Baumeister Jägersberger: "Kosten bereits bei Grundstückswahl sparen"

Baumeister sind Praktiker. Das hängt mit der Art ihrer Ausbildung zusammen. | Foto: MEV
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Will man als Laie ein eigenes Haus bauen, sind viele Entscheidungen zu treffen. Etwa, ob man die Planung einem Architekten oder Baumeister überlässt. Wie unterscheiden sich diese Berufe?
ROBERT JÄGERSBERGER:
In erster Linie unterscheiden sie sich durch die Art der Ausbildung. Baumeister kommen stärker aus der Praxis. Sein Schwerpunkt liegt in der Abwicklung des Bauvorhabens. Es gibt auch Baumeister, die sich auf die Planung und Bauüberwachung spezialisiert haben. Andere wiederum haben sich als Statiker spezialisiert. Und schließlich gibt es Baumeisterbetriebe, die von der Planung bis zur Fertigstellung alles aus einer Hand anbieten.

Man hört oft, dass Architekten die besseren Planer sind.
Jeder, der zur Planung befugt ist, verfügt über die entsprechende Ausbildung und Qualifikation. Exzellente Planer gibt es sowohl unter Baumeistern als auch unter Architekten. Somit ist es auch eine Geschmacksfrage, für wen man sich entscheidet.

Für welchen Typ Häuslbauer eignet sich welches Modell?
Personen, die aktiv mitplanen und ihre eigenen Wohnträume umsetzen möchten, sind bei einem Planer, also einem planenden Baumeister oder Architekten, besser aufgehoben. Für Personen, die nicht so viel Zeit und Energie investieren wollen, eignen sich besser Standardtypen.

Welche Arten von Musterhäusern gibt es?
Es gibt das Fertighaus, das in Leichtbauweise gebaut wird, und das Baumeisterhaus. Einige Baumeisterbetriebe bieten das Einfamilienhaus als Gesamtlösung an. Das ist ein Mix aus individuellem Haus und vorgeplanten Ideen. Baumeisterhäuser werden mit allen Vorteilen des Massivbaus errichtet.

Ist ein Planer unbedingt notwendig?
Einen Planer sollte man sich holen, um Fehler zu vermeiden. Die können schon bei der Grundstücksauswahl passieren. Daher ist es ratsam, einen Experten dabei zu haben. Es gibt hier viele Dinge wie Grundwasser-, Hang-, und Bodenverhältnisse, Ausrichtung und Erreichbarkeit des Grundstücks zu beachten.

Wie kann man Kosten sparen?
Das fängt bei der Grundstückswahl an. Durch gute Erreichbarkeit, gute Bodenverhältnisse und Ausrichtung des Grundstücks erzielt man schon einen Preisvorteil. Auch langfristig durch Energieeffizienz.

Wie findet man den passenden Baumeister?
Indem man sich bei Bekannten erkundigt, die gute Erfahrungen gemacht haben. Kommen Betriebe infrage, dann sollte man nach Referenzen fragen.

Auf was sollten Häuslbauer noch achten?
Bei zu billigen Angeboten sollte man gründlichst hinterfragen. Es besteht die Gefahr, dass nicht alles nach Kundenwunsch errichtet wird oder die Ausführung mangelhaft ist. Ein Konkurs und Rechtsstreitigkeiten können die Folge sein.

Zur Person:
Robert Jägersberger ist stellvertretender Bundesinnungsmeister Bau, Landesinnungsmeister Bau der Wirtschaftskammer Niederösterreich und Bauunternehmer.

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Baumeister sind Praktiker. Das hängt mit der Art ihrer Ausbildung zusammen. | Foto: MEV
Robert Jägersberger rät Häuslbauern: "Zu billige Angebote sollte man gründlichst hinterfragen." | Foto: WKO Niederösterreich

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