Vereine
Viel Wirbel um Verkauf der alten Musikschule Wörgl

- Die alte Musikschule Wörgl sorgt weiterhin für viel Wind in der Stadtgemeinde. Es geht um den Verbleib der Vereine und noch immer um den Verkauf.
- Foto: BB Archiv
- hochgeladen von Magdalena Gredler
Die alte Musikschule Wörgl oder besser deren im Raum stehender Verkauf sorgte bereits für ordentlich Wirbel im Wörgler Gemeinderat und auch darüber hinaus. Nun geht es um den Verbleib der dort ansässigen Vereine.
WÖRGL (red). Der Verkauf der alten Musikschule in Wörgl schlug von Anfang an große Wellen. Von Korruptionsvorwürfen der Wörgler Grünen bis hin zu angeblichen Geheimverhandlungen deckte man an vermeintlichen Skandalen rund um den Verkauf des Gebäudes so einiges ab. Nun haben die darin ansässigen Vereine ein Schreiben der Gemeinde erhalten, in dem sie dazu aufgefordert wurden, die Räumlichkeiten zu verlassen. Dies dürfte nicht bei allen Vereinen sonderlich gut angekommen sein. Das Schreiben schlug erneut Wellen.
Dass das Thema brisant ist, zeigt die Tatsache, dass die Stadt Wörgl auf das Erscheinen eines Artikels einer regionalen Tageszeitung mit einer Klarstellung reagierte. Konkret geht es dabei gar nicht um das Schreiben selbst, sondern um den geplanten Verkauf der Alten Musikschule – was dabei schon beschlossene Sache ist und was nicht.
Zum Verkauf
Die Wörgler Grünen warfen Bürgermeisterin Hedi Wechner schon im Dezember "Geheimverhandlungen" mit nur einem und auch dem einzigen Investor vor. Im letzten Moment habe man aber seitens der Stadtführung dann doch Bedenken bezüglich der rechtlichen Vorgehensweise bekommen und sich für die Einleitung eines Vergabeverfahrens entschlossen, hieß es aus den Reihen der Grünen. Das Gemeindeoberhaupt dementierte allerdings alle Vorwürfe der Wörgler Grünen und ist sogar der Meinung, dass dies lediglich ein Versuch sei politisches Kleingeld zu schlagen.
Die Entscheidung über den Verkauf wird bei der nächsten Gemeinderatssitzung getroffen. Ein Verfahrensanwalt wird zu diesem Zweck dem Rat einen Veräußerungsvorschlag (der Begriff der Veräußerung umschreibt rechtliche Vorgänge, bei dem Vermögensgegenstände übertragen werden) vorlegen, der eine Ausschreibung nach Bundesvergabegesetzt empfiehlt.
Lediglich Vorabinformation
Seitens der Stadtverwaltung heißt es zu dem Brief an die Vereine, dass es sich hierbei lediglich um ein Vorab-Informationsschreiben handle, indem die in der alten Musikschule ansässigen Vereine informiert werden, bis zu welchem Zeitpunkt die Räumlichkeiten noch zur Verfügung stehen würden. Damit will man den Vereinen die Möglichkeit geben, sich früh genug um alternative Standorte während der Bauphase zu bemühen. Seitens der Stadt soll selbstverständlich jedem dort ansässigen Verein Unterstützung zuteil werden. Das sei auch niemals in Abrede gestellt worden. Konstruktive Gespräche mit einigen dort ansässigen Vereinen seien bereits geführt worden. Nur die Obfrau des Heimatmuseumsvereins zeige bisher keine Gesprächsbereitschaft und auch wenig Interesse an einer zukünftigen, gemeinsamen Gestaltung.
Räumlichkeiten für Vereine
Sobald die alte Musikschule saniert und erneuert wurde, sollen dem Heimatmuseum, dem Stadtarchiv, heimischen Chören und Orchestern wieder neue Räumlichkeiten zu Verfügung stehen. In welcher Form, hänge dann vom vorhandenen Platzangebot ab.
Verwahrung der Exponate
Wohin mit den Exponaten der Vereine? Jene Exponate, die sich im Eigentum der Stadtgemeinde Wörgl befinden, werden auch von dieser verwahrt. Für alle anderen Exponate (Leihexponate) möchte man seitens der Stadt, eine gemeinsame Lösung finden. Wo die gemeindeeigenen Exponate schlussendlich gelagert werden, wird aus Sicherheitsgründen nicht bekannt gegeben. Aber Platz sei allemal vorhanden.

