Tag der Tiroler Tourismuswirtschaft
"Finger weg von der Tourismusabgabe"

v.l.: Th. Geiger, Spartengeschäftsführer; A. Wurzenrainer, Obmann Fachgruppe Kino-, Kultur- u. Vergnügungsbetriebe; G. Giner, Obmann Fachgruppe Freizeit- und Sportbetriebe; F. Staggl, Obmann Fachgruppe Hotellerie; A. Rainer, Obmann Fachgruppe Gastronomie; A. Kröll, Obmann Fachgruppe Reisebüros | Foto: BezirksBlätter Innsbruck
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  • v.l.: Th. Geiger, Spartengeschäftsführer; A. Wurzenrainer, Obmann Fachgruppe Kino-, Kultur- u. Vergnügungsbetriebe; G. Giner, Obmann Fachgruppe Freizeit- und Sportbetriebe; F. Staggl, Obmann Fachgruppe Hotellerie; A. Rainer, Obmann Fachgruppe Gastronomie; A. Kröll, Obmann Fachgruppe Reisebüros
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Eine klare Ansgage gibt es von den Tourismusverantwortlichen beim Tag der Tiroler Tourismuswirtschaft auf der FAFGA'22 in Richtung Politik: "Finger weg von der Tourismusabgabe!" und das berühmte "Schnitzel" wird teuerer werden.

INNSBRUCK. Der Tag der Tiroler Tourismuswirtschaft zählt zu den Höhepunkten der FAFGA alpine superior. Gemeinsam blicken Experten und Verantwortliche in die Zukunft und bauen auf eine positive Entwicklung. Neben einer Bestandsanalyse geht es auch um die richtigen Schritte für die Bewältigung der kommenden Aufgaben.

Herausforderungen

Die Herausforderungen für die heimische Tourismuswirtschaft sind vielfältig. Nach den coronabedingten Einschränkungen in den letzten beiden Jahren steht ein schwieriger Winter bevor. Auch die Tiroler Tourismus- und Freizeitbetriebe sind - neben etlichen anderen Herausforderungen - von der aktuellen Teuerungswelle unmittelbar betroffen. Ein Schwerpunktthema ist auch die Mitarbeiterfrage. Beim Tag der Tourismuswirtschaft präsentieren die Obmänner der Fachgruppen einen Überblick der Herausforderungen und Lösungsansätze. Einig zeigen sich die Tourismusverantwortlichen in der Frage Tourismusabgabe. Hier gibt es keinen Spielraum.

„Der Sommer 22 zeigt, dass der Tiroler Weg –mehr Qualität, weniger Quantität – der richtige Weg für unsere Zukunft ist. Wir werden mit unserer positiven Grundstimmung die bevorstehenden Herausforderungen gemeinsam erfolgreich meistern.“
LA Mario Gerber, Spartenobmann Tourismus und Freizeitwirtschaft

Klare Worte von Mario Gerber | Foto: BezirksBlätter Innsbruck
  • Klare Worte von Mario Gerber
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Franz Staggl, Obmann Fachgruppe Hotellerie, sieht dank der gestiegenen Aufenthaltsdauer eine positive Entwicklung im Tourismus. Im Städtetourismus gibt es noch einen Aufholbedarf. Der Tiroler Tourismus hat im Sommer tolle Angebote geschaffen. Die Beibehaltung der Tourismusabgabe ist für Staggl ein Muss, sie ist Garant für die Angebotsvielfalt. Im Bereich der Engerieproblematik setzt der Fachgruppenobmann auf eine mehrgleisige Lösung. Die Themen Energieeffizienz und alternative Energienutzungen sind in den Händen der Unternehmen, die Politik muss für Preisdeckelungen und Förderungen sorgen.

Alois Rainer, Obmann Fachgruppe Gastronomie fordert die Schaffung einer Tiroler Arbeitgebermarke, bei der alle Verantwortlichen von WK über Land und Bildungseinrichtungen sowie AMS ein zielführendes Konzept erarbeiten. Positives Beispiel war der 3-Tageskurs zur Gastroeinführung im studentischen Bereich in Innsbruck. Rainer hält fest, dass es auch zu keiner Bestrafung von Arbeitswilligen kommen darf. Bei der Preisentwicklung hält Rainer fest, dass das Schnitzel teurer werden wird. Die Teuerungen sind in allen Bereichen von lokalen und regionalen Lebensmittel über Lagerungskosten bis hin zur Energie deutlich spürbar.

