaren mit einer Brokatrobe im Stile byzantinischer Herrscher. Auch diese Kleidungsstücke waren mit Hermelin gefüttert oder umsäumt; das Hermelin gilt als Symbol für die moralische Lauterkeit und Ehrenhaftigkeit seines Trägers. Jetzt ist genug. Ich: "Wir haben Corona! - Das reicht mir ! Meinen Mantel können die haben ...!" Getöse. Geklirre. Bumms!
Wir heben das Glas und stossen auf das Neue Jahr an. Wir: "Mögen all die Purpuren-Mantel-Herrscher und Baumeister des Lebens die Spielkarten für uns alle diesmal besser mischen, danach gerechter und besser verteilen. Sonst nehmen wir auch ihnen den purpurnen Mantel weg. Versprochen.

2021 könnte ein lustigeres Jahr werden, glauben Sie mir ...(?)
Vielleicht.

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