WK Innsbruck
Dunkle Wolken und Sturmwarnung am Wirtschaftshimmel

Innsbruck entwickelt sich laufend weiter, die WK Innsbruck sieht dabei so manchen städtischen Stolperstein. | Foto: BezirksBlätter Innsbruck
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  • Innsbruck entwickelt sich laufend weiter, die WK Innsbruck sieht dabei so manchen städtischen Stolperstein.
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Die Wirtschaft ist ein elementarer Bestandteil für die Stadt Innsbruck. Kommunalsteuer, Arbeitsplatzsicherung, Weiterentwicklung, Attraktivierung des Stadtzentrums und viele weitere Beispiele unterstreichen die Bedeutung der Wirtschaft. Die Wirtschaftskammer Innsbruck fordert einmal mehr den nötigen Respekt durch die Stadtpolitik und die Schaffung der Rahmenbedingungen ein.

INNSBRUCK. Franz Jirka, Bezirksobmann der WK Innsbruck und Stefan Wanner, Bezirksstellenleiter der WK Innsbruck, erinnern zu Beginn an die Krisensituation seit 2020 für die heimische Wirtschaft. Corona, der Fachkräfte- und Lehrlingsmangel, der Ukrainekrieg oder die Energiepreisexplosion sind einige Beispiele, die weltweit für eine angespannte Wirtschaftssituation sorgen. "Umso wichtiger ist es daher, dass im lokalen und regionalen Bereich die Verantwortlichen entsprechende Akzente setzen", richtet sich Franz Jrika an die Stadtpolitik. Der WK-Bezirksobmann sieht aber einige "Stolpersteine" in der Beziehung der Wirtschaft zur Stadt Innsbruck.

WK-Bezirksobmann Franz Jirka und Bezirksstellenleiter Stefan Wanner wollen die Wirtschaftskraft vermehrt in der Stadt Innsbruck halten.  | Foto: WK Tirol
  • WK-Bezirksobmann Franz Jirka und Bezirksstellenleiter Stefan Wanner wollen die Wirtschaftskraft vermehrt in der Stadt Innsbruck halten.
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Parkplätze und Ladezonen

Für Jirka und Wanner ist es wichtig, konkrete lokale Themen anzusprechen. "Selbstverständlich prägen auch bundespolitische Themenbereiche unser Wirtschaftsleben, wir wollen aber Probleme vor Ort, die auch vor Ort gelöst werden können, in den Mittelpunkt stellen." Eines der großen Themen sind Parkplätze und Ladezonen. "Ob der Kunde das Unternehmen erreichen möchte oder der Unternehmer zum Kunden kommt, diese wechselseitige Erreichbarkeit wird in Innsbruck laufend erschwert", erklärt Franz Jirka. Der ständige Wegfall von Oberflächenparkplätzen führt zu einem Verdrängungswettbewerb bei den Tiefgaragenplätzen. Hier wird sich die Stadt bald Gedanken machen müssen, ist Jirka überzeugt. "Eine Verkehrsberuhigung ist durchaus begrüßenswert, aber diese muss durchdacht sein. Eine Verkehrsberuhigung des Bozner Platzes in Verbindung mit der Tiefgaragenzufahrt zur City-Garage mit 850 Stellplätzen, die mehrfach am Tag belegt werden, hat wohl deutlich Luft nach oben", ist Jirka über die gewählte Vorgangsweise der Stadt überrascht. "Generell muss die Strategie der Verkehrsberuhigung hinterfragt werden", fordert Jirka einen Nachdenkprozess.

Handelsbetriebe als tragende Säule des Stadtbildes, BezirksBlätter Innsbruck Artikel

Attraktivität

"Die Attraktivität der Stadt Innsbruck muss gesteigert werden", appelliert Stefan Wanner an die Stadtverantwortlichen. "Die Standortoffensive für das Gewerbegebiet Rossau ist gut, aber wir haben dringenden Handlungsbedarf", analysiert der Bezirksstellenleiter. "Die Abwanderung zahlreiche Unternehmen in die naheliegend und sich ständig weiterentwickelnden Gewerbegebiete der Umlandgemeinden ist besorgniserregend", macht Wanner auf die zahlreichen negativen Auswirkungen durch diese Entwicklung aufmerksam. Die Wirtschaft will sich klar innerhalb der Stadtpolitik deklarieren und positionieren, "wir sind Partner auf Augenhöhe und keine Bittsteller", erklärt Wanner. Vereinzelte städtische Maßnahmen stoßen in der Wirtschaft, aber auch bei der Bevölkerung auf Unverständnis. Das Aufstellen von Fahrradständen auf beiden Seiten in einer Straße in Wilten war für alle Beteiligten nicht nachvollziehbar. "Ein kleines, aber bezeichnendes Beispiel für ein unkoordiniertes und nicht abgestimmtes Vorgehen", meint Wanner und betont, dass derartige Maßnahmen auch zu einer Wettbewerbsverzerrung führen. "Es ist an der Zeit, die positiven Effekte der Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Stadt zu nutzen und auszubauen, anstatt immer wieder in veraltete Denkmuster zu verfallen."

Busparkplatz und E-Mobilität

Die seit Jahren bestehende Forderung nach einem Busparkplatz ist immer noch aktuell. "Es geht hier um das Erscheinungsbild der Stadt Innsbruck, um eine optische 'Willkommens- und Abschiedskultur'", fordert Jirka endlich Ergebnisse und Pläne für die Umsetzung. Neben dem fehlenden Busparkplatz ist Jirka auch die Situation für die FlixBusse ein Dorn im Auge. "Keine Überdachung, keine WC-Anlagen, die Busgäste werden aktuell sich selbst überlassen, das ist doch einer Tourismusstadt wie Innsbruck nicht würdig", hofft Jirka auf eine rasche Besserung in der Südbahnstraße. Urgiert wird von Jirka auch der Ausbau der Ladestellen für die E-Mobilität.

Wunsch an die Kunden

Für das bevorstehende Weihnachtsgeschäft hofft Jirka und Wanner auf das Bekenntnis der heimischen Bevölkerung zum regionalen und lokalen Handel. "Bei allen Vorzügen, die eine Bestellung bei den Big-Playern des Online-Handels eventuell mit sich bringen, denken Sie bitte darüber nach, wohin Sie Ihr Geld tragen", appelliert Jirka. Die Unterstützung des heimischen Handels ist gerade in Krisenzeichen ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung des Wirtschaftsstandortes Innsbruck.

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