Didi Constantini
Auszeichnung für eine Legende, Kultfigur und Vorbild

Didi Constantini mit Bg. Georg Will und StR Elli Mayr | Foto: zeitungsfoto.at
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INNSBRUCK. Dietmar Constantini wurde von Bürgermeister Georg Willi und Statdrätin Elisabeth Mayr mit dem Verdienstkreuz und Sportehrenzeichen ausgezeichnet: Dietmar Constantini ist eine Symbolfigur des runden Leders. 

Auszeichnung

Im Beisein seiner Familie, engen Freunden und langjährigen Weggefährten wurde Dietmar „Didi“ Constantini eine besondere Ehre zuteil: Er erhielt hinsichtlich seiner erbrachten Leistungen und Verdienste für den Tiroler und österreichischen Fußball das Verdienstkreuz der Stadt Innsbruck. Überreicht wurde es von Bürgermeister Georg Willi und Sportstadträtin Elisabeth Mayr. Zudem wurde der gebürtige Innsbrucker mit dem Sportehrenzeichen ausgezeichnet. „Begonnen als junger Spieler am Innsbrucker Tivoli schaffte er es als Trainer bis auf die große Fußballbühne als Teamchef der österreichischen Nationalelf. Der Sport prägte ihn als Mensch, aber auch er prägte bis in die Gegenwart die heimische Fußballlandschaft. Seine Erfolge als Sportler bleiben vielen Fußballfans in Erinnerung. Aber vor allem weiß man bis heute sein Engagement für junge Sportbegeisterte zu schätzen“, erklärt Bürgermeister Willi. „Dietmar Constantini ist ein Fußballfachmann, der weit über die Stadtgrenzen hinaus unzählige Erfolge feierte. Insbesondere bei seinen Fußballcamps fungierte er als Vorbild, in denen er vielen Kindern sein Wissen und die Begeisterung für den Sport vermittelte und ihr Talent förderte. Ich freue mich, die großartigen Leistungen mit diesen Auszeichnungen zu würdigen“, betont Sportstadträtin Mayr.

Ehrlichkeit

Didi Constantini zeichnet sich vor allem durch seine Ehrlichkeit aus. Mit launigen Worten und Humor hat er seine eigenen sportlichen Leistungen beschrieben. Die Entwicklung des Fußballsports ist eine Herzensangelegenehti. Ob als Spieler, Trainer und auch maßgebliches Vorbild bei den Fußballcamps für den Nachwuchs. Legendäre Sprüche von Didi Constantini gibt es viele. 

„Beim Vorstand Kerscher und Mader weiß jeder immer besser, warum sich der Ball verspringt, obwohl sie selbst nie über die Tiroler Landesliga oder Hirschenliga hinausgekommen sind.“
Dietmar Constantini, Oktober 1998

Seine Leistungen wurde immer wieder gewürdigt. Der damalige Bürgermeister Herwig van Staa im Gemeinderat vom 20.6.2002: „Was die Trainer betrifft, kann ich nur sagen, dass man vorbildliche ‚Sportsleute’ wie Dietmar Constantini hatte, der sich durch den Aufbau der Fußballakademie massiv für die Jugendförderung und Kinderförderung eingesetzt hat."

Viele Wegbegleiter waren mit dabei: Andi Spielmann, Andi Schiener, Peter Koncilia, Hein Peischl, Helmut Lutz ... | Foto: zeitungsfoto.at
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„Sunnyboy“ und „Feuerwehrmann“

