Klimawandelanpassung
Elmar Monz: "Wo kein Wasser, da ist kein Leben"
Die Landwirtschaftskammer forciert Strategien zur Klimawandelanpassung, diese reichen von der Biomasse, über die Stärkung regionaler Kreisläufe bis zur Beregnungsanlage.
LANDECK (otko). Der Klimawandel ist mittlerweile auch im Bezirk Landeck deutlich zu spüren. Die Auswirkungen bereiten zunehmend auch der heimischen Landwirtschaft Probleme. Der Umgang der Landwirtschaft mit dem Klimawandel war daher auch das Schwerpunktthema beim Landeck-Besuch am 24. März von Josef Moosbrugger, Präsident der Österreichischen Landwirtschaftskammer.
Grundlage ist das Wasser
Im Rahmen eines Pressegesprächs in der Bezirkskammer machte Bezirksobmann Elmar Monz auf die Situation in der Region Landeck aufmerksam:
"Allein in den letzten 40 Jahren hatten wir einen teilweisen Temperaturanstieg von plus drei Grad zu verzeichnen. Dazu kamen mehrere Perioden mit Dürre."
Gerade das Obere Gericht sei das niederschlagsärmste Gebiet Tirols. Nauders sei im heurigen Jänner gar die niederschlagsärmste Gemeinde Österreichs gewesen. Zudem gebe es heuer aufgrund des niederschlagsarmen Winters sehr geringe Wasserflüsse in den Nebenbächen.
"Wir haben kleine Strukturen und teilweise extreme Höhenlagen in unserem Bergbauernbezirk, weshalb für uns die standortangepasste Viehhaltung mit Grünlandwirtschaft auch in Zukunft wichtig bleiben wird. Wir sind daher sehr bemüht, dass neue Beregnungsanlagen umgesetzt werden und einige Projekte sind im Laufen. Es dauert aber alles von der Einreichung bis zur Verwirklichung viel zu lange",
verweist Monz auf den Verbesserungsbedarf. Beregnungsanlagen sind für den Bezirksobmann die einzige Möglichkeit für die Zukunft des Grünlandes und der Viehwirtschaft sowie der gesunden Lebensmittelproduktion.
"Wo kein Wasser, da ist auch kein Leben! Es hängt alles zusammen und die Grundlage ist das Wasser. Wenn es viel Niederschlag gibt, haben wir auch gutes Futter",
bringt es Monz auf den Punkt.
Vorhandene Potentiale nützen
In dieselbe Kerbe schlägt auch LKÖ-Präsident Moosbrugger: "Die Hitze nimmt zu und gleichzeitig gibt es immer mehr Niederschlagsereignisse sowie Wetterextreme. Die Problematik ist die fehlende Verteilung. Es braucht neben der Trinkwasserversorgung auch Reserven für die Viehwirtschaft."
Neben der erforderlichen Anpassung samt Risikomanagement gelte es aber auch, das vorhandene und nachhaltige Potential der Land- und Forstwirtschaft gezielt zu nützen.
"69 Prozent unseres Energieverbrauchs entfallen noch immer auf fossile Energieträger. Mit einem zügigen Ausbau aller erneuerbarer Energieträger, so auch Biomasse, müssen wir raus aus der fossilen Sackgasse und auf einen klimafreundlichen Zukunftsweg kommen."
Gleichzeitig werde laut dem LKÖ-Präsidenten dadurch auch die "Abhängigkeit reduziert".
Regionale Kreisläufe stärken
Für Tirols LK-Präsidenten Josef Hechenberger sind die Bauern bereits mitten drin im Klimawandel.
"Wir müssen regionale Kreisläufe schließen und stärken. 90 Prozent der bewirtschafteten Fläche in Tirol sind Grünland und dieses können wir nur über tierische Mägen veredeln. Wir brauchen daher ausreichend Tiere im Land und diese halten auch die Almflächen offen. Die besten Ackerflächen werden weiterhin verbaut und gleichzeitig Lebensmittel importiert",
so Hechenberger. Daher seien gerade die regionale Produktion und der regionale Konsum ein zentraler Aspekt der Klimawandelsanpassung. Zudem werden dadurch Emissionen eingespart.
"Die regionale Lebensmittelproduktion kann aber nicht zum Preis des Weltmarktes erfolgen. Die Landwirtschaft kämpft ebenso mit der Teuerung und ist nicht der Gewinner",
stellte Moosbrugger klar.
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