KOSMOS TRAKL-EINE ANNÄHERUNG & Entdeckung
Viktor TRAKL: Schwermut und Verskunst

OTTO SALLABERGER Lädt ein - zu WORT und MUSIK: KOSMOS TRAKL – EINE ANNÄHERUNG 
3. FEBER 2023 - 20:00 UHR
HAUS DER MUSIK
 | Foto: Oswald Sallaberger
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  • OTTO SALLABERGER Lädt ein - zu WORT und MUSIK: KOSMOS TRAKL – EINE ANNÄHERUNG
    3. FEBER 2023 - 20:00 UHR
    HAUS DER MUSIK
  • Foto: Oswald Sallaberger
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Oswald Sallaberger, der bedeutende Tiroler Dirigent und Geiger, ist auch ein hervorragender Dramaturg seiner Konzertprojekte. Georg Trakl, der singuläre expressionistische Lyriker aus Salzburg, dessen tragisches Schicksal sich im Grauen des ersten Weltkriegs im damals österreichischen, heute ukrainischen Gródek erfüllte, hat viele Komponisten zu Vertonungen seiner Gedichte angeregt. Zu den ersten zählten so unterschiedliche „Klassiker der Moderne“ wie Anton Webern und Paul Hindemith. In Theresienstadt schrieb der bald danach von den Nazis ermordete Viktor Ullmann ein berührendes Trakl-Lied. Eine Erinnerung an den Schweizer Komponisten Willy Burkhard ist wichtig. Zu den Vorläufern und Seelenverwandten Trakls gehören die Franzosen Charles Baudelaire und Paul Verlaine, deren Lyrik nicht nur von ihren Landsleuten, sondern zum Beispiel auch von Hanns Eisler vertont wurde. Am Ende steht eine Hommage an die Poesie Frankreichs mit Sallabergers einfühlsamen Bearbeitungen von Stücken Henri Duparcs und Gabriel Faurés.
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Zwischenteil.

Wer war Georg Trakl ?

Georg Trakl - so hieß der Verstorbene - wurde am 3. Februar 1887 in Salzburg geboren, war also zum Zeitpunkt seines Todes siebenundzwanzig Jahre alt. Die äußeren Umstände seines kurzen Lebens sind schnell referiert: Aufgewachsen ist er in Salzburg, als viertes von sechs Kindern. Der Vater besaß eine gut gehende Metallwarenhandlung, die Mutter war Hausfrau und sehr mit sich selbst beschäftigt, sodass die Kindererziehung im Wesentlichen einer französischen Gouvernante überlassen blieb.
Georg war ein Schulversager, der im Jahr 1905 das Gymnasium vorzeitig wegen ungenügender Leistungen verlassen musste. Er wandte sich der Pharmazie zu, da man die Berechtigung zu diesem Hochschulstudium damals auch ohne Matura durch ein dreijähriges Praktikum in einer Apotheke erwerben konnte. 1908 verließ Trakl Salzburg zum ersten Mal und ging zum Studium nach Wien, wo er sich jedoch fehl am Platz fühlte.
1910 schloss er seine Ausbildung ab und ging als Magister der Pharmazie nach Salzburg zurück. Er absolvierte den Militärdienst und arbeitete als "Rezeptarius" in der Salzburger Apotheke "Zum weißen Engel". Am 1. Jänner 1913 sollte eine Laufbahn als Beamter im Ministerium für öffentliche Arbeiten in Wien beginnen, aber Trakl suchte bereits am ersten Tag seines beamtlichen Wirkens um Entlassung an, die auch sogleich erfolgte.
Im selben Jahr 1913 unternahm er seine erste und einzige Auslandsreise, die ihn nach Venedig führte, auch verbrachte er einige Zeit mit Freunden in Innsbruck. Ansonsten war er an Salzburg gebunden, bis der Erste Weltkrieg begann, der seinem Leben ein Ende setzte. Innerlich aufgewühlt. So überschaubar, ja fast eintönig Trakls Leben von außen betrachtet auch verlief, so haltlos ging es doch in seinem Inneren zu. Georg Trakl muss von Kindheit an ein hypersensibler Mensch gewesen sein, der allen Ängsten und Verzweiflungen, aber auch allen Lüsten und Versuchungen ganz und gar ausgeliefert war - und zwar, ohne darüber viel zu sprechen. Er war krankhaft schüchtern, und doch zu mancherlei Exzessen imstande. Früh schon war er drogen- und alkoholabhängig, trank Wein in enormen Mengen, berauschte sich mit dem Schlafmittel Veronal, mit Chloroform und mit dem Kokain, an dessen Folgen er schließlich sterben sollte.
Es konnte übrigens niemals geklärt werden, ob Trakl seinen Tod bewusst herbeigeführt oder ob er versehentlich zu viel vom gefährlichen Gift konsumiert hat. Denkbar ist beides, aber ein völlig gesichertes Wissen darüber hat die Trakl-Philologie nicht erbringen können.
Aus der Wiener Zeitung vom 31.10.2014.

Übrigens - Georg Trakl, seine letzte Ruhestätte liegt am Mühlauer Friedhof, neben Ludwig von Ficker - ist heute mehr als einen Gedanken, ein Ohr – auch einen Besuch wert.

Zusatz: Oswald Sallaberger wurde im Juni 2022 im Innsbrucker Treibhaus auch mit einer der 82 Tiroler Illusionsbanderolen (Alois Schild-Skulptur) für seine Kulturvermittlungen ausgezeichnet.

WORT & MUSIK: KOSMOSTRAKL.
EINE ANNÄHERUNGVertonung von Gedichten Trakls
und französischer Lyrik
03. FEBRUAR 2023 . 20.00 UHR
Großer Saal . Preise ab € 20

SOPRAN Jenny Daviet
KLAVIER Michael SchöchEnsemble „La Maison Illuminée“

VIOLINE & LEITUNG Oswald SallabergerKooperation mit den Tiroler Landes museen
und dem BrennerArchiv

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