Bauern: Die Chance liegt im Unterschied

Foto: Bauernbund

BEZIRK KITZBÜHEL (niko). Anlässlich der großen Herbstkonferenz im Bezirk (in Kirchdorf) berichteten Bauernbundobmann LH-Stv. Josef Geisler, Bezirksbauernobmann LA Josef Edenhauser und LK-Präsident Josef Hechenberger zur aktuellen Lage der Landwirtschaft im Bezirk.

„Die Situation ist angesichts der schlechten Produktpreise besonders im Milch- und Fleischsektor sehr angespannt. Ohne Milchwirtschaft wäre unser Bezirk jedoch undenkbar. Der Beitrag, den unsere Bauern in den Tälern und auf den Almen leisten ist unverzichtbar für die Bevölkerung und den Tourismus im Bezirk“, so Edenhauser.

Im Jahr 2015 gab es im Bezirk 1.500 Mehrfachantragssteller. Damit hat sich die Anzahl der Betriebe im im Vergleich zum Vorjahr um 26 verringert. Die Biobetriebe hingegen nahmen von 450 auf 470 zu. „Dabei gilt zu erwähnen, dass alle Bauern im Bezirk sehr nachhaltig wirtschaften“, so Edenhauser. 99 % aller Bauern verzichten auf Pestizide und künstliche Düngemittel. „Viele unserer Bauern nutzen bereits die Chance und versuchen sich von der durchschnittlichen Massenware mit qualitativ hochwertigen, regionalen, sicheren Produkten am Markt abzusetzen. Das werden wir in Zukunft noch ausbauen müssen. Da sehe ich im almen-stärksten Bezirk in Österreich noch Potential.“
Edenhauser berichtete auch über die "Biber-Problematik", wobei man eine Verringerung des Bestands anstrebt, da es bereits viele Schäden gebe, die Retentionsmaßnahmen in St. Johann und im Hagertal (geplant, Einigung auf Agrarverfahren), den Bau des Pletzerweges in Kitzbühel (Hoferschließung) und ein Projekt im Skigroßraum Hahnenkamm, um Freerider in geordnete Bahnen zu lenken und "Schutzgüter" auf freiwilliger, gemeinsamer Basis zu definieren.

Bildung hat hohen Stellenwert

Edenhauser verwies auf den hohen Stellenwert der Ausbildung im landwirtschaftlichen Bereich. In der LLA Weitau gibt es derzeit 332 SchülerInnen. Besonders für Betriebe in der Region sind Abgänger dieser Schule als Mitarbeiter sehr beliebt, weil Abgänger der LLA mit besonderem Fachwissen und einer fundierten Ausbildung punkten.

Mehr Produkte in Küchen

Als besondere Herausforderungen für die Zukunft sieht Bundesobmann Geisler vor allem die Stärkung der Tiroler Bauern im eigenen Land durch die Vermarktung der Produkte in der Region. „Wir sind in Tirol leider noch nicht so weit, dass hochwertigste, gesunde Produkte unserer heimischen Erzeuger selbstverständlich in den öffentlichen Küchen unseres Landes verarbeitet werden. „Wir werden in Zukunft noch offensiver an unsere Kooperationspartner vor Ort herantreten. Es geht um einen Schulterschluss mit Vertretern von Tourismus und Handel, um in einem guten Miteinander mehr Regionalität in Tirol zu erreichen; dabei muss auch die Logistik verbessert werden", so Geisler.

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