Projekt "MELOPHYL" im Bezirk Landeck
Prüfung von neuer Variante der Schädlingsbekämpfung

Dr. Hermann Strasser, Ortsbauernobmann Andreas Summerauser, Studentin Maria Zottele, Bürgermeister Siegmund Geiger, Clemens Raffl vom Maschinenring und Peter Frank von der Landwirtschaftskammer Landeck (v.li.) beim Lokalaugenschein in der Zammer Riefe. | Foto: Siegele
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  • Dr. Hermann Strasser, Ortsbauernobmann Andreas Summerauser, Studentin Maria Zottele, Bürgermeister Siegmund Geiger, Clemens Raffl vom Maschinenring und Peter Frank von der Landwirtschaftskammer Landeck (v.li.) beim Lokalaugenschein in der Zammer Riefe.
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ZAMS (sica). An fünf Standorten im Bezirk Landeck wird die Bekämpfung von Schädlingen untersucht und optimiert.

Der Maikäfer als Schädling ist nicht nur Bauern bekannt, der Engerling des Käfers frisst sich auch durch Gärten. Durch den Klimawandel siedelt sich der Schädling nun auch in höher gelegenen Gebieten an. Der momentane Schaden des Wurzelabfraßes durch Engerlinge der Maikäfer hat langfristige Schäden zur Folge, unter anderem gibt es keinen sauberen Futterertrag wegen der lückigen Grasnarbe.

Die Folgen vom Befall von Engerlingen der Maikäfer sind auch in der Zammer Riefe stark sichtbar. | Foto: Siegele
  • Die Folgen vom Befall von Engerlingen der Maikäfer sind auch in der Zammer Riefe stark sichtbar.
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Neben dem Maikäfer verursacht auch der Gartenlaubkäfer, im Volksmund als "Junikäfer" bekannt, durch Totalabfraß große Schäden. "Die Schädlingsproblematik ist bekannt, deshalb gilt es stetig an der Regulierung dranzubleiben und neue Varianten zu testen.", so Bezirksstellenleiter der Landwirtschaftskammer Landeck Peter Frank.

Wirksame Regulierung

Bereits seit über 25 Jahren wird die Regulierungsstrategie durch Pilzgerste im Bezirk Landeck angewendet.

Mit technischem Einsatz von Schlitzgeräten wird die Pilzgerste ausgebracht. | Foto: Siegele
  • Mit technischem Einsatz von Schlitzgeräten wird die Pilzgerste ausgebracht.
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"Es handelt sich dabei um Gerste, die mit einem natürlich vorkommenden Pilz der separiert und vervielfacht wurde, behandelt wird. Diese wird in den Boden eingearbeitet.", erklärt der Zammer Ortsbauernobmann Andreas Summerauer. "Diese Methode ist sicher und vielfach überprüft, Schäden an anderen Organismen können ausgeschlossen werden.", betont Dr. Herbert Strasser von der Universität Innsbruck.

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In Abständen von drei bis fünf Jahren wird die Pilzgerste ausgebracht, die Kosten für die Bodenbehandlung belaufen sich auf 425 Euro/Hektar im ebenen Gelände. Für 2020 wären 500 Hektar zu behandelnde Fläche eingeplant gewesen, vor dem ersten Schnitt konnte die Ausbringung auf 250 Hektar durchgeführt werden, dann machte auch hier die Corona-Krise einen Strich durch die Rechnung. Die noch übrigen Flächen im Obergricht werden nächstes Jahr vor dem ersten Schnitt behandelt.

Die behandelte Pilzgerste wird technisch in den Boden eingearbeitet. | Foto: Siegele
  • Die behandelte Pilzgerste wird technisch in den Boden eingearbeitet.
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Neues Projekt

Beim Lokalaugenschein beim Zammer Riefenlift wurde der Projektstart "MELOPHYL" präsentiert. Im Rahmen des Versuchsprojektes wird an fünf Standorten im Bezirk Landeck eine neue Variante zur Regulierung der Maikäfer und Gartenlaubkäfer mit Pilzgersteprodukten getestet. Bisher wurden auf zwei Saisonen aufgeteilt, je 30 Kilogramm der mit einem Pilz behandelten Gerste mit technischem Einsatz von Schlitzgeräten ausgebracht.

Versuch in der Zammer Riefe: Unterhalb des Weges werden auf zwei Saisonen verteilt jeweils 30 Kilogramm Pilzgerste ausgebracht, oberhalb des Weges einmalig 60 Kilogramm. Anschließend wird das Ergebnis verglichen. | Foto: Siegele
  • Versuch in der Zammer Riefe: Unterhalb des Weges werden auf zwei Saisonen verteilt jeweils 30 Kilogramm Pilzgerste ausgebracht, oberhalb des Weges einmalig 60 Kilogramm. Anschließend wird das Ergebnis verglichen.
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"Bei unserem Projekt untersuchen wir, ob eine einmalige Ausbringung von 60 Kilogramm die gleiche Wirkung hat.", erklärt Dr. Strasser. "Eine einmalige Ausbringung würde natürlich zeitliche und wirtschaftliche Vorteile, unter anderem beim Betriebsmitteleinsatz bringen.

Mithilfe von gezielten Grabungen wird auch die Engerlingsdichte im Boden bestimmt. | Foto: Siegele
  • Mithilfe von gezielten Grabungen wird auch die Engerlingsdichte im Boden bestimmt.
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" Studentin Maria Zottele aus Landeck untersucht bei ihrem Projekt im Studienfach Mikrobiologie mit Strasser's Unterstützung nicht nur die Wirksamkeit der Ausbringung, auch die Schädlingsdichte in den Gebieten wird bestimmt.

Die Engerlinge werden separiert gesammelt und im Labor untersucht, beispielsweise ob sie schon vom Pilz, mit dem die Gerste behandelt ist, befallen sind. | Foto: Siegele
  • Die Engerlinge werden separiert gesammelt und im Labor untersucht, beispielsweise ob sie schon vom Pilz, mit dem die Gerste behandelt ist, befallen sind.
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Neben der Zammer Riefe werden auch in Kauns, Serfaus und am Zammerberg Versuche zur möglichst wirksamen Regulierung der Schädlinge durchgeführt.

Maria Zottele studiert Mikrobiologie und führt mit Unterstützung von Dr. Strasser das Projekt durch. | Foto: Siegele
  • Maria Zottele studiert Mikrobiologie und führt mit Unterstützung von Dr. Strasser das Projekt durch.
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