Krankenhaus Zams
Opferschutzkooperationsprojekt mit Polizei und Rettung

Nach zwei Jahren Vorbereitung wurde von Polizei, Rettung und einem Team des Krankenhauses Zams ein gemeinsames Opferschutz-Kooperationsprojekt realisiert. Reihe v.l.n.r.: Obstlt. Christoph Patigler B.A.; Sr. Mag.a Dr.in Barbara Flad, Hausoberin; Barbara Stecher BSc, Koordinatorin GSG; Martin Zangerl, Bezirksausbildungsreferent ÖRK; 2. Reihe v.l.n.r.: Chef-Insp. Georg Plattner; Andreas Mayer, Geschäftsführer ÖRK Landeck; 3. Reihe v.l.n.r.: Rev-Insp.in Bianca Schmid; Dominik Siegele MSc, MBA, Pflegedirektor; Elmar W. Zormann MBA, Qualitätsmanager, Projektleitung; 4. Reihe: Prim. Univ.-Prof. Dr. Ewald Wöll, ärztlicher Direktor. | Foto: Landespolizeidirektion Tirol, Bernhard Gruber
2Bilder
  • Nach zwei Jahren Vorbereitung wurde von Polizei, Rettung und einem Team des Krankenhauses Zams ein gemeinsames Opferschutz-Kooperationsprojekt realisiert. Reihe v.l.n.r.: Obstlt. Christoph Patigler B.A.; Sr. Mag.a Dr.in Barbara Flad, Hausoberin; Barbara Stecher BSc, Koordinatorin GSG; Martin Zangerl, Bezirksausbildungsreferent ÖRK; 2. Reihe v.l.n.r.: Chef-Insp. Georg Plattner; Andreas Mayer, Geschäftsführer ÖRK Landeck; 3. Reihe v.l.n.r.: Rev-Insp.in Bianca Schmid; Dominik Siegele MSc, MBA, Pflegedirektor; Elmar W. Zormann MBA, Qualitätsmanager, Projektleitung; 4. Reihe: Prim. Univ.-Prof. Dr. Ewald Wöll, ärztlicher Direktor.
  • Foto: Landespolizeidirektion Tirol, Bernhard Gruber
  • hochgeladen von Elisabeth Mederle

Mitte 2023 ging nach zweijähriger Projekt- und Vorbereitungsphase die sogenannte Gewaltschutzgruppe (GSG) im Krankenhaus Zams in den Realbetrieb. Das Team der GSG besteht aus 24 speziell geschulten Gewaltschutz-Expert*innen aus 13 verschiedenen Berufsgruppen, die für Kinder und Erwachsene zuständig sind.

ZAMS. Bis dahin war bereits eine Kinderschutzgruppe erfolgreich gegen Gewalt an Kindern, Jugendlichen und deren Familien aktiv im Einsatz. Daraus resultierende Erfahrungen konnten nun für die Umsetzung der Opferschutzgruppe für Betroffene über 18 Jahren genutzt werden. 
Der Gewaltschutz im Krankenhaus hat im Rahmen des ambulanten bzw. stationären Aufenthaltes zum Ziel, Betroffene (häuslicher) körperlicher, psychischer und sexualisierter Gewalt frühzeitig zu identifizieren und ihnen professionelle Betreuung zu ermöglichen. Auch die Behandlung von K.O.-Mitteln gehört zum Spezialgebiet der Gruppe. Die Zahl der Betroffenen (Kinder, Frauen und Männer) ist erschreckend hoch. Jede fünfte Person in Österreich ist von häuslicher Gewalt betroffen. Häusliche Gewalt ist kein Einzelereignis – betroffene Personen und Familien sind ihr meist wiederkehrend in den eigenen vier Wänden ausgesetzt. Dieser Umstand macht ein Sichtbarmachen nach Außen und Hilfesuchen schwierig. „In Situationen der Eskalation rufen nur drei von zehn Personen die Polizei. Für viele Gewaltbetroffene sind Gesundheitseinrichtungen wie das Krankenhaus oft die einzige Anlaufstelle“, so Barbara Stecher, BSc (DGKP, Forensic Nurse und Koordinatorin der GSG).

„Bei der Gestaltung von Standards und Prozessen war es uns ein großes Anliegen schon sehr früh mit externen Partnern, wie etwa Polizei, Rettung, Gewaltschutzzentrum, Gerichtsmedizin und diversen Hilfsorganisationen zusammenzuarbeiten, um auch ihre Anliegen frühzeitig im Projekt berücksichtigen zu können!“,

so Elmar W. Zormann, MBA, leitender Qualitätsmanager und Projektleiter.

