Landwirtschaftskammer unterwegs
„Landwirtschaft ist Teil der Lösung!“
Dieses Jahr steht das vielschichte Thema Klimawandel bei der Bezirksrunde der Landwirtschaftskammer-Spitze im Mittelpunkt.
FIEBERBRUNN, BEZIRK KITZBÜHEL. Lange Trockenperioden und häufiger auftretende extreme Wetterereignisse – der Klimawandel stellt auch die Land- und Forstwirtschaft vor Herausforderungen. Darum lautet das heurige LK-Jahresmotto „Klima im Wandel – wir (re)agieren“, wodurch der Austausch über mögliche Eindämmungs- und Anpassungsstrategien intensiviert werden soll.
Die Landwirtschaft spürt sie die Veränderungen bereits seit Jahren, wie LK-Präsident Josef Hechenberger schildert:
„Die Erderwärmung ist in den Alpen höher als im Schnitt. Damit verbunden sind meist negative Auswirkungen, auf die man sich einstellen muss. Das kann durch technische Anpassungen passieren, aber auch durch die richtige Sortenauswahl. Ziel muss es sein, die Landwirtschaft in die Zukunft zu führen und damit unsere Versorgung mit hochwertigen Lebensmitteln zu sichern.“
Wichtiger Beitrag geleistet
„Die standortangepasste Bewirtschaftung unserer Flächen leistet einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz. Auch in Sachen Klimaeffizienz sind unsere Bäuerinnen und Bauern gut unterwegs – in den letzten Jahren konnten die Treibhausgasemissionen gerechnet auf die Produktionseinheit deutlich reduziert werden. Auch in der Energieproduktion liegt noch Potential. Das alles funktioniert aber nur, wenn wir den Bodenverbrauch einbremsen und unsere Grundlagen erhalten“,
so Hechenberger.
Geschlossener Kreislauf
Man sei wiederholt mit Vorwürfen konfrontiert, wie LK-Vizepräsidentin und Landesbäuerin Helga Brunschmid erklärt:
„Jede Branche, die etwas produziert, verursacht Emissionen. Leider werden oft Äpfel mit Birnen verglichen, denn entscheidend ist, dass die Produktionskreisläufe geschlossen sind – wie bei der standortangepassten, kleinstrukturierten Landwirtschaft - da können wir globale Vorurteile lokal entkräften."
Almbezirk Nr. 1
Tirol ist österreichweit jenes Bundesland, mit den meisten Almen. Von den rund 2.100 Almen liegen 450 im Bezirk Kitzbühel. Damit kommt der Alm dort eine besondere Rolle zu, so Bezirksobmann Josef Fuchs:
„Unser oberstes Stockwerk ist unerlässlich – für die Bäuerinnen und Bauern, aber auch für den Tourismus und alle Erholungssuchenden. Auch hier merken wir die klimatischen Veränderungen. Werden Steilflächen nämlich nicht mehr beweidet oder gemäht, sind steigt die Wahrscheinlichkeit von Hangrutschen oder Lawinen – deshalb ist unser Ziel, alle Almen zu erhalten.“
Fuchs ist auch Obmann des Tiroler Waldverbandes und unterstreicht die Rolle der Forstwirtschaft (Stichworte: klimafreundlicher Rohstoff Holz, CO2-Speicher, Energieholz, klimafitter Bergwald).
Klimaschwerpunkte in den Orten
„Wir haben alle Ortsgruppen dazu eingeladen, bei ihren Veranstaltungen den Klimaaspekt zu berücksichtigen. Wir sind uns hier unserer Verantwortung bewusst und wollen mit einer gewissen Vorbildwirkung bei der Planung von klimafreundlichen Veranstaltungen vorangehen“,
freut sich Bezirksbäuerin Maria Pirnbacher auf viele Aktionen im gesamten Bezirk.
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