Auch ohne Knallerei kann gefeiert werden

Experten appellieren: Gerhard Semmelrock, LR Anton Lang, Tierschutzombudsfrau Barbara Fiala-Köck, OA Aurel Krauß (v. l.) | Foto: Land Steiermark
  • Experten appellieren: Gerhard Semmelrock, LR Anton Lang, Tierschutzombudsfrau Barbara Fiala-Köck, OA Aurel Krauß (v. l.)
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  • hochgeladen von Christine Seisenbacher

Grundsätzlich sind Raketen und Kracher aller Art im Ortsgebiet verboten – doch alle Jahre wieder halten sich nur wenige an dieses Verbot. Im Gegenteil: Schon Tage vor der Jahreswende beginnen Übereifrige, ihre Raketen zu zünden. Landespolitik, Ärzte, Tier- und Umweltschutz rufen daher zu einem Verzicht auf. Unter dem Motto "Mit Respekt ins neue Jahr" will man darauf aufmerksam machen, dass man auch ohne Knallerei feiern und lustig sein kann.
Wirklich einleuchtende Argumente unterstützen den Aufruf zum Verzicht:

Luftbelastung

In den steirischen Städten und Ballungszentren werden am 1. Jänner um das Zehnfache erhöhte Feinstaubbelastungen gemessen. "Je nach Durchlüftungssituation können diese sogar über mehrere Tage andauern", erklärt Hofrat Gerhard Semmelrock, Leiter der Abteilung 15.

Lärmbelastung
Feuerwerkslärm erreicht enorme Werte. Bei Großfeuerwerken können Schalldruckpegel von über 160 Dezibel gemessen werden, das heißt, es kann zu bleibenden Gehörschäden kommen.

Tierleid
Tiere sind besonders sensibel, was Lärmbelastung betrifft. Sowohl Haus- als auch Wildtiere reagieren mit erhöhter Herzfrequenz bis zu panischer Flucht. Besonders bei Wildtieren kann es zur Orientierungslosigkeit oder Störung des Fressverhaltens kommen. Tierschutzombudsfrau Barbara Fiala-Köck appelliert daher, auf Knallkörper zu verzichten und Tiere am Silvesterabend nicht alleine zu lassen.

Verletzungen
Der steirische Mediziner Oberarzt Aurel Krauß, berichtet von 12 bis 16 Patienten, die jährlich rund um Silvester behandelt werden müssen. Etwaige Augenverletzungen oder Hörschäden sind dabei nicht inkludiert. "Bei Knallern und Raketen handelt es sich um Sprengstoff, von dem ein hohes Gefahrenpotenzial ausgeht", so Krauß.
Letztendlich ist auch die Brandgefahr nicht zu unterschätzen. Zirka 80 bis 90 Prozent aller Silvesterbrände werden nämlich durch unsachgemäßen Einsatz von Feuerwerksraketen verursacht. Nicht explodierte "Blindgänger" stellen ebenfalls eine latente Gefahr dar.

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