Alexander Wurzenrainer, Obmann Fachgruppe Kino-, Kultur- u. Vergnügungsbetriebe blickt einerseits positiv in die Zukunft. Die Zahlen im Sommer der Kinobesucherinnen und -besucher haben gezeigt, dass das Kino auch weiterhin lebt. Von Seiten der Politik wünscht sich Wurzenrainer eine bessere Abstimmung und vor allem Einbindung der Beteiligten um "Mißgriffe" wie beim Thema Altersbeschränkungen von Anfang an verhindern zu können.

Die Buchungslage in den Tiroler Reisebüros gleich einer Achterbahn. Anfang des Jahres war es sehr ruhig, ehe ab Mitte Feber eine erste Buchungswelle positive Akzente setze. Mit der Berichterstattung über Probleme an den großen Flughäfen und den Airlines gab es einen entsprechenden Einbruch, blickt Andreas Kröll, Obmann Fachgruppe Reisebüros, auf die vergangenen Wochen zurück. "Die Coronapandemie hat gezeigt, wie wichtig eine Buchung im Tiroler Reisebüro ist. Vier Wochen nach Stornierung hat die Urlauberinnen und Urlauber ihr Geld wieder, bei Onlinebuchungen warten manche heute noch darauf", erzählt Kröll von der damaligen Situation. Eine klare Forderung des Obmanns der Tiroler Reisebüros gibt es in Richtung Bezahlung der Flugtickets: "Die Vorauszahlung der Flugtickets an die Airlines muß verboten werden, da es hier immer wieder zu ewigen Wartezeiten und Rechtsstreitigkeiten kommt." 

Georg Giner, Obmann Fachgruppe Freizeit- und Sportbetriebe erhofft sich eine baldige Änderung des bestehenden Landesgesetzes für Campingplätze. Die rechtliche Rahmenbedingungen entsprechen nicht mehr den Entwicklungen der vergangenen Jahre und sind im laufenden Wettbewerb ein schwerer Nachtteil für den heimischen Campingtourismus.

Mit deutlichen Botschaften zieht LA Mario Gerber, Spartenobmann Tourismus und Freizeitwirtschaft eine Bilanz des Tages der Tiroler Tourismuswirtschaft. "Tourismus ist Wirtschaft und Wirtschaft ist Tourismus, wir lassen uns hier nicht auseinanderdividieren", hält Gerber fest. "Wir brauchen ein erhöhtes Beschäftigungskontigent und einer Verbesserung der Zuzugsmöglichkeiten für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter", erklärt Gerber beim Thema Mitarbeiter: "Gleichzeitig müssen wir uns zur Leistungsgesellschaft beknnen und auch klar und deutlich gegen "schwarze Schafe" im Tourismus vorgehen." Beim Thema Energie hält Gerber fest:

"Die Beschneiung der Skipisten ist eine Grundvoraussetzung für den Tiroler Tourismuswinter. Hier gibt es keinen politischen Spielraum und keinen Platz für parteipolitische Spielereien. Man kann über die Einschränkungen bei beleuchteten Skipiste und Rodelbahn sowie den Hotelgebäuden gerne sprechen, aber nicht bei der Beschneiung!"

Gerber fordert abschließend auch mehr Mut von Seiten des Tiroler Tourismus. "Wir müssen uns unserer Qualität, Stärke und Erfolges bewusst sein und dürfen, können, sollen und müssen dies auch nach Aussen tragen. Daher auch ein ganz klares Nein zur Diskussion über die Tourismusabgabe!"

Aufmerksamer Zuhörerinnen und Zuhörer aus der Tourismusbranche beim Tag der Tiroler Tourismus | Foto: BezirksBlätter Innsbruck
  • Aufmerksamer Zuhörerinnen und Zuhörer aus der Tourismusbranche beim Tag der Tiroler Tourismus
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Gemeinsam erfolgreich

Im Tourismus und seinen Sparten sind positive Entwicklungen feststellbar, wie die Steigerung der Aufenthaltsdauer. Bei den Lösungen bedarf es z.Bsp. der Schaffung einer Tiroler Arbeitergebermarke und klare politische Zielsetzungen in der Energiefrage. „Wir können arbeiten, wir wollen arbeiten und wir werden arbeiten“ sind sich die Verantwortlichen einig.

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