Bergbahn AG Kitzbühel
Schneeband ist "falscher Feind"

Saisonstart am Resterkogel am 19. Oktober. | Foto: Bergbahn AG
  • Saisonstart am Resterkogel am 19. Oktober.
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Erneute Kritik an frühem Saisonstart am Resterkogel; Online-Medium Addendum relativiert.

KITZBÜHEL, MITTERSILL (niko). Wie schon im Vorjahr kritisieren vor allem die Grünen und der WWF den frühen Saisonstart (19. Oktober) der Bergbahn AG Kitzbühel am Resterkogel. Den "weißen Schlauch" im Grünen nennt LA Gebi Mair auf facebook "Tourismus mit der Brechstande" und ein "umwelt- und tirolschädigendes Verhalten, denn hier ist die Piefke-Saga Realität geworden."
Der WWF sieht das weiße Schneeband als Symbol für grundsätzliche Fehlentiwcklungen im Wintertourismus und eine künstliche Saisonverlängerung.

In einem umfangreichen Artikel relativiert das seriöse Online-Medium "Addendum" die Kritik. Wir zitieren hier aus dem Bericht:
Ermöglichst wird der früheste Saisonstart eines Nicht-Gletscher-Skigebiets das "Snowfarming" (Konservierung von Schnee aus dem Vorwinter, Anm.). Beschneiungsanlagen sind teuer bzw. kosten- und energieintensiv. Daher ist es sinnvoll, Schnee zu konservieren und wiederzuverwerten, so Addendum. "Wenn also bereits im Oktober Bedarf für eine Piste besteht, kann es sinnvoll sein, Schnee vom Vorwinter zu verwenden. Das spart Energie und Wasser."

Die Piste erfreue vor allem Eltern und trainierende Kinder heimischer Skiclubs, die sich weite (Auto-)Wege auf den Gletscher ersparen (Tourismuschef Sinnhuber, Mittersill). "Die Piste wird vor allem zum Training intensiv genutzt", so Bergbahn-Chef Josef Burger. Auch internationale Skiteams trainieren am Resterkogel, Hersteller testen ihre neuen Modelle. Und Einheimische könnten ihre Saisonkarte länger nutzen, so Burger.

Snowfarming bewilligt

Das Snowfarming und die Pistenpräparierung wurde mittlerweile naturschutzrechtlich bewilligt (bis März 2034, Anm.). Das Verfahren wurde von der Naturschutzbehörde unter Einbindung der Salzburger Landesmumweltanwaltschaft, des Referats für Naturschutzgrundlagen und der Grundeigentümer durchgeführt. Mit dem Landesumweltanwalt wurde eine Kompensation vereinbart.
Konkret geht es dabei um die Rettung eines 30.000 Quadratmeter großen Moores am Resterkogel, das durch Drainagen auszutrocknen drohte. Nun wurden Entwässerungsgräben verschlossen und angrenzende Flächen von der Beweidung ausgezäunt, um die Moorfläche auf Dauer zu sichern, berichtet die Landesumweltanwaltschaft.

Klar ist der Umweltanwaltschaft aber auch: „Was im Naturschutzverfahren nicht geklärt werden kann, ist die Frage der Sinnhaftigkeit des Aufwands für einen derart frühen Saisonstart. Dieser Diskussion wird sich das Unternehmen angesichts der steigenden Sensibilisierung und Klimakritik der Bevölkerung wohl jährlich neu stellen müssen.“

"Grundsätzlich ist Wintertourismus eben beides: wichtige Einnahmequelle und Ressourcenverbrauch. Fest steht aber, dass durch das Aufbewahren und die Wiederverwertung des einmal produzierten und auch natürlich gefallenen Schnees ein wesentlicher Teil der Energie eingespart werden kann. Das auf 'Snowfarming' basierende Schneeband als klimaschädlich zu kritisieren, ist daher unangebracht", resümiert "Addendum".

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