Bräuche haben zu Weihnachten Tradition

- Bratwürstel gibt es in vielen Familien am Heiligen Abend – ein Brauch aus dem Jahre 1820.
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Vom Bratwürstel-Sonntag über die Mettenwanderung bis zum Räuchern – Oberösterreich hat zahlreiche Weihnachtsbräuche.
Weihnachten wird in Oberösterreich seit mehreren hundert Jahren gefeiert. Im Laufe der Zeit haben sich dabei in den einzelnen Regionen eigene Sitten und Bräuche entwickelt, die für viele heute eine liebgewonnene Tradition darstellen. Typisch oberösterreichisch ist etwa der "Bratwürstel-Sonntag" am ersten der vier Adventsonntage. Nur die wenigsten wissen, dass dieser Brauch um das Jahr 1820 als eine Art erster Werbegag entstanden ist. Ein Fleischmeister bedankte sich für die Treue seiner besten Kunden mit einem deftigen Leckerbissen auf seine Kosten. Diese Bratwürstel waren der kulinarische Höhepunkt vor der anstehenden Fastenzeit, als welche die Adventzeit damals galt. Bratwürstel werden in vielen Familien auch traditionell am Heiligen Abend gegessen, als Zeichen dafür, dass die Fastenzeit vorbei ist.
In Oberösterreich ebenso weit verbreitet ist die sogenannte "Mettenwanderung". Zusammen mit der Familie, Freunden oder Vereinen wird zur Heilig Abend-Mette durch den Ort marschiert. Vor allem im Innviertel wird nach der Mette noch gemeinsam die Mettensuppe verspeist – meist eine Rindssuppe mit feinen Fadennudeln, in die Frankfurter und Weißwürste hineingeschnitten werden. Inbesondere im Mühlviertel ist das "Räuchern" zum Vertreiben von Geistern und Dämonen beheimatet. Nur an zwei von vier Raunächten wird geräuchert – am Heiligen Abend und am Dreikönigstag. Beim meist vom Familienoberhaupt durchgeführten Räuchern gibt man Glut aus dem Ofen in eine Glutschaukel oder in eine alte Pfanne und streut Weihrauch darüber. Mit diesem duftenten Rauch geht man durch das ganze Haus und in den Stall und betet "Vater Unser" und "Gegrüßet seist du Maria".

