PSG Landeck-Zams
Bis zu 100 Jobs am ehem. Billa-Areal in Bruggen
LANDECK. Der Landecker Gemeinderat beschloss einstimmig Kaufvertrag. Die "sw bau 7.1 GmbH & Co KG" aus Imst investiert am Standort bis zu 20 Millionen Euro.
Käufer für strategische Fläche gefunden
Das ehemalige Billa-Areal im Stadtteil Bruggen liegt seit Jahren brach. Derzeit wird das 5.427 Quadratmeter große Grundstück zum Teil als Parkplatz für LehrerInnen und SchülerInnen der angrenzenden Schulen genutzt. Jetzt könnte dort aber bald wieder Leben und Geschäftigkeit einziehen. Im Jahr 2015 hat die Projekt- und Strukturentwicklungsgenossenschaft (PSG) Landeck-Zams eGen die strategische Fläche für 1,777.610,32 Euro gekauft. Die Gemeinden Landeck und Zams sind mit jeweils 35 Prozent und die RBO mit 30 Prozent an der PSG beteiligt. Kritik am überhöhten Kaufpreis gab es damals von der Landecker SPÖ.
Nun gibt es mit der Imster "sw bau 7.1 GmbH & Co KG" einen Käufer für die Fläche. Der Zammer Gemeinderat hat bereits den nötigen Beschluss für die Annahme des Kaufvertrages der PSG gefasst – die BEZIRKSBLÄTTER berichteten.
Alle Kosten der PSG gedeckt
In der Gemeinderatssitzung am 24. Juni stellte dann auch der Landecker Gemeinderat die Weichen. Nach einer Präsentation durch PSG-Geschäftsführer Marco Fehr und einer kurzen Diskussion votierten die Mandatare einstimmig für die Annahme des Kaufvertrages.
"Nach dem Kauf durch die PSG im Oktober 2015 wurden am ehemaligen Billa-Areal Mieteinnahmen von jährlich 22.000 Euro lukriert. Die zu zahlenden Zinsen belaufen sich auf jährlich 20.000 Euro. Für die Nachnutzung der Fläche wurden zehn Projektentwickler eingeladen, wobei mit zwei davon weiterführende Gespräche stattfanden. Schlussendlich hat die Imster Firma sw Bau den Zuschlag erhalten" informierte Fehr. Für die Fläche sei nur eine gewerbliche Nutzung vorgesehen – Wohnbau ist dort nicht erlaubt. Die "sw bau 7.1 GmbH & Co KG" kauft das Areal zum Preis von 2,114.116 Euro. Laut dem PSG-Geschäftsführer sollen dann bis zu 20 Millionen Euro in ein vierstöckiges Gebäude samt einer Tiefgarage mit 100 Abstellplätzen investiert werden. "Das Erdgeschoss soll gewerblich handwerklich genutzt werden. Das erste Obergeschoss ist für Dienstleistungen vorgesehen. Im 2. Obergeschoss soll ein Boardinghouse bzw. Hotel eingerichtet werden. Das 3. Obergeschoss ist ebenfalls für Büro und Dienstleistungen reserviert. Bei der Auswahl der Betriebe und der Vergabe der Räume haben die PSG-Gesellschafter Landeck, Zams und RBO ein Mitspracherecht", stellte Fehr klar.
Jedenfalls sollen es "mitarbeiterintensive Betriebe" sein, die dort angesiedelt werden. "Laut dem Konzept sind bis zu 100 Jobs am Standort möglich. Die Gemeinden Landeck und Zams können dabei mit Kommunalsteuereinnahmen von jeweils bis zu 50.000 Euro jährlich rechnen. Dazu kommt noch die weitere Umwegrentabilität", rechnete der PSG-Geschäftsführer vor. Falls die "sw bau" binnen sieben Jahren nicht das Objekt fertigstellt, gibt es ein Rückkaufrecht für die Liegenschaft.
"Wir decken mit dem Verkauf alle Kosten der PSG der letzten sieben Jahre ab und es bleibt sogar noch ein kleiner Gewinn", zog Fehr ein positives Fazit.
Entwicklungsschub für Region
In der Diskussion gab es durchaus lobende Worte. "Unser Anteil hat Früchte getragen", sagte Stadtrat Roland König (Freiheitliche).
Vizebgm. Thomas Hittler (ÖVP) erinnerte, dass die PSG viel Kritik einstecken musste. "Jene Zammer Mandatare, die behaupten, dass der Deal ohne PSG zustande gekommen wäre, haben ein Kirchturmdenken. Wir wollen gemeinsam den Talkessel entwickeln. Zudem ist das eine Chance für Landeck und Zams für die Zusammenarbeit und wir teilen uns bei dem Projekt auch die Kommunalsteuer." Jetzt stehe aber noch viel Arbeit an. Der zuständige Ausschuss müsse sich mit dem Projekt befassen.
SPÖ-Fraktionssprecher Manfred Jenewein meinte dazu:
"Ich bin noch vorsichtig skeptisch. Entgegen meiner Erwartungen wurde ein Preis von 400 Euro pro Quadratmeter gezahlt. Möge es gelingen. Wenn es an die 100 Jobs gibt, dann mache ich eine Wallfahrt."
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