Ärztekammer unterstützt Forderung nach einem Grazer Drogengipfel
Betreuung von Drogenkranken: Ist ein Wiener so viel wert wie sieben Steirer?
Der VP-Nationalratskandidat Karlheinz Kornhäusl hatte in der Vorwoche einen Grazer Drogengipfel gefordert – für diese Idee gibt es nun massive Unterstützung der Ärztekammer (ÄK). Vor allem auch deshalb, weil es aus Sicht der ÄK ein eklatantes Missverhältnis gibt: Bis zu 264 Euro pro Quartal bezahlt die Wiener Gebietskrankenkasse für die Substitutionsbehandlung eine Drogenkranken, in der Steiermark sind es dagegen nur 36 Euro. "Ein Wiener Substitutionspatient ist demnach so viel wert wie sieben Grazer", ärgert sich ÄK-Vizepräsident,Dietmar Bayer, dies sei seitens der Kasse "beschämend". Sie sei der Hauptgrund dafür, warum so wenige Ärzte in der Steiermark die aufwändige Substitutionsbehandlung von Drogenpatienten auf sich nehmen.
Der von Kornhäusl angeregte Drogengipfel sei daher dringend notwendig, so Bayer: „Es geht um Gerechtigkeit für Patienten und Ärzte, aber auch um den Schutz der Bevölkerung.“ Denn die Therapie habe auch die Aufgabe, die Spirale der Drogenbeschaffungskriminalität zu durchbrechen. Die Substitutionsbehandlung sei auch ein Beispiel, wie viel bei der
Harmonisierung der Kassenleistungen, die sich der Hauptverband der
Sozialversicherungsträger auf die Fahnen geschrieben hat, noch zu tun
sei.
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