Gefahr: Bienen von Amazon

Innsbrucks Bienen haben ihre Arbeit getan: Sie sind von Mai bis Juli, wenn die Temperaturen über 10 Grad liegen, beim Sammeln.
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  • Innsbrucks Bienen haben ihre Arbeit getan: Sie sind von Mai bis Juli, wenn die Temperaturen über 10 Grad liegen, beim Sammeln.
  • hochgeladen von Agnes Czingulszki (acz)

INNSBRUCK. Für heuer ist Schluss: Die Tiroler Bienen gehen nach getaner Arbeit in den "Winterurlaub". Für die Imker – die heuer in Tirol gleich zwei Jubiläen feiern (75 Jahre Tiroler Imkergenossenschaft und 125 Jahre Landesverband für Bienenzucht Tirol – heißt es, einen Blick zurückzuwerfen und das Jahr Revue passieren zu lassen. 2017 erwirtschafteten die Tiroler Imker 40 kg Honig pro Bienenvolk.

Viele Sonnenstunden

Reinhard Hetzenauer, Obmann der Genossenschaft, zeigt sich zufrieden. "Heuer war ein gutes Jahr mit vielen Sonnenstunden", freut sich der passionierte Imker, der auch Bienen in der Stadt betreut. Seine "Luxusbienen" leben am Dach des Hilton Hotels und haben eine 360 Grad Aussicht auf die Stadt und die Bergwelt. Die Aussicht bringt sie aber nicht so sehr in Aufregung, wie die Blüten, die in drei Kilometer Flugweite erreichbar sind. Auch die Stadt Innsbruck – besonders Vizebürgermeister Christoph Kaufmann – trägt Sorge um die fleißigen Tiere.

Glyphosatfrei

Das städtische Gartenamt verzichtet gänzlich auf das – übrigens krebserregende –Pflanzenmittel Glyphosat und stellt Imkern Plätze auf städtischem Gebiet zur Verfügung. Auch einen Schleuderraum – der zur Gewinnung des Honigs aus den Waben benötigt wird – stellt die Stadt zur gemeinschaftlichen Nutzung zur Verfügung. In der Stadt geht es Bienen – dank der Pflanzen- und Blumenvielfalt – sehr gut. Trotzdem gibt es Krankheiten, auf die sich die Imker gefasst machen müssen: Die Varroa-Milbe schlüpft in die Brut ein und vernichtet diese. Hetzenauer bemerkt zwar, dass das Imkern noch immer auf viel Interesse stößt, die Ausbildung aber bei vielen Neulingen fehle und somit der Frust groß ist, wenn Varroa-Milben die Bienenvölker befallen. Ein anderes Problem sieht er in der Digitalisierung: Bienenvölker von Amazon zu bestellen ist sehr riskant. Oft schleppen sie Krankheiten mit ins Land ein. Zwar sind Innsbrucker Imker noch immer gezwungen, Bienen online zu bestellen, Hetzenauer hofft aber darauf, dass in Zukunft die großen Tiroler Imker so viele Ableger produzieren können, dass der Bedarf gedeckt wird.
Wer Interesse bekommen hat und eine große Auswahl an Honigprodukten jeglicher Art sucht, findet sie im Tiroler Bienenladen in der Meranerstraße 2.

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