Filmfestival Kitzbühel 2021
Kino im Hier und Jetzt in Kitzbühel

Michael von Wolkenstein, Christine Neubauer, Felix Mitterer und Xaver Schwarzenberger beim Abschlussfest. | Foto: FFKB/M. Tinnefeld
  • Michael von Wolkenstein, Christine Neubauer, Felix Mitterer und Xaver Schwarzenberger beim Abschlussfest.
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Feierlicher Abschluss des Filmfestivals Kitzbühel 2021; Ehrenpreis für Felix Mitterer.
KITZBÜHEL. Das 9. Filmfestival Kitzbühel (FFKB) fand mit der Preisverleihung im K3 Kitzkongress und der anschließenden Festival-Night im Casino Royale seinen feierlichen Abschluss.
Mit dem Joseph-Vilsmaier-Preis für den besten Spielfilm wurde »The Saint of the Impossible« des schweizerisch-britischen Regisseurs und Drehbuchautors Marc Wilkins und »Bilder (m)einer Mutter« der deutschen Filmemacherin Melanie Lischker als bester Kinodokumentarfilm ausgezeichnet. Kurzfilmpreise gingen an Aline Magrez, Lara Milena Brose und Kilian Armando Friedrich.

Ehrenpreis für Mitterer

Den Ehrenpreis des FFKB erhielt in diesem Jahr der Tiroler Schriftsteller und Drehbuchautor Felix Mitterer, der mit einer Laudatio der Weggefährten Christine Neubauer und Xaver Schwarzenberger gewürdigt wurde (wir berichteten bereits).

Aus den rund 800 nationalen und internationalen Einreichungen hatte eine Fachjury neun Spiel-, neun Dokumentar- und 30 Kurzfilme für das Wettbewerbsprogramm nominiert. Die »Gams« des FFKB wurde in den Wettbewerbskategorien Spielfilm, Dokumentarfilm, Kurzfilm Fiction und Dokumentar sowie für die besten Filme in den Kategorien Österreichischer Nachwuchspreis/Kurzfilm, Best Mountain Sport Short und Publikumspreis vergeben. Neben einer dreiwöchigen Drehbuchklausur für aufstrebende Autoren im Vorfeld des Festivals haben Branchenveranstaltungen wie Alpendating und Weißwurstbrunch wieder Plattformen zum Netzwerken geboten.

Leben im Kino

"Die größte Freude war es, wieder Menschen in den Kinos zu sehen, wieder internationale Filmemacher begrüßen zu dürfen; sie im Austausch mit dem Publikum zu erleben zeigt, dass Kino ein großes Bedürfnis ist. Und gerade in gesellschaftlich und politisch schwierigen Zeiten kann Kino neue und andere Weltentwürfe aufzeigen, in die man eintauchen kann",

so Michael Reisch für das Team des Filmfestivals Kitzbühel (Nina Hipfl-Reisch, Michael Mayr-Reisch, Josef Obermoser und Kathryn Perrotti).

"Kitzbühel als Ort selbst bietet einfach atemberaubende Szenerien und wundervolle Panoramen. Jedes Jahr wird es zur Bühne für Filmemacher aus aller Welt. Und mit dem Schwerpunkt ‚Filme junger Regisseure‘ ist ein vielseitiges und kreatives Festival",

betont FFKB-Beirätin Veronica Ferres.

"Wir wissen alle, dass es aufstrebende Filmemacher oftmals schwer haben vor einem Publikum gespielt zu werden. Hier in Kitzbühel wird eine wichtige Plattform für junge talentierte Filmemacher geboten, um auf ihre Filme aufmerksam zu machen, sich untereinander auszutauschen und zu netzwerken."

Bester Spielfilm — Joseph Vilsmaier-Preis

Der schweizerisch-britische Filmregisseur und Drehbuchautor Marc Wilkins wurde für sein Spielfilmdebüt »The Saint of the Impossible« mit dem mit 5.000 € dotierten Joseph Vilsmaier-Preis ausgezeichnet, der von Vilsmaiers Töchtern Josefine und Janina überreicht wurde. Die Jury (Alexandra Stewart, Alfred Hürmer, Doris Lerchl-Goldermann und Alexander Dumreicher-Ivanceanu) würdigte damit "eine kluge Erzählung von der Condition humaine".

Lobende Erwähnungen fand die Jury für Leonardo Antonios Spielfilm »Submission«, in dem der portugiesische Regisseur »mit dramaturgischer Finesse und Konsequenz den schwierigen Weg einer Frau zeigt, die nicht schweigt und Gerechtigkeit verlangt«, ebenso wie für »Rain« des estnischen Filmemachers Janno Jürgens, dem es »gelingt, in lakonischen Dialogen und mit intensiver Körpersprache eine Erzählung vom Zerfall und Wiederfinden einer Familie« zu erzählen.

