EU-Wahl 2024

Mit Erasmus+ nach Deutschland und Großbritannien

Interview: Hannah Oberhauser, Studentin aus Oberndorf, unternahm im Rahmen einer Aktion von Erasmus eine Reise nach Berlin und Großbritannien.

OBERNDORF, BERLIN, GROSSBRITANNIEN. Erasmus von Rotterdam war ein Niederländischer Universitätsgelehrter der Renaissance. Das gleichnamige Programm der Europäischen Union wurde zum weltweit größten Förderprogramm von Auslandsaufenthalten an Universitäten.
Die BezirksBlätter sprachen mit der Studentin Hannah Oberhauser aus Oberndorf, die mit dem DiscoverEU Interrail-Ticket eine Reise nach Deutschland und Großbritannien unternommen hat. DiscoverEU ist eine Aktion von Erasmus+. Sie bietet Studenten und Studentinnen die Gelegenheit, die Vielfalt, Kultur und Geschichte Europas zu erkunden und Menschen aus allen Teilen des Kontinents kennenzulernen.

Königliches "Meet and Greet"

Auf ihrer Reise gab es neben vielen eindrucksvollen Erlebnissen auch ein Ereignis, das ihr besonders in Erinnerung geblieben: die Studentin konnte König Charles III. persönlich kennen lernen und mit ihm ein paar Worte wechseln.
Der Aufenthalt in Großbritannien hat bei Oberhauser einen bleibenden Eindruck hinterlassen, deshalb wird sie im Herbst ein Auslandssemester in Großbritannien absolvieren, um weitere Erfahrungen auf internationaler Ebene sammeln. Zurzeit studiert sie Marketing und Kommunikationsmanagement an der Fachhochschule in Kufstein.

BezirksBlätter: Wie bist du darauf gekommen, am Erasmus-Projekt teilzunehmen? Was hat dich motiviert?
Hannah Oberhauser: "Ich wusste tatsächlich nicht, dass es diese Möglichkeit gibt. Mich hat dann eine sehr gute Freundin darauf aufmerksam gemacht und ich habe mich angemeldet. Ein paar Wochen nach der Anmeldung bekam ich die Benachrichtigung, dass ich ein Discover EU Interrail-Ticket gewonnen habe."

Wie lange warst du in Berlin und wie lange in Großbritannien?
"Gestartet bin ich am 26. März in Kitzbühel und mein erster Stopp war Berlin. Dort habe ich ein paar Tage die Stadt erkundigt, bis es für mich am 30. März
mit dem Flugzeug nach Edinburgh ging. Von dort aus bin ich dann mit dem Zug in Richtung London gefahren und habe in York, Sandringham (Norfolk) und Windsor jeweils ein paar Tage Zwischenstopp gemacht. Danach ging es für mich mit dem Eurostar von London nach Brüssel und dann mit dem Nachtzug von Köln nach Hause. Insgesamt war ich zwei Wochen alleine unterwegs."

Was hast du an diesen beiden Ländern am meisten zu schätzen gelernt?
"In Berlin hat mich der geschichtliche Aspekt der Stadt sehr beeindruckt. Ich merkte in der Stadt einfach sehr gut den Unterschied zwischen östlichen und westlichen Teil der Stadt, die damals durch die Mauer gespalten war. Ich habe dann wieder erkannt, wie glücklich ich mich schätzen kann, dass ich reisen kann, wohin und wann ich möchte und dass ich in einem freien Land leben darf.
Großbritannien hat mir in dieser Zeit nur seine schönsten Seiten gezeigt. Was mich sehr fasziniert hat, als ich in Edinburgh gelandet bin, war, dass die Menschen eine außergewöhnlich höfliche Art haben. Das zog sich tatsächlich durch die gesamte Reise bis nach London durch."

Welche positiven Erfahrungen konntest du aus deinem Auslandsaufenthalt mitnehmen?
"Man erlebt Dinge, die man so sonst nicht erleben würde. Mein Highlight war bestimmt der Staatsbesuch des britischen Königs Charles III. und Königin Camilla, der in Berlin stattgefunden hat, als ich in der Stadt war. Ich durfte dem König dann auch die Hand schütteln und ihn persönlich begrüßen, außerdem habe ich an diesem Tag wunderbare Bekanntschaften gemacht, aus denen sich relativ schnell enge Freundschaften entwickelt haben. Ich habe in Großbritannien auch die Bestätigung für mich selbst erhalten, dass ich mir in der Zukunft auch vorstellen könnte, länger in diesem Land zu leben. Dieser Vorstellung kann ich ja dann im Herbst bei meinem Auslandssemester nachgehen."

Gibt es etwas, das du während deines Aufenthaltes sehr vermisst hast?
"Klar. Da ich alleine unterwegs war, hatte ich keinen, mit dem ich das Erlebte direkt besprechen konnte. Ich erzähle anderen sehr gerne persönlich, was ich erlebt habe und diese Möglichkeit hatte ich in dieser Zeit eben nicht."

Was hast du während deiner Reise gelernt?
"Ich habe tatsächlich meine Selbstständigkeit verbessert, da ich alles selber organisieren, planen und buchen musste. Außerdem habe ich gemerkt, wie entspannt alleine reisen sein kann, denn man kann sich voll und ganz auf seine eigenen Interessen und Bedürfnisse konzentrieren."

Würdest du diese Reise nochmal machen bzw. was würdest du anders machen?
"Ich würde es tatsächlich wieder so machen. Vor meiner Reise habe ich schon einen Teil der Unterkünfte gebucht und die Zugverbindungen rausgesucht. Während der Reise habe ich erst die Unterkünfte für die zweite Hälfte der Reise gebucht. Ich hatte allerdings schon immer eine Unterkunft fix gebucht, bevor ich in der jeweiligen Stadt angekommen bin. Das würde ich so auch jedem empfehlen. Sehenswürdigkeiten habe ich immer kurz vorher online gebucht, da spart man auch nochmal Geld.
Zwei Dinge, die ich anders machen würde sind, dass ich nicht mehr während einer reisestarken Woche bzw. in den Ferien fahre. Ich war über Ostern in London und dementsprechend war die Stadt und alles ziemlich voll. Die zweite Sache ist, dass man die Abfahrt in einer Stadt so planen sollte, dass man erst zur Check-In Zeit an der nächsten Destination ist."

Danke für das Gespräch!
Das Interview führte Johanna Bamberger

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