Meine Erfahrungen als neuer Pensionist und Rentner#6
Merksatz: Jedes Geschenk das nicht geschenkt, ist ein Geschenk. Schenk Zeit und Nachdenk.

Eine hörenswerte und auch sehenswerte Show. Nicht nur für Kinder. Mehr denn je - auch für uns Erwachsene. Sagen Paul und Luise. | Foto: herbert Waltl
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  • Eine hörenswerte und auch sehenswerte Show. Nicht nur für Kinder. Mehr denn je - auch für uns Erwachsene. Sagen Paul und Luise.
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Halleluja! Wieder eine Woche Vergangenheit. Widersprüchliches trifft auf Wahrheit. Glück? Wer weiß schon noch ...was richtig und falsch ist. Weihnachten und Silvester einmal anders. "Was gibt es Neues?" - Heinz Conrads.  Meine -  6. Woche als Neopensionist vorbei. Ein Hin- und Her. Täglich den Jakobsweg, zumindest den kleinen Teil zwischen der Seesiedlung, dem Ortsende der Marktgemeinde Völs und Afling - von vorne und von hinten. Inzwischen kenne ich jede Biegung und und kann auch schon die Bäume umarmen. Zwei davon. Haben Namen und heißen - Paula und Luise. Begegnungen mit  Menschen - Junge und ältere Herrschaften zuhauf. Hin und her. Beim "Blockhaus" (neben dem Blumenpark Seidemann, ehemalige Praxmarer-Gärtnerei und jetziger Reitstall) werden Kiachl´n mit Kraut, mit Preiselbeeren angeboten. Nächste Woche werde ich den Alt-Pensionisten Alfie aus Schwaz zu einer solchen Lang-Runde einladen.
Was war sonst noch diese Woche? Nix Aufregendes.

Bedenkliches: Politische Elite als Geschenk.

Am Mittwoch die Gemeinderatssitzung der Landeshauptstadt angesehen. Zufällig. Was für ein Glück. Im Live-Stream. Also - wenn es einer Demaskierung aller Beteiligten gebraucht hätte, war es das. Angezogen - aber pudelnackig allesamt. Grauslig! Gemeinderats-FKK. Untergriffig von allen Seiten, Hausverstand gepaart mit Bockstarrigkeit, Denunziantentum mit derb-humorigen Seitenhieben, Satire als leibhaftige Überlebensform, ein Sitten- und Kulturbild der Extraklasse. Persönlich kenne ich nur mehr wenige der handelnden Personen. Bürgermeister und die abberufene Vizebürgermeisterinnen. Und den Herrn Rudi, den Mesut. Trotzdem. Ein Trauerspiel. Aber diese Erläuterungen und Argumente. Menschenskinder. Fremdschämen kriegt eine neue Bedeutung. Und Corona und die Egotrips haben sich in die Köpfe scheinbar schonungslos reingefressen "Ohrschluiferer", in einer elend langen Klugscheißerliste, der Landtag (habe ich auch schon erleben dürfen!) im Live-Stream ist dagegen ein "Lamperlschwoaf". Nach vier Stunden "Zuhören" und "Zuschauen" bleibt das schale Gefühl übrig. Das sind UNSERE gewählte Mandatare, bunte Parteifarben am Hosenlatz - aber farblos und zutiefst  unmenschlich miteinander umgehend. Passt schon. Was denken sich junge Menschen, sollten sie das sehen. Kinder? Ah-so! Die alle schauen das nicht. Schande!!! Ist nur meine subjektive Einschätzung. Mich wundert nix mehr. In Zukunft verzichte ich auf meine Lieblingssendung im ORF mit dem Sohn von "The Voice" aus dem alten ORF und dem eingebürgerten "Deutschen" und schaue nur mehr den Innsbrucker Gemeinderat an. Schonungslos. Alles. Kabarett. Poetry Slam. Satire. Ein Hoch dafür. Dich aber Legende, Mythos, Idol grüße ich so herzlich wie nur je. Da kann Mann - und Frau nur verlieren. Glücklich wer solche Unterhalter kostenlos gestreamt bekommen kann.  "Hoch und Tief" von Rodscha aus Kambodscha und Tom Palme passen perfekt dazu. Und alle Kinder machen mit. Auch die Erwachsenen.

Statt Schimpfen. Einimpfen.