Der 66-Jährige kann auf eine bewegte Spieler- und Trainerkarriere zurückblicken. Seine größten Erfolge feierte er mit dem FC Wacker Innsbruck, als er 1975 das Double gewann und 1977 nochmals Österreichischer Meister wurde. Als Spieler bekannt als „Sunnyboy“ – immer mit einem guten Spruch auf den Lippen – waren seine weiteren Fußballstationen unter anderem der Linzer ASK, Kavala (Griechenland) und der Wiener Sport-Club, wo 1987 auch seine Karriere als Trainer seinen Anfang nahm. Insgesamt kam Constantini auf 198 Bundesliga-Einsätze (sechs Tore). Ab Juni 1991 war er Betreuer der österreichischen U-21-Nationalmannschaft und zudem auch Co-Trainer von ÖFB-Teamchef Alfred Riedl. Danach war Constantini zwei Monate lang Interims-Nationaltrainer der ÖFB-Auswahl. 1992 wurde er unter Ernst Happel wieder Co-Trainer, der "Wödmasta" galt immer als Mentor und Lehrer von Constantini. Nach Happels Tod im November 1992 betreute er abermals interimistisch das Nationalteam. Danach setzte er seine Karriere als Trainer in der Österreichischen Bundesliga fort. Nach einem kurzen Gastspiel beim 1. FSV Mainz 05 in der zweiten Deutschen Bundesliga begann er 1998 damit, seine Sommer-Fußballnachwuchscamps zu veranstalten. 1999 kehrte er nach sieben Jahren zum ÖFB zurück und war abermals Co-Trainer unter Otto Baric. Danach ging er zur Wiener Austria und führte den Verein von den unteren Tabellenregionen auf einen internationalen Europacup-Startplatz. Darauf war er beim FC Kärnten und in Pasching engagiert, bis er 2008 wieder zur Wiener Austria zurückkehrte. Dietmar Constantini wurde immer wieder als sogenannter „Feuerwehrmann“ bezeichnet, denn er genoss lange Zeit den Ruf, in heiklen Situationen das Ruder noch erfolgreich herumzureißen.

Sportgeschichte

Am 14. September 1977 startet Sparkasse Swarovski Wacker Innsbruck gegen den FC Basel in den Europapokal der Meister. Ein Doppelpack von Kurt Welzl und Didi Constantini führt zum 3:1-Auswärtserfolg. Das Heimspiel wird in Salzburg ausgetragen und Sparkasse Swarovski Wacker Innsbruck verliert vor 15.000 Fans mit 0:1. Im Achtelfinale muss Sparkasse Swarovski Wacker Innsbruck am 19. Oktober 1977 in Glasgow antreten. Trotz eines Treffers von Werner Kriess verliert Wacker vor 30.000 Fans mit 2:1. Das Rückspiel findet am 2. November 1977 statt. Diesmal sind 18.00 Zuschauer in Salzburg mit dabei. Kurt Welzl, Sepp Stering und Franz Oberacher erzielen die Tore zum 3:0-Erfolg für Sparkasse Swarovski Wacker Innsbruck. Am 1. März 1978 wird Borussia Mönchengladbach von Wacker Innsbruck vor 18.000 Fans mit 3:1 besiegt. Peter Koncilia, Werner Kriess und W. Schwarz treffen für Wacker, den Ehrentreffer erzielt Heynckes. Das Rückspiel am 15. März 1978 geht aber mit 2:0 vor 30.000 Zuschauern verloren.

Talenteförderer

Die Jugend war und ist Didi Constantini stets ein Anliegen, das zeigen nicht nur die nach wie vor bestehenden Nachwuchscamps. So verhalf er in seiner Funktion als ÖFB-Teamchef von 2009 bis 2011 dem damals noch 17-jährigen David Alaba sowie dem 18-jährigen Aleksandar Dragovic zu deren Debüt im rot-weiß-roten Teamtrikot. Ob als Vereinstrainer, österreichischer Nationaltrainer oder als Talenteförderer bei den Kinderfußballcamps, Dietmar Constantini bleibt eine Symbolfigur des runden Leders.

Stationen

Vereine als Spieler
bis 1972 FC Wacker Innsbruck (Nachwuchs)
1972/73 ESV Austria Innsbruck
1973 - 1978 SSW Innsbruck
1979/80 LASK
1980 SPG Raika Innsbruck
1981 FC Kavala
1981 - 1983 Union Wels
1983 - 1985 Favoritner AC
1986/87 Wiener Sportclub
Vereine als Trainer:
1987/88 Wiener Sportclub (Co-Trainer)
1988/89 Ittihad Jeddah (Co-Trainer)
1989 - 1991 Rapid Wien (Co-Trainer)
1991 - 1992 Österreich Unter 21
Nov. 1992 Österreich Nationalteam 
1993 LASK
1993 - 1995 Admira/Wacker
1995 - 1997 FC Tirol Innsbruck
1997 - 1998 FSV Mainz 05
1999 - 2001 Österreich (Co-Trainer)
2001/02 Austria Wien
2003 FC Kärnten
2006 - 2007 ASKÖ Pasching
2008 Austria Wien
2009 Österreich Nationalteam

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