Mit 2000 Watt voraus

Der Schweizer Vortragende Architekt Roberto Pelizzari mit proHolz Tirol Vorstandsvorsitzenden Karl Schafferer, Univ.-Prof. DDI Michael Flach und proHolz Tirol Geschäftsführer DI Rüdiger Lex. | Foto: proHolz Tirol
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proHolz Tirol lud im Rahmen der alljährlichen Bildungswoche der österreichischen Holzbau- und Zimmermeister in Alpbach (12.-16. Jänner) zum Vortragsabend ein. Diesmal öffnete der Architekt Roberto Pelizzari, Büro Dachtler und Partner, ein Fenster zum innovativen Nachbarland Schweiz. Denn die Stadt Zürich verfolgt ein ambitioniertes Ziel, indem es den momentanen Energieverbrauch pro Person und Jahr von derzeit 6000 auf 2000 Watt reduzieren möchte.
Das kann klarerweise nur dann Realität werden, wenn die Errichtung von Gebäuden den Prämissen der Großvolumigkeit, der Nachhaltigkeit und der Energie-Effizienz unterliegen.

Nachhaltigkeit durch richtige Baustoffe

Architekt Roberto Pelizzari hat zwei kleine Töchter. So hat sich jeder zu überlegen, erläutert der von proHolz Tirol eingeladene Vortragende, welche Umwelt man seinen Nachkommen hinterlassen möchte. Architekten und all jene, die sich mit dem Thema Bauen auseinandersetzen, haben hier eine besondere Verpflichtung. Gesellschaft, Umwelt und Bauen - eine untrennbare Dreifaltigkeit. Der gesellschaftliche Wandel erfordert verstärkte Baumaßnahmen, die angesichts der globalen Erwärmung, der Nachhaltigkeit zu entsprechen haben. An dieser Erkenntnis angelangt, kommt man wie von selbst zum Baustoff Holz.

Vorzeigeprojekt in der Schweiz

Die Idee der 2000-Watt-Gesellschaft basiert auf der Erkenntnis, dass Gebäude mit über 40 Prozent zum Energieverbrauch und Kohlendioxidausstoß beitragen. Dabei gibt es zahlreiche architektonische Möglichkeiten, diesen hohen Anteil wirksam zu reduzieren. Wie das konkret aussieht, erläutert Architekt Roberto Pelizzari anhand eines großangelegten Vorzeige-Projektes, der Wohn- und Gewerbeüberbauung Sihlbogen in Zürich-Leimbach. Direkt am Ufer des Flusses Sihl entstanden u.a. zwei kompakte sechs-geschossige Gebäude in Holzbauweise, die Wohnungen mit flexiblen Grundrissen - somit für verschiedene Lebensentwürfe - bieten.
Das Projekt, das als Sieger aus einem Wettbewerb hervorging, ist voll und ganz kompatibel mit den Auflagen der 2000 Watt Gesellschaft und verfolgt die Strategie der Effizienz, der Konsistenz und der Suffizienz.

Unter Effizienz versteht man die permanente Entwicklung von neuen, Energiesparenden Technologien. Hier sehen Architekten die neuralgischen Punkte vor allem in der Isolation, der Lüftung und der Heizung. Die Konsistenz zielt auf das Ersetzen atomarer und fossiler Energieträger durch erneuerbare ab. Das bewirkt zwar vordergründig keine Energieersparnis, trägt aber dazu bei, die Vorgabe der 2000-Watt-Gesellschaft, zum Kohlendioxid-Ausstoß - höchstens eine Tonne Kohlendioxid Ausstoß pro Kopf und Jahr - zu erfüllen.
Die Suffizienz appelliert an alle: ohne Wohlstandsverlust, d.h. ohne Verzicht auf übertriebenen Konsum und Energiesparmaßnahmen, rückt das Ziel der 2000 Watt Gesellschaft in weite Ferne. Und doch gibt es am Sihlbogen vieles in großer Fülle: Wohnqualität und Wohlbefinden, reichlich grünes Umfeld und Licht, beste Anbindung an die Infrastruktur, etc. Nur eines ist knapp: Parkplätze. Denn wer dort wohnen möchte, kann sich vom Gedanken an ein eigenes Auto verabschieden

Der Schweizer Vortragende Architekt Roberto Pelizzari mit proHolz Tirol Vorstandsvorsitzenden Karl Schafferer, Univ.-Prof. DDI Michael Flach und proHolz Tirol Geschäftsführer DI Rüdiger Lex. | Foto: proHolz Tirol
Das Vorzeige-Projekt der Wohn- und Gewerbeüberbauung Sihlbogen in Zürich-Leimbach. | Foto: Daniel Sutter/Zürich
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