Was für ein Glück. Man kann es einimpfen. Impfungen sind simpel. Wir alle werden "geimpft". So oder so. Und das macht man eigentlich schon im Kindesalter. Interessant dazu heute Dr. Andreas Salcher im Brief an Tirol in der Tiroler Tageszeitung: "Lehrstoff, der teilweise aus dem 19. Jahrhundert stammt, mit der Technologie des 21. Jahrhunderts an Kinder zu verschicken. Dieser wird dadurch aber nicht zeitgemäßer." ... weiter: ... Und der visionäre Denker Yuval Harari geht davon aus, dass Menschen sich in Zukunft aufgrund des rapiden Fortschrittes alle 15 Jahre neu erfinden müssen, um die beruflichen Herausforderungen bewältigen zu können. Und die dafür notwendigen 21st Century Skills: Verlässliches Beherrschen der vier Kompetenzfelder .... Lesen, Schreiben und Rechnen ... usw - und noch aufrüttelnder sein Schlußsatz:"Zivilisation ist ein Wettrennen zwischen Bildung und Katastrophe" (H.G.Wells - "Krieg der Welten") ...

Affen tanzen - Mitmachlieder zum Mitschwenken.

Hie und da sollten wir uns zurückbesinnen. Auf das was am Anfang war. Kind sein. Mei! Wie war das schön. Und da fällt mir immer und immer wieder "Rodscha aus Kambodscha und Tom Palme" ein. Intellektuelle Pädagogen. Weisheitszähne. Visionäre. Und das Mitmachlied von "Paula und Luise" ein. Ein Bringer für jeder Kinderparty. Aber eigentlich - nicht minder für uns Erwachsene. Hier der wichtigste Text: 

Mein rechter Fuß heißt Paul, mein linker heißt Luise. Paula und Luise sind meine Füße. Tausende Kilometer sind sie schon gegangen. Der eine könnte niemals ohne den Andren. Pauls Turnschuh riecht nach Käse. Wie kann man nur so stinken? Hallo, hallo, hallo - Luise kann nur winken!

Jakobsweg, die 40.te Runde.

Was ist noch passiert? Seien wir zufrieden und glücklich. Wir halten den Abstand penibel ein. Corona-Elefanten zwängen sich dazwischen. Oder Antilopen. So und so. Die Gastronomie ist gesperrt. Die persönlichen Beziehungen gehen rücklings am Stock. Nächste Woche gibt es für mich einige Gespräche mit besonderen Menschen, alles mit Mundschutz und Abstand. Das "Pensionistenleben" ist kreuzfidel, wundersam und gleichzeitig endgültig. Ich muss mich stramm und überlustig jeden Tag für die größere Aufgaben empfehlen. Beschenkt. Ohrgeschützt. Beim täglichen Ganz Richtung "Jakobsweg" komme ich beim Blockhaus vorbei. Und dort gibts gar köstliche Kiachln mit Kraut oder Preiselbeermarmelade. Meistens habe ich beim Spaziergang die Börse vergesslich wie ein Pensionist liegenlassen.

 
Musikalisch. Unweihnachtlich.

Genau die Musiktipps sind ungewöhnlich und unpassend. Betont so. Kap. Wlodek und "Aus glücklichen Tagen" plündern den Müllhaufen der Kleinkunst. "Im Planetarium" sticht hervor. Songs of Metropolis & The Orient House Ensemble - ein jazzige Tour von Paris über Vienna, Manhattan, Moscow nach Berlin, hörensveredeltundhochwertigst. Und zum Schluß noch die Geschwister Well mit "Fein sein. Beieinander bleiben." Eine Live-Aufnahme aus den Münchner Kammerspielen. 35 Jahre Biermösl Blosn, 25 Jahre Wellküren - ein Well-Geschwister-Programm zum Drüberlachen. Track 20. "Innsbruck ich muß dich lassen" würde ich dem Gemeinderat als Abgesang und Aufmunterung zuschreiben, wenn ich etwas zu sagen hätte. Oder doch den Titel Nummer 18: "Pflegefall".

Verschenken. Metaphorisch: 100 Dinge.

Auf Netflix gibt einen netten Film zum Thema Glück. Passend zu Corona. Passend zu uns. Irre komisch und doch mit einer klaren Botschaft. "Die Bedeutungslosigkeit materieller Dinge!" - mit Matthias Schweighöfer. 100 Dinge. Wir sparen uns diese Dinge heuer. Wiederholt und immer noch gibt es für uns und die Lieben auch 2020 keine Weihnachtsgeschenke. Nur Zeit, Liebe und ein neues Miteinander. Bast. A. Spendieren wir lieber etwas mehr und richtig sinnvoll.

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