ÖGB / PRO-GE Tirol
Versäumnisse der Geschäftsführung und Forderungen der Gewerkschaft
TIROL. Es ist bekannt, dass Swarovski mindestens 1.800 Stellen abbauen wird. In Tirol heißt es nun, die kontroversen Entscheidungen der Geschäftsführung auszugleichen. Harte Worte gibt es vom ÖGB und der Pro-GE.
Die Firma hat eine Verantwortung
„Swarovski hat eine soziale Verantwortung gegenüber den MitarbeiterInnen, der Region und auch dem Land Tirol. Denn immerhin ist das Unternehmen am Standort Wattens groß geworden. Das Unternehmen möchte offensichtlich mit weniger Produktion und weniger MitarbeiterInnen das gleiche oder mehr Profit generieren“, erklärt Philip Wohlgemuth, ÖGB-Vorsitzender Tirol.
60 Millionen Euro sind zu wenig
Insgesamt 60 Millionen Euro will Swarovski im Zuge der Kündigungen der MitarbeiterInnen für den Sozialplan bereitstellen. Für PRO-GE Sekretär Thomas Giner sei das viel zu wenig: „Gebraucht werden mindestens 150 Millionen für eine sozialverträgliche Lösung im Sinne der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.“ Für die Produktionsgewerkschaft liegt der Fokus auf dem Erhalt der Arbeitsplätze sowie darauf, Auslagerungen ins Ausland zu verhindern.
Sowas hat niemand verdient
Noch einen Schritt weiter geht sein Kollege Bernhard Höfler, AK-Vorstandsmitglied und PRO-GE Sekretär: „Unsere Befürchtungen sind, dass die Geschäftsführung aus dem Standort Wattens ausschließlich eine Schauproduktion nach dem Vorbild der Kristallwelten machen möchten. Arbeitslosigkeit, Existenzängste und sozialer Abstieg sind die Ergebnisse dieser Verantwortungslosigkeit. Sowas hat sich niemand verdient.“
Die drei Gewerkschafter betonen, dass sie in der Vergangenheit schon des Öfteren auf Versäumnisse der Geschäftsführung hingewiesen haben. Unter anderem auf Investitionen in den Produktionsbereich und die Aus- und Weiterbildung.
Die Kern-Forderungen der Produktionsgewerkschaft Tirol
- Erhalt der Arbeitsplätze
- Verlagerungsstopp ins Ausland
- Dienstfreistellung bei voller Entgeltfortzahlung bis zum Pensionsantritt für ArbeitnehmerInnen ab dem 55. Lebensjahr
- Freiwillige Bezahlung aller notwendigen Nachtschwerarbeitsbeiträge für alle anspruchsberechtigten ArbeitnehmerInnen (Sonderruhegeld mit 57 / mit 15 Jahren Nachtschwerarbeit in den letzten 30 Jahren)
- Neue innovative Arbeitszeitverkürzungsmodelle mit fix implementierten Qualifizierungsmaßnahmen
- Transparente Darstellung der Investitionen in den Produktionsstandort Wattens
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