Olympia-Duell: Treibhaus gegen Rathaus – Video in voller Länge!
Bgm. Christine Oppitz-Plörer und Treibhaus-Chef Norbert Pleifer diskutierten über die Olympia-Bewerbung.
Fair im Umgang, aber hart in der Sache präsentierten sich Bgm. Christine Oppitz-Plörer und Treibhaus-Chef Norbert Pleifer bei der BEZIRKSBLÄTTER-Diskussion im Vorfeld der Olympia-Abstimmung am Sonntag. Die eine ist eine entschiedene Befürworterin der Spiele, der andere ein vehementer Gegner.
Thema: Bevormundung
"Die Politiker wollen das mit aller Gewalt. Ich war zuerst nur skeptisch, aber wo ich die Fragestellung gelesen habe, dachte ich, was wollt ihr eigentlich von mir. Jetzt bin ich dagegen", eröffnete Norbert Pleifer die Diskussion. Er habe den Eindruck, dass getrickst werde, um ein "Ja" am Sonntag zu erzwingen. "Den Vorwurf, dass wir tricksen, möchte ich vehement zurückweisen. Bei mir war es umgekehrt. Ich war am Anfang keine absolute Befürworterin, sondern bin es erst geworden, nachdem ich mich mit dem Konzept näher beschäftigt habe", entgegnete Christine Oppitz-Plörer.
Fakten oder Glaube
Oppitz-Plörer warf den Gegnern vor, lediglich mit Behauptungen zu argumentieren: "Es gibt nur sehr wenige faktische Argumente gegen eine Bewerbung. Es gibt nur Glaubens-Argumente dagegen. Mir wäre recht, wenn die Gegner mit Fakten kommen würden, anstatt das IOC zu dämonisieren." Norbert Pleifer hingegen sieht Teile der Machbarkeitsstudie als "Wunschkonzert": "Alles sind Glaubensfragen, auch die Machbarkeitsstudie. Die ganze Kampage fährt wie eine Gehirnwäsche durch das Land."
Reizthema: Teuerung
Ein zentrales Argument der Olympia-Gegner ist die befürchtete Teuerungswelle, die Olympia mit sich bringen könnte. Hier gibt Oppitz-Plörer Entwarnung: "Wenn sich Wirtschafts- und Arbeiterkammer an einen Tisch setzen und zusammen Maßnahmen gegen eine Teuerung überlegen, ist das ein starkes Signal." Diesen Ansagen schenkt Pleifer hingegen wenig Glauben und schildert seine Erfahrungen mit den Spielen 1976. "Das sind doch nur Versprechungen. 1975 – vor Olympia – hat mein Zimmer in Innsbruck noch 610 Schilling gekostet. Danach waren es 880 Schilling." Ein Argument, das Oppitz-Plörer so nicht stehen lassen will: "Die Inflationsrate in der damaligen Zeit lag fast im zweistelligen Bereich. Das hatte aber mit Olympia nichts zu tun."
Schwieriger Partner IOC
"Mit einem Verein wie dem IOC kann man keine Geschäfte machen", ist Pleifer überzeugt und verweist auf Korruptionsfälle und "Knebel-Verträge". "Die Stadt Innsbruck hat mit dem IOC bei der YOG hervorragende Erfahrungen gemacht", entgegnet Oppitz-Plörer. Sie verspricht aber gleichzeitig, dass man "auf Herz und Nieren prüfen" werde, ob das IOC seinen neuen Kurs ernst meint. "Wenn dem nicht so ist, wird es keinen Vertrag geben", so die Bürgermeisterin. "Ich hoffe auch, dass ihr geschiet verhandelts, wenn ihr am Sonntag die 50,01 Prozent zusammenbekommt", witzelt Pleifer.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.