Das alte Tirol in Bildern

Bei der feierlichen Eröffnung der Fotoausstellung: Der Fotohistoriker Dr. Gunther Waibl, die Tochter der Fotografin Irmtraud Hubatschek und Dr. Thomas Bertagnolli, Kustus des Museum Tiroler Bauernhöfe. | Foto: Grießenböck
6Bilder
  • Bei der feierlichen Eröffnung der Fotoausstellung: Der Fotohistoriker Dr. Gunther Waibl, die Tochter der Fotografin Irmtraud Hubatschek und Dr. Thomas Bertagnolli, Kustus des Museum Tiroler Bauernhöfe.
  • Foto: Grießenböck
  • hochgeladen von Melanie Haberl

KRAMSACH. Vergangenen Freitag wurde in feierlichem Rahmen die Ausstellung „Bauernwerk in den Bergen“ von Erika Hubatschek eröffnet. Im Beisein ihrer Tochter Irmtraud Hubatschek und dem Fotohistoriker Dr. Gunther Waibl erhielten die Besucher einen spannenden Einblick in die ungewöhnliche und einmalige Biographie einer Frau, deren Leidenschaft die Bergbauern und deren Arbeit war. „Obwohl Erika Hubatschek als Stadtkind aufwuchs, war sie fasziniert von der Bauernwelt,“ erzählte Dr. Gunther Waibl, „und trotzdem bewahrte sie sich immer einen realitätsnahen, unvoreingenommen und nüchternen Blick auf die Menschen und deren Leben“.
Von 1939 an begleitete sie über 60 Jahre lang die Bergbauernfamilien. So entstand, bis zu ihrem Tod im Jahr 2010, ein umfangreiches und einzigartiges Lebenswerk mit über 12.000 Fotografien. Hubatscheks Bilder sprechen eine starke Sprache. Vergeblich sucht man die Nostalgie der Vergangenheit. „Ihre Bilder kommen ohne Verklärung einer heilen Welt, ohne heroisierenden Blick aus“, so Waibl. Die Fotografien zeigen ein von Respekt und Würde geprägtes Menschenbild. „Man spürt man die Nähe zu den Menschen.“ Während ihrer Studienzeit lernte sich die Geografin und Volkskundlerin selbst das Fotografieren.
Mit ihrer einfachen Kodak „Retina“ und einem Notizblock in der Kitteltasche, den sie immer bei sich trug, dokumentierte sie die Arbeit und das Leben der Bergbauernfamilien. Dabei besuchte sie Bergbauern in Tirol, Südtirol, Salzburg und kam sogar bis in die Schweiz. Hubatscheks Fotos und Schilderungen beruhen immer auf Selbsterlebtem. Sie dokumentierte nicht als Fremde, die das Leben der anderen fotografisch festhielt, sondern krempelte die Ärmel hoch und packte mit an. Bei der Arbeit am Feld und im Kreise der Bauernfamilien entstanden hervorragende Fotografien, die ohne Sentimentalität von einer längst vergangenen Bauernkultur erzählen. Die Fotoausstellung im Museum Tiroler Bauernhöfe ist noch täglich bis 17. August geöffnet.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.