FC Wacker
Kein Gang vors Schiedsgericht, Rätselraten über Statutenantrag

Kein Profifußball des FC Wacker Innsbruck im Tivolistadion. | Foto: Tilg
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Der FC Wacker Innsbuck wird keine Klage beim Ständigen Neutralen Schiedsgericht einbringen und verabschiedet sich offiziell vom Profifußball. Rätselraten verursacht ein verschollener Antrag zu Generalversammlung des FC Wacker Innsbruck. 2. Liga blickt gespannt auf das weitere Vorgehen von Wacker, auch die Bundesliga nimmt dazu Stellung.

INNSBRUCK. Der FC Wacker Innsbruck verzichtet auf eine Klage beim Ständigen Neutralen Schiedsgericht. Grund dafür ist die unveränderte finanzielle Situation beim Tiroler Traditionsverein. Das bedeutet, dass der FC Wacker Innsbruck im kommenden Jahr nicht mehr im Profifußball spielen wird. Die Evaluierungen über das weitere Vorgehen sind aktuell im Gange und ein Ergebnis soll zeitnah kommuniziert werden, teilt der Verein einer Aussendung mit.

„Eine Klage beim Ständigen Neutralen Schiedsgericht einzureichen, hat nach ausführlichen Gesprächen mit Rechtsexperten aus unserer Sicht keinen Sinn. Die Situation ist unverändert und somit wäre ein weiterer Protest mit keiner Aussicht auf Erfolg verbunden. Nun geht es einzig und allein um die Rettung des Vereins“,
erklärt Kevin Radi, FC Wacker-Präsident in der Aussendung.

Rücktritt

In der Aussendung teilt der Verein auch mit, das Thomas Kerle mit 30.4. zurückgetreten ist. Dr. Thomas Kerle war seit 2016 Teil des Vorstandes des Tiroler Traditionsvereins und fungierte unter den Präsidenten Josef Gunsch, Gerhard Stocker, Joachim Jamnig und zuletzt Kevin Radi. Der FC Wacker Innsbruck kann bestätigen, dass das Dienstverhältnis bereits in der vergangenen Woche (Anm.: 30.04.2022) einvernehmlich aufgelöst wurde. Gleichzeitig legte Thomas Kerle seine Funktion im Verein zurück und ist aus dem Vorstand ausgeschieden.

Aktuelles vom Innsbrucker Fußball, BezirksBlätter Innsbruck-Artikel

Rätselraten

Das Rätselraten rund um den FC Wacker Innsbruck ist um eine neue Episode reicher. Wie das "tivoli12 - das schwarz-grüne Magazin" unter tivoli12.at aktuell mitteilt, ist ein Antrag zur Generalversammlung verschwunden. "Was tut ein Vereinsmitglied, wenn es etwas verändern will? Es bringt rechtzeitig innerhalb der vorgegebenen Fristen zur nächsten GV einen Antrag ein, der dann auch dort auf die Tagesordnung gesetzt und abgestimmt werden muss. Es wurde für den 12.12.2021 zur Generalversammlung geladen. Und Herr X brachte am 19.11.2021 einen Antrag auf Statutenänderung ein, inklusive veränderter Statuten. Wieder schwappte eine Corona-Welle über das Land und die GV wurde verschoben. Neuer Termin war der 1.3.2022 (Faschingsdienstag, ein Omen?) unter dem neuen (weil kooptierten) Vorstand Radi, Dornauer und Kerle. Die Konstante Kerle, für Rechtsangelegenheiten zuständig, blieb also. In der Tagesordnung, die am 7.2. postalisch verschickt wurde, schien der Punkt "Abstimmung zum Antrag von Herrn X" nicht auf. Dieser reagierte prompt und am 10.2.2022 brachte er seinen Antrag wiederum fristgerecht (!!!), obwohl durch die Verschiebung gar nicht notwendig, nochmals ein. Wiederum wurde dieser Antrag ignoriert, wurde weder auf die Tagesordnung gesetzt, noch abgestimmt. Weiters monierte Herr X, dass die Tagesordnung, nicht wie in den Statuten vorgeschrieben, auf der Vereinshomepage veröffentlicht wurde." So beschreibt tivoli12 den Ablauf des verschwundenen Antrags.

Wo die Reise des FC Wacker Innsbruck hingeht, ist immer offen. | Foto: Tilg
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Offene Fragen

"Was bedeutet das alles jetzt aber? Ist Radi etwa gar nicht gewählter Präsident und wurde der Altvorstand etwa noch gar nicht entlastet? Ist die abgehaltene Generalversammlung aufgrund dieser eklatanten Mängel überhaupt gültig? Dass der Mitgliederverein durch die Statutenänderung mit der Implementierung eines sogenannten Kernmitglieds im Wesentlichen zu Grabe getragen wurde, ist unbestreitbar. Dass man mit einem solchen Vorgehen, den Mitgliedern aber auch noch ins Gesicht spuckt ist neu. Wovor hatte man denn Angst? Aufgrund der Statuten hätte das Kernmitglied die Abstimmung sowieso ad absurdum führen können und mit seiner Stimmgewichtung für ein eindeutiges Abstimmungsergebnis sorgen können. Warum also dieses Vorgehen?" Diese Fragen stellt das tivoli12-Magazin in seinem Beitrag und informiert abschließend: "Diese Informationen liegen seit Montag auch der Vereinsbehörde vor. Es wird spannend, wie diese in dieser Causa agieren wird."

Abschied mit Anstand

Den Abschied vom Profifußball in dr Admiral 2. Liga möchte der FC Wacker Innsbruck mit Anstand bestreiten und die letzten Runden (Heimspiel gegen Horn, Auswärts gegen St. Pölten und Heimspiel gegen Dornbirn) auch über die Bühne bringen. Ein Vorhaben, das bei einem Insolvenzantrag in Gefahr ist. Die anderen Teams der 2. Liga blicken gespannt auf die Entwicklungen in Innsbruck. Vor allem die Tabellenspitze Austria Lustenau und FAC. Würde der FC Wacker vor Beendigung der Saison ausscheiden, werden die Spiele des FC Wacker Innsbruck gestrichen und in der Tabelle hätte nach aktueller Situation der FAC die Nase vorn. Das Spiel am Freitag gegen den SV Horn um 18 Uhr 30 im Tivoli ist aber nach Aussagen des Vereins gesichert. Anschließend hat die Tivolo Nird zum Wacker-Marsch in die Innenstadt geladen. Von Seiten der Bundesliga wird dazu mitgeteilt: "Mit dem Verzicht des FC Wacker Innsbruck auf eine Klage beim Ständigen Neutralen Schiedsgericht steht fest, dass die Innsbrucker mangels Zulassung für die kommende Spielzeit mit Saisonende aus der ADMIRAL 2. Liga und damit auch als Mitglied der Österreichischen Fußball-Bundesliga ausscheiden werden. Der Klub wird zu Saisonende ans Tabellenende gereiht und muss absteigen. Die sportliche Wertung sowie die einzelnen Spielergebnisse bleiben in diesem Fall bestehen."

Eine Annullierung der Ergebnisse der gesamten Saison würde im Falle einer Insolvenzeröffnung nur in Verbindung mit der Schließung des Unternehmens durch den Masseverwalter bzw. einer Gerichtsanordnung erfolgen.

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