Grüner Bericht
Herausforderungen für Land- und Forstwirtschaft

Windwürfe, Wildschäden durch den strengen Winter, Borkenkäferbefall und ein erhöhter Investitionsbedarf bei der Wiederaufforstung stellen Herausforderungen für die Landwirte dar. | Foto: pixabay/Picography
  • Windwürfe, Wildschäden durch den strengen Winter, Borkenkäferbefall und ein erhöhter Investitionsbedarf bei der Wiederaufforstung stellen Herausforderungen für die Landwirte dar.
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Im Grünen Bericht 2019 wurden kürzlich die aktuellen Kennzahlen der österreichischen Landwirtschaft veröffentlicht. Die positive Entwicklung der bäuerlichen Einkommen konnte nicht fortgesetzt werden, alle Bundesländer weisen Rückgänge auf. In Tirol gibt es ein Minus von 20 Prozent im Vergleich zu 2017.

TIROL (jos). „Im aktuellen Grünen Bericht spiegeln sich die Herausforderungen des Vorjahres in den rückläufigen Einkommen wieder. Extreme Trockenheit, gestiegene Aufwendungen in der Tierhaltung sowie der niedrige Holzpreis und eine fehlende positive Marktentwicklung spielen mit hinein“, erläutert LK-Präsident Josef Hechenberger die Zahlen. Er führt aber auch an: „Wir können nicht von den 85 für den Bericht herangezogenen Betrieben auf die gesamte Tiroler Landwirtschaft schließen.“ Dennoch sind Trends ablesbar.
Generell stelle der Klimawandel mit extremen Unwetterereignissen in immer kürzeren Abständen die Landwirtschaft besonders in Tirol vor große Herausforderungen: „Die ohnehin durch die kleinen Produktionseinheiten höheren Kosten erhöhen sich dadurch weiter. Die europaweite Trockenheit im Vorjahr lassen dann auch die Kosten für Futtermittel usw. in die Höhe schnellen.“ Versicherungen können die finanziellen Schäden abfedern, in den Beratungen der Landwirtschaftskammer wird ebenfalls über Möglichkeiten zur Schadensminimierung informiert: „Beispielsweise arbeiten wir an dem Ausbau von Bewässerungen und beraten auch beim Einsatz trockenheitstoleranterer Pflanzenarten“.

Schutzwälder in Gefahr

Besonders hart haben die Wetterextreme in den letzten Jahren die Forstwirtschaft getroffen. Windwürfe verursachten beispielsweise in Osttirol in nur einer Nacht eine Schadholzmenge von mehreren Jahreseinschlägen. Das auch international hohe Schadholzaufkommen führte zu einem Preisrückgang. Hinzu kamen Wildschäden durch den strengen Winter, Borkenkäferbefall und ein erhöhter Investitionsbedarf bei der Wiederaufforstung. „Die Forstwirtschaft ist massiv unter Druck und das wiederum gefährdet den Tiroler Schutzwald“, findet Josef Hechenberger klare Worte. „Dafür müssen wir Lösungen finden, damit unser Wald nicht durch die niedrigen Preise gefährdet wird.“
Generell fordert der LK-Präsident daher eine Absicherung durch öffentliche Gelder: „Tirol braucht nicht nur eine flächendeckende Land-, sondern auch eine aktive Forstwirtschaft. Das ist im Hinblick auf immer extremere Unwetter eine Versicherung gegen noch verheerendere Schäden durch Vermurung, Lawinen usw. Allein die Almwirtschaft erspart der Wildbach- und Lawinenverbauung jährlich über 60 Millionen Euro. Das muss uns klar sein und dafür braucht es entsprechende Zugeständnisse durch die öffentliche Hand.“

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