In die Luft gegangen...

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Das Bezirksblatt machte den Luftraum in der Region unsicher.

ST. JOHANN. „Der Segelflug ist das motorlose Fliegen mit Segelflugzeugen, Motorseglern und Gleitflugzeugen. Dabei werden Aufwinde ausgenutzt, deren Energie in Höhe und/oder Geschwindigkeit umgesetzt wird. Die für den Segelflug eingesetzten Flugzeuge sind mit großer Streckung und einer aerodynamisch günstigen Form für ein möglichst großes Gleitverhältnis ausgelegt.“ Soweit zur Definition aus „Wikipedia“.

Das Bezirksblatt nutzte den 2. Kitzbüheler Alpenpokal am Flugplatz St. Johann zu einem (motorisierten) Segelflug. Als Test-Pilot stellte ich mich gerne zur Verfügung – vorab: Ich habe es nicht bereut! Mit Pilot Roland Holleis (Fliegerclub) ging‘s schwebend und „ohne Wackler“ über St. Johann, Going, Kirch- und Erpfendorf bis Waidring, durch das Pillerseetal bis Fieberbrunn und retour zum St. Johanner Flugfeld.

Am Boden wurde fachgesimpelt – über 15-Meter-Spannweiten, Flugraumverletzungen, Zylinder, Wendekreis, Hang- und Aufwinde, F-Schlepp, Tasks und weitere aeronautische Fachbegriffe. Der Laie staunte nicht schlecht. „Ab 10.000 € ist ein gebrauchtes Segelflugzeug zu haben, für ein neues Fluggerät muss man jedoch schon mit 200.000 bis 250.000 € rechnen“, plaudert einer der anwesenden Wettbewerbspiloten aus dem Flieger-Nähkästchen. 120 km/h erreichen die Flieger im Kreisflug, bis zu 250 km/h kann die Spitzengeschwindigkeit betragen. „Unter Wolken versucht man die Thermik bzw. die Aufwinde zu nutzen und sich in die Höhe zu schrauben (Kreisflug); auch die Hangaufwinde im Bergland kann man nützen; allgemein ist es in den Bergen anspruchsvoller zu fliegen als im Flachland“, erklärt ein weiterer Segelflug-Profi aus Deutschland.

Bei Streckenflugbewerben wie dem Kitzbüheler Alpenpokal wird ein Flugdreieck mit Wendepunkten vorgegeben, das in möglichst schneller Zeit abzufliegen ist. Motor darf man keinen einschalten, das Ganze wird GPS-überwacht. Sonst fliegt man sprichwörtlich aus der Wertung. Im Notfall wird der Motor jedenfalls nützlich sein, dann müssen eben die Gutpunkte im Bewerb dran glauben...
Beim Start wird unterschieden zwischen Eigenstart (motorisierte Segler) und Flugzeug-Schlepp (sowie Winden- und Gummiseilstart).

Der Segelflug-Höhenweltrekord liegt bei 15.447 Meter, aufgestellt von Steve Fossett; der Strecken-Weltrekord mit 3.009 km stammt von K. Ohlmann (D) und K. Rabeder (A).

Erste Gleitflugversuche unternahm Otto Lilienthal; von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt unternahm Alois Wolfmüller am Lechhang bei Landsberg (Bayern) Flugversuche; 1911 gelang Orville Wright der erste, etwa zehnminütige, „vortrieblose Schwebeflug“.Mitarbeit: Nadja Schilling

Mehr zum Flugplatz und zum Fliegerverein > FREIZEIT Kitzbühel (erscheint noch im Mai und geht an alle Haushalte im Bezirk – und auf www.loij.at

Fotos: Kogler, Schilling

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