Rosegger-Gedenkjahr: Die Steiermärkische Landesbibliothek öffnet dazu ihre "Schatztruhe"

Auf den Spuren Peter Roseggers: Die beiden Herausgeberinnen Susanne Eichtinger (li.) und Angelika Irgens-Defregger (re.) mit Wissenschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl (Mitte) | Foto: StLBib
  • Auf den Spuren Peter Roseggers: Die beiden Herausgeberinnen Susanne Eichtinger (li.) und Angelika Irgens-Defregger (re.) mit Wissenschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl (Mitte)
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2018 steht im Zeichen des großen Heimatdichters Peter Rosegger. Schließlich jährt sich heuer nicht nur dessen 175. Geburtstag sondern auch der 100. Todestag. Die  Steiermärkische Landesbibliothek widmet sich daher mit einem besonderen Schwerpunkt dem steirischen Schriftsteller. 

„Wie selten haben wir uns gesehen …“

Der 3. April 1876 war der Beginn einer besonderen Brieffreundschaft, die sich über mehr als vier Jahrzehnte erstrecken sollte. An jenem Tag nahm Peter Rosegger erstmals mit Franz Defregger Kontakt auf. Was antwortete der Geschichtenmaler dem Bilderzähler? Wurde Roseggers Buchprojekt realisiert? Diesen und vielen anderen spannenden Fragen spürten Susanne Eichtinger von der Landesbibliothek sowie die Journalistin Angelika Irgens-Defregger nach und erarbeiteten eine kommentierte Briefausgabe mit reichlich Bildmaterial. Letztlich konnte eine Brieffreundschaft rekonstruiert werden, wie sie nun im wahrsten Sinne des Wortes im Buche steht. „Nach der Vorstellung der digitalen Plattform RaraBib setzt die Steiermärkische Landesbibliothek im großen Rosegger-Jubiläumsjahr ein weiteres wissenschaftliches Zeichen“, erklärt Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl, „Der nun erstmals dokumentierte Briefwechsel von Peter Rosegger mit Franz Defregger ist ein beeindruckendes Zeugnis der Zeitgeschichte.“

Brieffreundschaften

Der Nachlass des steirischen Dichters Peter Rosegger befindet sich seit 1932 in der Landesbibliothek. Jubiläumsjahre wie 2018 sind Anlässe genauer hinzusehen – zum Beispiel auf die umfassende Korrespondenz im Nachlass. Über 1.000 Korrespondenzpartner Roseggers sind bekannt, seine Briefe sind aber nur selten vorhanden, die der Partner schon.
Die Journalistin Angelika Irgens-Defregger hat Roseggers Briefe im Hause Defregger in München gefunden und ist in der Landesbibliothek bei der Suche nach den Briefen Defreggers fündig geworden. Dieser nun erstmals dokumentierte Briefwechsel umspannt die Zeit von 1876 bis 1917, bis etwa ein Jahr vor dem Tod Peter Roseggers. Man erfährt Privates, Tragisches zu den Kindern und Ehefrauen, aber auch von beruflichen Erfolgen der Söhne, nimmt teil am wachsenden Wohlstand der beiden, die sich Feriendomizile bauen lassen, und wird mit gesellschaftlichen Veränderungen konfrontiert. Das Bauernsterben beschäftigt beide aufgrund ihrer bäuerlichen Herkunft nachhaltig. Sie schicken einander zudem ihre jeweiligen Werke und bringen ein gemeinsames Buch mit Rosegger’schen Geschichten zu den Genrebildern Defreggers heraus. „Obwohl sie sich nur vier Mal persönlich begegnet waren, hielt die Brieffreundschaft von Peter Rosegger und Franz Defregger mehr als vier Jahrzehnte lang“, stellt Katharina Kocher-Lichem, Leiterin der Landesbibliothek, fest. „Ich freue mich, dass mit diesem Band eine weitere, interessante Facette des großen steirischen Dichters, von dem wir schon alles zu wissen glauben, präsentiert werden kann.“

Rosegger zum Nachlesen

Im Rosegger-Jubiläumsjahr 2018 veröffentlicht die Steiermärkische Landesbibliothek in ihrer eigenen Schriftenreihe (Veröffentlichungen der Steiermärkischen Landesbibliothek) somit den 42. Band. Das Werk ist im gut sortierten Buchhandel und direkt in der Steiermärkischen Landesbibliothek zum Preis von 25.- Euro erhältlich.

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