Bester Dokumentarfilm

Die Jury für den Besten Dokumentarfilm 2021 (Heidi Kranz, Bahar Ebrahim, Jörg Bundschuh, Kurt Brazda) zeichnete in diesem Jahr »Bilder (m)einer Mutter« aus, in dem die deutsche Filmemacherin Melanie Lischker aus über 100 Stunden Familienvideomaterial ein Frauenleben rekonstruiert: »dramaturgisch komplex und verführerisch, liebevoll und ehrlich wird die Mutter ins Gedächtnis der Familie zurückgeholt mit Bildern, die man im Kopf behält.«
Weiters gab es von der Jury lobende Erwähnungen für die Dokus »He’s my brother« von Cille Hannibal und »Our Land, Our Altar« von André Guiomar.

Ehrenpreis des FFKB 2021 an Felix Mitterer:
Nach Joseph Vilsmaier, Marie Bäumer, Helmut Berger, Veronica Ferres ging der Ehrenpreis des Filmfestival Kitzbühel 2021 an Felix Mitterer. Christine Neubauer, die in »Krambambuli« nach einem Drehbuch des Tiroler Autors zu sehen war, und der Kameramann und Filmregisseur Xaver Schwarzenberger würdigten die »Echtheit« von Mitterers Texten. »Im glücklichen Unglücksfall, in Abneigung gegenüber Kitsch und Verklärtheit hast Du immer das schreibende Auge vor das schreibende Ego gestellt«, so Neubauer. Und Schwarzenberger ergänzt: »Schon Billy Wilder wusste: Das wichtigste an einem guten Film ist ein gutes Buch – und die drei Filme, die wir gemeinsam gemacht haben, waren gut!«

Bester Kurzfilm

Das Filmfestival hatte dieses Jahr wieder mehr Kurzfilme im Wettbewerb. Aus über 400 Kurzfilm-Einreichungen gingen elf nationale und 18 internationale Beiträge ins Rennen um die Kurzfilmpreise. Außerdem wurde in der Kategorie Mountain Sports Shorts die kanadische Produktion »Without a Paddle« von Nick Katthar geehrt.

Die Jury mit Sandra von Ruffin, Peter Brunner und Stefanie Daubek zeichneten als Besten Kurzfilm Aline Magrez »Ligie« aus, »eine beeindruckend beklemmend und nahe Erzählung einer medizinischen Entscheidung, die das Leben einer jungen gehörlosen Frau komplett aus den Schienen wirft« und als Besten Kurzdokumentarfilm »Überleben« von Lara Milena Brose und Kilian Armando Friedrich, eine bewegendes Vater-Sohn-Porträt.

Für die schauspielerischen Leistungen im Kurzfilm »Habit« des US-amerikanischen Filmemachers Kevin W. Koehler wurde der Film mit einer Special Mention hervorgehoben. Franziska Pflaum wurde für »Im Universum geht keiner verloren« mit dem Österreichischen Nachwuchspreis ausgezeichnet, Marie Luise Lehner in dieser Kategorie für ihren Film »Geh Vau Film« mit einer Special Mention geehrt.

Publikumspreis

Die Zuschauer überzeugte der mexikanische Filmemacher Raúl López Echeverría, er wurde für seine sozialkritische Fußball-Komödie »Domingo« über den gleichnamigen Helden, der kein Versager mehr sein will und alles daran setzt, sich als Fußballkommentator seinen Lebenstraum zu verwirklichen, mit dem Publikumpreis ausgezeichnet.

Preise für Beste Regie und Beste Produktion

Schon vorab wurden die diesjährigen nationalen Preise für Beste Regie und Beste Produktion bekanntgegeben, ausgewählt von einer Jury bestehend aus Roland Teichmann (ÖFI), Markus Mörth und Michael Reisch (beide FFKB): Die jeweils zu EUR 5.000 dotierten Preisen gingen an Jannis Lenz für seinen Dokumentarfilm »Soldat Ahmet« (Beste Regie), Sebastian Brauneis für »3 Freunde 2 Feinde« und Produzent Thomas Christian Eichtinger für den Dokumentarfilm »Ein Clown | Ein Leben«, der auch für den Wettbewerb nominiert war. Aufgrund der überzeugenden Einreichungen wurde der Produktionspreis in diesem Jahr geteilt und das Preisgeld gesamt erhöht.

VIDEOCLIP-KAMPAGNE #lebensfreude

Kitzbühel Tourismus lud im Rahmen der Aktion #lebensfreude für die Sommerkampagne 2022 ein, Kurzclips zu, aus und über Kitzbühel einzureichen (Jury: Patricia Aulitzky, Sascha Köllnreitner und Gregor Schmiedinger). Über die mit 3.000 € dotierte Auszeichnung konnte sich Sophie Pochtler freuen.
(navi, niko)
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