Mitte 2023 ging nach zweijähriger Projekt- und Vorbereitungsphase die sogenannte Gewaltschutzgruppe (GSG) im Krankenhaus Zams in den Realbetrieb.
 | Foto: Krankenhaus St. Vinzenz Zams / Provisuals
  • Mitte 2023 ging nach zweijähriger Projekt- und Vorbereitungsphase die sogenannte Gewaltschutzgruppe (GSG) im Krankenhaus Zams in den Realbetrieb.
  • Foto: Krankenhaus St. Vinzenz Zams / Provisuals
  • hochgeladen von Agnes Dorn


Schulungen mit Bezirkspolizeikommando und Bezirksrettungsstelle Landeck

Damit die Theorie langfristig und erfolgreich in die Praxis umgesetzt werden kann, benötigt es gut ausgebildetes Personal. Deshalb setzen das Krankenhaus Zams, das Bezirkspolizeikommando Landeck sowie die Bezirksstelle des Österreichischen Roten Kreuzes Landeck auf gezielte Schulungen.

„Es ist in Tirol, wenn nicht sogar österreichweit; einzigartig, dass alle Mitarbeiter*innen von Exekutive, Rettung und Krankenhaus im Bezirk gemeinsam geschult werden“,

so Bezirkspolizeikommandant Oberstleutnant Christoph Patigler, B.A. Dies bekräftigt auch Andreas Mayer, Geschäftsführer der Bezirksstelle des ÖRK Landeck:

„Wir haben schon einmal ein sehr erfolgreiches Projekt mit dem Krankenhaus durchgeführt. Aber gemeinsam mit den Kolleg*innen der Exekutive ist das auch für uns eine Premiere!“

Breite Sensibilisierungsarbeit wirkt

Seit Juni 2023 erfolgte in allen drei Organisationen bei über 350 Personen die umfassende Sensibilisierung zum Thema Gewaltschutz. In den vergangenen sechs Monaten konnten so bereits 45 Gewaltopfer im Rahmen ihres ambulanten oder stationären Aufenthaltes im Krankenhaus Zams über die GSG betreut werden. Bis Ende 2028 sollen im Krankenhaus alle rund 1.000 Mitarbeiter*innen aus sämtlichen Berufsgruppen geschult sein.

„Wir setzen mit unseren Schulungen auf ein direktes Ansprechen von Personen und ein multiprofessionelles Arbeiten gegen Gewalt“,

so Prim. Univ.-Prof. Dr. Martin Kurz, ärztlicher Leiter der Psychiatrie und Leiter der GSG.

Das könnte dich auch noch interessieren:

Erfolgreicher Schnuppertag am ORG Zams veranstaltet
Feierliche Diplom- und Zeugnisverleihung am BiZ
Neues Bettwarensystem: Entlastung für Personal & Umwelt

Mehr News aus dem Bezirk Landeck: Nachrichten Bezirk Landeck

Nach zwei Jahren Vorbereitung wurde von Polizei, Rettung und einem Team des Krankenhauses Zams ein gemeinsames Opferschutz-Kooperationsprojekt realisiert. Reihe v.l.n.r.: Obstlt. Christoph Patigler B.A.; Sr. Mag.a Dr.in Barbara Flad, Hausoberin; Barbara Stecher BSc, Koordinatorin GSG; Martin Zangerl, Bezirksausbildungsreferent ÖRK; 2. Reihe v.l.n.r.: Chef-Insp. Georg Plattner; Andreas Mayer, Geschäftsführer ÖRK Landeck; 3. Reihe v.l.n.r.: Rev-Insp.in Bianca Schmid; Dominik Siegele MSc, MBA, Pflegedirektor; Elmar W. Zormann MBA, Qualitätsmanager, Projektleitung; 4. Reihe: Prim. Univ.-Prof. Dr. Ewald Wöll, ärztlicher Direktor. | Foto: Landespolizeidirektion Tirol, Bernhard Gruber
Mitte 2023 ging nach zweijähriger Projekt- und Vorbereitungsphase die sogenannte Gewaltschutzgruppe (GSG) im Krankenhaus Zams in den Realbetrieb.
 | Foto: Krankenhaus St. Vinzenz Zams / Provisuals
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.