Waidring - Ruinenbaustelle/Abbruch
Der Hotelruine geht's an den Kragen

Am Montag fuhren bei der Bauruine auf der Steinplatte die Abbruch-Experten unter Polizeischutz auf. | Foto: Kogler
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  • Am Montag fuhren bei der Bauruine auf der Steinplatte die Abbruch-Experten unter Polizeischutz auf.
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Am Montag, 27. April, wurden Abbrucharbeiten auf der Steinplatte gestartet; obere Geschoße der Bauruine werden abgetragen.

WAIDRING (niko). Bereits seit dem Jahr 2003 ist eine riesige Ruinen-Baustelle auf der Waidringer Steinplatte (ehemals GH Steinplatte), situiert am Zielpunkt der Mautstraße, ein öffentliches Ärgernis – wir berichteten mehrfach!

Gegen den Bauherren, einen bayrischen Unternehmer, gab es zahlreiche Fristsetzungen, Baueinstellungen, Abbruchbescheide – aber alle Versuche, dem Problem Herr zu werden, fruchteten bisher wenig.

Im Herbst 2019 gab es einen Hoffnungsschimmer auf ein Ende der unendlichen Ruinen-Geschichte – in Form einer gerichtlich angeordneten Zwangsversteigerung für das Bauobjekt. Der Schätzwert wurde auf 1,89 Millionen Euro festgelegt.

Keine Zwangsversteigerung

Der Gerichtstermin, fixiert für den 29. Oktober, musste jedoch kurzfristig wieder abberaumt werden, weil die Abbruchkosten in letzter Sekunde bezahlt wurden, wie Bgm. Georg Hochfilzer erklärt. Der mittlerweile Mehrheitseigentümer des Projekts, Georg Hilger (60 %, ebenfalls ein bayrischer Unternehmer, Anm.) hatte die Summe von 330.000 Euro bezahlt. Dies entsprach dem statistischen Sanierungsaufwand laut Schätzung des rechtskräftigen Abbruchbescheids des Dachgeschoßes.

Nun Abbruch

Mit dem erlegten Geld startete die BH Kitzbühel am Montag (27. 4.) die "Ersatzvornahme" – also die Vollstreckung des aus dem Jahr 2017 stammenden, gültigen Abbruchbescheids der Gemeinde Waidring. Die Behörde kommt damit dem Gemeinde-Ansuchen um Vollstreckung nach. "Durch den Erlag der 330.000 € können wir das finanzieren, der Steuerzahler wird also damit nicht belastet", so BH-Vizechef Martin Grander.
Mit dem Abbruch wurde die Fa. Mauracher (Reith, Kufstein) beauftragt (die Behörde hatte laut Kostenvoranschlagsbescheid vier Angebote eingeholt, Anm. d. Red.). "Die Arbeiten werden zwei bis drei Wochen in Anspruch nehmen", so Firmenchef Walter Mauracher. Abgetragen wird das gesamte Dach- bzw. Obergeschoß. Als Vorsichtsmaßnahme und zum Schutz von Behördernvertretern und Arbeitern werden die Arbeiten von der Polizei überwacht. "Die Polizei und wir als Behörde werden die Baustelle laufend kontrollieren", so Grander.

Und weiter?

Mittlerweile ist die Baubewilligung für den Gesamtkomplex (zwei Gebäude) erloschen und es läuft ein Verfahren für den Gesamtabbruch, so Bgm. Georg Hochfilzer beim Lokalaugenschein auf der Steinplatte beim Beginn der Abbrucharbeiten. Ergeht ein weiterer, finaler Abbruchbescheid, hat der Eigentümer erneut die Möglichkeit zum Einspruch. "Es könnte ein erneuter Instanzenzug folgen, bis zu einer letztgerichtlichen Entscheidung. Es würde dieselbe Vorgangsweise wie schon beim aktuellen Teilabbruchbescheid vonstatten gehen", so Hochfilzer. "Sollte letztlich dann das nötige Geld für den Totalabbruch vom Eigentümer nicht kommen, müsste die Behörde Steuergeld dafür aufwenden; der Abbruch wäre aber jedenfalls durchzuführen", erklärt Grander.
Bis dahin dürfte es erneut ein längerer Weg sein.

Fotos: Kogler (Beginn der Abbrucharbeiten)

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