NHT-Mieter: "Man will uns rausekeln"

Sie wollen in ihrer kleinen Oase bleiben: Die Pläne der NHT sehen aber einen Abriss vor.
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  • Sie wollen in ihrer kleinen Oase bleiben: Die Pläne der NHT sehen aber einen Abriss vor.
  • hochgeladen von Agnes Czingulszki (acz)

INNSBRUCK. Die gemeinnützige WohnungsGmbH Neue Heimat Tirol (NHT) hat mit viel Kritik zu kämpfen: Die laufenden Projekte – Sanierungen, Abrisse, Neubau, Aufstockungen – bringen nicht nur die Hausverwaltung ins Schwitzen, auch die Mieter regen sich immer mehr auf. So auch Anita und Michael Haller.
Das Paar wohnt seit Jahrzehnten im Pradler Saggen. Kürzlich erhielten sie ein Schreiben vom Stadtmagistrat, wonach ihnen mitgeteilt wurde, dass sie sich von ihrer derzeitigen Wohnadresse abmelden sollen. Laut dem Brief existiere das Haus nicht mehr. "Ein Missverständnis", bekam das Paar vor der NHT-Verwaltung – nach etlichem Hin- und Hertelefonieren – zu hören. Ursprünglich lebten im Haus sieben Parteien, drei seien schon abgesiedelt worden, die anderen bangen um ihren Lebensraum.


"Wir bleiben"

Die Hallers sind sich sicher, dass das ein Weg ist, sie aus der Wohnung zu bekommen: "Sie wollen die Menschen rausekeln." Statt dem Pradler Saggen 10 soll dort in den nächsten Jahren eine große Wohneinheit entstehen. Man habe die Hallers zwar auch zu Infoveranstaltungen eingeladen: Von einem Abriss habe man bis vor kurzem aber nie gesprochen. Und jetzt ist es beschlossene Sache. Michael Haller meint dazu: "Der Garten wird bis zum Gehtnichtmehr verteidigt".

Abriss bis 2023

Geschäftsführer der NHT, Markus Pollo, stellt zu dieser Causa eines klar: " „Der Fehler lag nicht bei der NHT. Das Haus wurde versehentlich bei der Stadt abgemeldet." Mit Mobbing habe diese Sache nichts zu tun. Im Gegenteil. Pollo meint: "Wir kommen den Leuten entgegen und helfen auch finanziell zum Beispiel bei den Übersiedlungen." Dass der Baubescheid schon auf dem Tisch liegt, ist aber Tatsache. Demnach entstehen auf dem gesamten Areal des Pradler Saggens 550 Wohnungen und damit verdoppelt sich die Wohndichte. Der Abriss des Wohnhauses, in dem die Hallers leben, ist für 2023 geplant. Die Kritik, dass die Kommunikation mit der NHT sehr schlecht funktioniere, weist Pollo zurück: "Wir bemühen uns alle Belange abzuarbeiten, aber dafür bitten wir seitens der MieterInnen auch um etwas Geduld." Seit kurzem sucht die NHT nach neuen Hausverwaltern. "Wir sind bemüht, unsere Dienstleistung in diesem Bereich zu optimieren", so Pollo abschließend.

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