Anfänge des Alpinismus
"Höhenlager in der Silvretta" im Alpinarium Galtür eröffnet

Ausstellungseröffnung "Höhenlager" im Alpinarium Galtür: Geschäftsführer Bgm. Hermann Huber, Historiker Andreas Brugger und Projektleiter Helmut Pöll (v.l.). | Foto: Othmar Kolp
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Die Ausstellung "Höhenlager" im Alpinarium Galtür beleuchtet die Frühzeit der Alpenvereinsschutzhütten in der Silvretta. Eröffnet wurde diese mit einem Vortrag des Historikers Andreas Brugger.

GALTÜR (otko). Im Alpinarum Galtür wurde die sehenswerte Ausstellung "Höhenlager. Die Frühzeit der Alpenvereinsschutzhütten in der Silvretta" am 22. August eröffnet. Geschäftsführer Bgm. Hermann Huber und Projektleiter Helmut Pöll konnten dabei zahlreiche Interessierte aus nah und fern begrüßen, darunter Landesrat Toni Mattle. Zur Eröffnung hielt der Vorarlberger Historiker Andreas Brugger einen informativen und kurzweiligen Vortrag. Die Ausstellung ist noch bis 16. Oktober 2022 bei freiem Eintritt im ersten Obergeschoss des Alpinariums zu sehen.

Der Vorarlberger Historiker Andreas Brugger hielt einen informativen und kurzweiligen Vortrag | Foto: Othmar Kolp
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Alpinismus war ein elitäres Vergnügen

Heutzutage sind die Alpenvereinsschützhütten aus der alpinen Landschaft nur schwer wegzudenken. Die Alpenvereine erbrachten im späten 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts Pionierleistungen, um diese Höhenlager, sprich Schutzhütten zu errichten. Über die Frühzeit  der neun Schutzhütten in der Silvretta bis 1914 verfasste der Historiker Andreas Brugger eine Dissertation, die er an der Universität Innsbruck eingereicht hat. Dabei hat er, wie er einleitend sagte, über den "Tälerrand und die österreichisch-schweizerische Grenze" geschaut.

"Das in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts aufflammende wissenschaftliche und erholungstechnische Interesses an den Alpen und im speziellen Teil an der Silvretta war auch für die angrenzenden Täler der Silvretta – das Paznaun, das Monafon, den schweizerischen Prättigau und das schweizerische Unterengadin von großer Bedeutung. Das Bergsteigen kam von außen her aus England. Die es sich leisten konnten, suchten Erholung aus den verrauchten Städten",

erläuterte Brugger.

Alpinarium-Projektleiter Helmut Pöll (li.) und GF Bgm. Hermann Huber beim Studieren der Dissertation von Andreas Brugger. | Foto: Othmar Kolp
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Schutzhütten bringen Aufschwung

Dieser frühe Alpinismus war sehr elitär und in der Frühzeit gab es noch keine alpinen Unterkünfte. Dies änderte sich erst mit der Gründung der Alpenvereine. Die 1865 eröffnete Silvretta Hütte des Schweizer Alpenclubs (SAC) ist einer der ältesten Schutzhütten der Ostalpen. 1873 wurden der Österreichische (1862 gegründet)  und Deutsche Alpenverein (1869 gegründet) fusioniert.

"In den deutschen Städten war das Geld und das Interesse am Alpinismus vorhanden und in Tirol und Vorarlberg gab es die Berge. Teilweise gab es sogar Streit zwischen den Sektionen um die besten Hüttenbauplätze",

so Brugger. Mit der Eröffnung der Jamtalhütte (1882), dem Madlenerhaus (1884), der Heidelberger Hütter (1889) – die auf Schweizer Boden liegt – und der Wiesbadener Hütte (1896) trug der aufkommende Tourismus zum wirtschaftlichen Aufschwung im Paznaun bei.

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Ausstellungseröffnung "Höhenlager" im Alpinarium Galtür: Geschäftsführer Bgm. Hermann Huber, Historiker Andreas Brugger und Projektleiter Helmut Pöll (v.l.). | Foto: Othmar Kolp
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"Die Hütteneröffnungen waren damals immer ein großer Event mit vielen Leuten. So wurden bei der Eröffnung der Wiesbadener Hütte 100 bis 200 Flaschen Wein getrunken",

schilderte der Historiker. Die typischen Hüttenbesucher waren damals Deutsche und Mitglieder des Alpenvereins. Unter anderem wuchs die 1870 gegründete Sektion Schwaben, die die Jamtalhütte besitzt, von 100 auf 2.500 Mitglieder im Jahr 1914 an.

Foto: Othmar Kolp
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