Dörfer brauchen schnelles Internet

BRANDENBERG (mel). Schnelle Internetverbindungen sind heute unerlässlich für einen konkurrenzfähigen Standort und eine ausreichende Breitbandverbindung ist eine notwendige Infrastrukturmaßnahme. Aus diesem Grund wird jetzt das Großprojekt "Breitbandinternet für Brandenberg" in Angriff genommen. In zwei bis drei Jahren soll für alle Brandenberger Firmen und Haushalte schnelles Internet verfügbar sein.

Langer Kampf

Neben fehlendem Breitbandinternet haben zwei Drittel des Brandenberger Gemeindegebiets nicht einmal Handyempfang (nur Notrufe). "Seit 2010 kämpfen wir für einen besseren Netzausbau. Unsere einzige Lebensader in die Außenwelt ist die Funkverbindung vom Sonnwendjoch", erklärt Bürgermeis-ter Hannes Neuhauser.

Detaillierte Planung

Anfang des heurigen Jahres kam der Stein ins Rollen: "Wir haben einen Breitbandausschuss gegründet, erste Planungen erstellt und hatten intensiven Kontakt mit dem Land Tirol wegen Förderungen", so Neuhauser. Und das mit Erfolg: Die Gesamtkosten von 600.000 Euro übernimmt zu 40 Prozent das Land Tirol. Die restlichen 60 Prozent muss die finanzschwache Gemeinde Brandenberg selbst tragen. "Wir werden die Kosten aus Bedarfszuweisungen decken und müssen leider andere Projekte hintan stellen", bedauert der Bürgermeister.

Schwierige Grabungen

Da die Brandenberger Landesstraße zu felsig für Grabungsarbeiten ist, muss das Glasfaserkabel von Breitenbach über das Sonnwendjoch nach Brandenberg eingegraben werden. "Zum Glück hat die TIWAG bereits drei Kilometer Leerverrohrung ins-talliert. Für uns bleiben noch sieben Kilometer zu graben", erklärt Bgm. Neuhauser.
Im Zuge der Grabungsarbeiten im Dorf werden neben dem Glasfasernetz auch die Kabel für die Straßenbeleuchtung mit verlegt und ein ebenfalls geplantes Gehsteig-Projekt umgesetzt. Damit zeigt die Gemeinde auf, dass sich mehrere zukunftsorientierte Projekte gleichzeitig umsetzen lassen, um dabei die Kosten zu minimieren.

Gut für die Wirtschaft

Martin Hirner, Obmann der WK Kufstein, freut sich über den Breitband-Ausbau im Seitental. "In der heutigen Zeit ist es für Firmen sehr wichtig, dass sie schnelles Internet verfügbar haben. Leider sind die Seitentäler in puncto Glasfaserkabel noch etwas benachteiligt."

Andere Täler im Bezirk

Auch in Alpbach und Thiersee haben die Planungen für die Erschließung mit Breitbandinternet bereits begonnen. "Wir haben dieses Thema bereits im Gemeinderat besprochen und informieren uns jetzt beim Land Tirol und bei der Telekom über die weitere Vorgehensweise", so Bgm. Markus Bischof aus Alpbach. Die Wildschönau ist bereits gut mit Breitbandinternet versorgt. "Lediglich in der Niederau hat es an schnellem Internet gemangelt. Dort geht jedoch das Glasfaserkabel mit 17. Oktober ans Netz", sagt Bürgermeister Rainer Silberberger. Weiters sind im gesamten Wildschönauer Gemeindegebiet mehrere WLAN-Hotspots vom TVB und den Bergbahnen geplant.