Jäger im Bezirk
Bezirks-Jagdtag mit Trophäenschau in Kirchberg

Die Ehrengäste verfolgten gespannt die Rede des Bezirksjägermeisters.
 | Foto: Brigitte Eberharter
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Mehr Rotwild im Wald als vermutet

KIRCHBERG (be). Der heurige strenge Winter sorgte für so manche Reiberei zwischen Jägerschaft und den Waldbesitzern. „Es sind vermehrt Wildschäden zu verzeichnen. Der zu große Bestand in manchen Gebieten muss reduziert werden“, sind sich BZ-Jägermeister Martin Antretter und Landesjägermeister Anton Larch einig.
Bei der Trophäenschau des Bezirks Kitzbühel in der Arena365 in Kirchberg erklärte Antretter, dass er mit der Abschusserfüllung sehr zufrieden ist. Beim Schalenwild konnte ein Abgang von 5.186 Stück verzeichnet werden, davon 1.434 Stück Rotwild, 687 Stück Gamswild und 3.056 Stück Rehwild. Auch 61 Birkhühner und 290 Murmeltiere wurden erlegt. Die gesamte Jagdfläche beträgt 112.000 Hektar, welche in 16 Hegebezirke und 188 Jagdgebiete eingeteilt ist. Ein Berufsjäger ist tätig, sowie 200 Jagdaufseher. 1.424 Jäger haben für die Dezimierung der Populationen gesorgt, davon 222 ausländische Staatsbürger. 50 Anwärter haben die Jagdprüfung abgelegt. Wie der Landesjägermeister betonte, ist auch die Wilderei nach wie vor ein Thema und er kritisiert, dass die Urteile dafür, alles andere als abschreckend ausfallen.

Forst gesteht Fehler ein

Hotspots für die Überpopulationen sind im Bezirk Jochberg, Kirchberg und St. Johann. Aufgrund des gesellschaftlichen Wandels ist der Winterlebensraum für die Wildtiere nicht mehr im notwendigen Ausmaß vorhanden. „Sorge bereitet mir Jochberg, wo die Bundesforste die Rotwildfütterung eingestellt hat und auch die Rehe nicht mehr fütterte“, erklärte Antretter. Larch weiß, dass die Bundesforste mittlerweile massiv eingelenkt und auch Fehler eingestanden haben. „Es gab Gespräche in Wien und ich bin zuversichtlich“, meinte Larch.
Kirchbergs Bgm. Helmut Berger forderte dazu auf, auch hinsichtlich der Raumordnung Rücksicht auf Wildwechselzonen zu nehmen. Einig war man sich darüber, dass man das Wild zumindest füttern muss, wenn man ihm schon den Lebensraum entzieht. Allerdings warnte Jagdbeiratsobmann Josef Heim davor, dass Notfütterungsstellen zum Standard ausgebaut werden. Er ist zuversichtlich, dass der Abschussplan, der mit der Behörde ausverhandelt wurde, erfüllt werden kann, sofern alle zusammen arbeiten. Vor allem geht es darum, die weiblichen Zuwachsträger zu dezimieren.

Intensivere Öffentlichkeitsarbeit

Larch ging schließlich noch auf die Evaluierung des Jagdgesetzes ein – nichts Großes wie er beteuerte, sondern lediglich ein paar Korrekturen. Dabei spielt der Schalldämpfer eine Rolle, den die Jäger zur eigenen Gesundheit verwenden wollen. Da es immer wieder massive Angriffe auf die Jägerschaft gibt, ist er auch froh darüber, dass es in Zürich im vergangenen Herbst eine Abstimmung zur Abschaffung der Jagd gab. Dabei gab es jedoch eine Zustimmung von 84 Prozent für die weitere Ausübung. Er fordert daher Öffentlichkeitsarbeit auf allen Ebenen und will dafür ein wesentlich höheres Budget, als es derzeit der Fall ist.

Simon Loidfelder geehrt

Eine Ehrung seitens des Jagdverbandes erhielt Jagdpächter Simon Loidfelder aus Schwendt sowie einige verdiente Jagdhornbläser. Franz Heim sen. wurde mit dem Ehrenzeichen des Bezirks ausgezeichnet.

Die Ehrengäste verfolgten gespannt die Rede des Bezirksjägermeisters.
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BZ-Jägermeister Martin Antretter und Landesjägermeister Anton Larch. | Foto: Brigitte Eberharter
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