Regionalität
"Die eigene Region stärken"
Kitz Agrar-Diskussion in in St. Johann: Regionalwirtschaft oder Kilometerfresser-Produkte
ST. JOHANN (be). Selbstbewusste und intelligente Konsumenten zu werden – das forderte Fritz Gurgiser ein. Kürzlich referierte er auf Einladung des Vereins Kitz Agrar zum Thema „Konsument und Bauer – eine Symbiose“ in St. Johann.
„Wir entscheiden, ob wir mit unserem Geld die eigene Region stärken oder es auf die weltweite Reise ohne Wiederkehr schicken“, sagt Gurgiser, der etwa extreme Arbeitsbedingungen in der industrialisierten Lebensmittelproduktion anprangert.
Wo kommen Lebensmittel her?
Regelmäßig durchforstet Gurgiser gewisse Lebensmittelgeschäfte und fragt, wo die Dinge herkommen und kritisiert, wenn die regionalen Produkte kaum zu finden sind. „Als Konsumenten sollten wir so weit wie möglich an den Bauern herankommen und Mitverdiener so weit wie möglich ausschließen“, so Gurgiser.
Er stellt auch die Frage, warum Lebensmittel billig sein müssen. Er kritisiert auch, dass Funktionäre in den diversen Organisationen oftmals vergessen würden, wen sie eigentlich zu vertreten haben. Zum Einkaufen sollte man sich grundsätzlich mehr Zeit nehmen, um auch das Kleingedruckte auf den Etiketten der Produkte lesen zu können.
Gemeinwohl
Wenn es um regionale Produkte geht, dann sind das für Gurgiser aber keinesfalls nur Lebensmittel. „Wenn ich Möbel brauche, dann gehe ich zum Tischler, weil die auch die jungen Menschen der Region ausbilden.“
In der Diskussion schilderte Werner Hofer aus Oberndorf seine Erfahrung mit alten Kühen, die man hierzulande kaum verkaufen kann. Er erfuhr jedoch, wie das Fleisch dieser billigen alten Kühe nach Spanien gebracht wird, wo es wochenlang reift und speziell behandelt wird, um dann als teures Spitzenprodukt wieder am heimischen Markt zu landen.
Gemeinsamer Einkauf
Dem Vorstand von Kitz Agrar, der 650 Mitglieder in den Bezirken Kufstein und Kitzbühel vertritt, sind die regionalen Kreisläufe wichtig. Im Verein werden gemeinsam Einkäufe getätigt.
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