Linie 6: IVB drohen Federspiel mit Klage

Die Linie 6 wird in völlig unerwarteter Weise zum Wahlkampfthema: Die IVB drohen der FPÖ mit Klage.
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  • hochgeladen von Stephan Gstraunthaler

"Man versucht uns mundtot zu machen", ist Rudi Federspiel überzeugt. Völlig unerwartet flatterte dem FPÖ-Chef und Oppositionsführer vergangene Woche ein Anwaltsbrief ins Haus. Im Auftrag der IVB fordert eine Innsbrucker Kanzlei die sofortige Löschung zweier Videos. "Die Linie 6 darf nicht sterben" und "Weitere Gründe für den Erhalt der Linie 6" müssen sofort von allen sozialen Netzwerken gelöscht werden – andernfalls drohe eine Unterlassungsklage.

Harmloses Thema

Wie die Titel der Videos schon verraten, geht es in den beiden Kurzfilmen um ein vergleichsweise harmloses wie regionales Thema. Die FPÖ macht sich seit der gravierenden Fahrplaneinschränkung bei der Linie 6 für deren Erhalt stark. Die beiden Videos wurden allerdings zum Teil in Fahrzeugen und an Haltestellen der IVB gedreht. "Es ist absolut unüblich, dass ohne Drehgenehmigung in unseren Betriebsmitteln gedreht wird – wir wollen damit vorbeugen, dass unsere Anlagen als Kulisse für die Verfolgung persönlicher und/oder parteipolitischer Ziele missbraucht werden", argumentiert IVB-Chef Martin Baltes das rechtliche Vorgehen.

Politisches Manöver?

"Die Beauftragung an unseren Anwalt erfolgte durch mich, aber ich habe selbstverständlich unsere Eigentümer – Stadt und IKB – darüber informiert", betont IVB-Chef Baltes. Diese Aussage zieht Federspiel seinerseits in Zweifel. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass der IVB-Chef so etwas entscheiden kann oder darf, ohne vorher bei der Bürgermeisterin um Erlaubnis zu fragen. Das ist eine rein politische Attacke – ein schweres Foul. Offensichtlich wird die Noch-Bürgermeisterin nervös, weil meine Umfragewerte zu gut sind", poltert Federspiel.

Keine Reaktion aus Rathaus

Aus dem Büro der Bürgermeisterin gab es trotz schriftlicher Anfrage des STADTBLATTes bislang keine Reaktion zur Causa.

Vom Netz genommen

"Sicherheitshalber" habe Federspiel die besagten Videos fristgerecht aus dem Netz genommen. "Ein Verurteilung könnte nämlich richtig teuer werden", so der FPÖ-Chef. Unterkriegen lassen will er sich trotzdem nicht. "Wir werden noch diese Woche neue Videos zum Thema veröffentlichen, die in ausreichender Entfernung von IVB-Grund aufgenommen wurden."

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