Sattessen – aber richtig – anstatt fasten!

Ernährungsexpertin und Buchautorin Angelika Kirchmaier. | Foto: Eberharter
  • Ernährungsexpertin und Buchautorin Angelika Kirchmaier.
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Angelika Kirchmaier ist Ernährungswissenschafterin, Autorin und Diätberaterin mit Praxis und Schauküche in Hopfgarten. Gerade im Frühjahr erlebt sie immer wieder, wiesehr die Menschen davon überzeugt sind, nun eine Fastenkur beginnen zu müssen, um dann im Sommerkleid gute Figur zu machen.

Frau Kirchmaier, was halten Sie von derartigen Schlankheitskuren?
Kirchmaier: Wenn die letztjährige Kur tatsächlich geholfen hätte, dann bräuchte man sich heuer nicht wieder damit abplagen.

Was würden Sie denn empfehlen um dauerhaft mit Bikinifigur gesegnet zu sein?
Kirchmaier: Essen Sie ausreichend Kalorien, aber bitte xunde! Wenn Sie weniger essen, als ihr Körper für die Aufrechterhaltung seiner Grundfunktionen (Grundumsatz) benötigt, so verabschiedet sich der Körper von energieintensiven Organen, die er entbehren kann. Das sind die Muskeln, welche aber für eine optimale Kalorienverbrennung sorgen. Salopp ausgedrückt: je mehr Muskeln, desto mehr können Sie essen ohne zuzunehmen.

Was versteht man unter „xunde“ Kalorien?
Kirchmaier: Darunter versteht man 5 x am Tag Obst und Gemüse, einen Mix aus Brot, Kartoffeln, Hülsenfrüchten oder Vollkornprodukten – min. 3 Portionen täglich, zur Kalziumversorgung pro Tag 3 Portionen von einem Milchprodukt, pro Woche maximal 2 Fleischportionen, 1 – 2 x Fisch und maximal 3 Eier inklusive der Eier, die Sie zum Kochen verwenden, z. B. für Palatschinken. Also keine einseitigen Diäten, sondern von überall etwas.

Und wieviel darf man nun davon essen?
Kirchmaier: Essen Sie sich satt! Wer nicht satt wird, wird griesgrämig. Dazu besteht die Gefahr einer zu geringen Kalorienzufuhr und die lässt Sie zwangsläufig in den JoJo-Effekt hinein rutschen.

Wie lang soll man sich an diese Empfehlung halten?
Kirchmaier: Geben Sie sich lebenslänglich! Nur wer lebenslang seine Ernährung umstellt wird auch lebenslang schlank bleiben. Ernährungsumstellung bedeutet nicht auf alles verzichten, sondern alles essen dürfen. Der Körper regelt nach einer Umstellungsphase instinktiv das Verlangen nach bestimmten Lebensmitteln und gleicht auch viele Sünden problemlos aus.


Reicht diese Umstellung aus um abzunehmen?
Kirchmaier: Man wird sicherlich etwas abnehmen dabei, aber absolut wichtig um dauerhaft schlank zu werden ist der Sport. Es klingt hart, es ist hart, aber anders wachsen Ihre Muskeln nicht. In den ersten vier Monaten müssen Sie 5 x pro Woche ran. Ausdauer fürs Herz-Kreislaufsystem und auf jeden Fall auch Krafttraining, sonst wird das mit dem Muskelaufbau nichts. Aber die ganze Plagerei hat einen außerordentlich positiven Effekt. Je mehr Muskeln, desto mehr können Sie essen ohne zuzunehmen! Und diese Aussicht macht die gesamte Plagerei doch wieder wett, oder?

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