- Der 2019 neu gewählte Vorstand des Heimatmuseumsvereines Wörgl: Museumsführer Hans Gwiggner, Annemarie Gerstner, Markus Steinbacher, Veronika Spielbichler, Franz Bode, Gabi Madersbacher, Helmut Wechner und Egon Frühwirth (v.l.).
- Foto: David Spielbichler/BB Archiv
- hochgeladen von Barbara Fluckinger
Heimatmuseumsverein wehrt sich gegen Vorwürfe
Von Seiten des Heimatmuseums werden diese Vorwürfe allerdings vehement zurück gewiesen. Die Obfrau Veronika Spielbichler sagt dazu ganz klar, dass der Vorwurf jeglicher Grundlage entbehre, denn der Museumsverein habe seit Jänner 2019 wiederholt Beschlüsse betreffend der Nachnutzung und den damit anstehenden Herausforderungen wie Raumsuche (Ersatzfläche als Museum oder Lager) gefasst.
Im April 2020 sei man seitens der Stadt aufgefordert worden, das Museumskonzept neu für die Planung der Gebäudesanierung vorzulegen. Dazu fasste der Vorstand am 8. Oktober 2019 bereits einen Beschluss. Da mit einer Neukonzeptionierung Kosten verbunden sind, sollte diese erst konkret gestartet werden, wenn man genau Bescheid wisse, welche Räume tatsächlich zur Verfügung stehen. Deshalb sollte auch bis zum Gemeinderatsbeschluss über die künftige Nachnutzung zugewartet werden. Der Museumsverein sagt auch, dass man in der Vergangenheit wiederholt Konzepte, die angeblich allesamt in Schubladen landeten, erstellte. Am 30. April seien die Vorstandsbeschlüsse nochmals per E-Mail an die Stadtgemeinde übermittelt worden sein.
Des Weiteren soll das Heimatmuseum aufgefordert worden sein, Ausstattungswünsche bekannt zu geben. Zu diesem Zweck ersuchte der Verein Wolfgang Sölder vom Landesferdinandeum, der Stadt und den Planern die räumlichen Rahmenbedingungen hinsichtlich Raumklima, Luftfeuchtigkeit, Beleuchtung etc. mitzuteilen. Am 29. Mai 2020 erhielt das Museum, rund um Obfrau Veronika Spielbichler, die fachliche Stellungnahme von Sölder und stellte diese umgehend der Stadt zur Verfügung.
Keine Grundlage
Seither wurde weder der Heimatmuseumsverein noch das Unterguggenberger Institut von der Stadt kontaktiert, von niemanden - weder mündlich noch schriftlich, heißt es in der Stellungnahme der Obfrau. Erst durch die Teilnahme an einer Gemeinderatsitzung erfuhr man, dass das Unterguggenberger Institut nicht mehr im Nachnutzungskonzept vorgesehen sei. Auf Nachfrage der Grünen soll Bürgermeisterin Wechner wiederholt erklärt haben, dass es dafür eventuell eine andere Lösung gäbe. Dem Verein sei darüber allerdings nichts mitgeteilt worden.
"Uns mangelndes Interesse oder fehlende Gesprächsbereitschaft vorzuwerfen entbehrt damit jeder Grundlage",
sagt Spielbichler.
Weitere Infos zum Thema alte Musikschule Wörgl finden Sie hie.
Die aktuellsten Meldungen aus dem Bezirk Kufstein finden Sie hier.


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