Landtags-Zwischenbilanz
Lentsch: "Als Oppositionspolitiker geduldig und hartnäckig sein"
ZAMS (otko). Der Zammer Landtagsabgeordnete Benedikt Lentsch (SPÖ) zog eine Zwischenbilanz. Corona-Krise und Ärztemangel als Herausforderung.
Sehr arbeitsreiche Zeit
Unter dem Titel "800 Tage im Tiroler Landtag" lud der Zammer SPÖ-Abgeordnete Benedikt Lentsch am 19. Juni zu einem Pressegespräch. "Nach zweieinhalb Jahren ist es Zeit eine zufriedene Zwischenbilanz zu ziehen. Es war sehr arbeitsintensiv und auch geprägt von einigen Erfolgen. Für mich persönlich habe ich gelernt, dass man Oppositionspolitiker hartnäckig und geduldig sein muss. Manchmal gelingt es Druck auszuüben, manchmal gibt es Kompromisse oder Allparteienanträge zum Wohl des Landes", betonte der SPÖ-Bezirksvorsitzende. 124 Anträge hat die SPÖ bisher eingebracht, darunter waren auch Dringlichkeitsanträge zum Bau der Schlossgalerie auf der L76 und dem Ärztemangel in Landeck. Neben dem Engagement für eine Vielzahl von Themen wie zum Beispiel für die neue HTL in Reutte, für die Erweiterung der Park&Ride Anlage am Landecker Bahnhof oder einer Förderung für Klein- und Kleinstskigebiete setzt sich Lentsch vor allem die Stärkung des ländlichen Raums ein.
Zweites Standbein für Tourismusbezirk
In der Corona-Krise und der hohen Arbeitslosigkeit sieht der Landtagsabgeordnete derzeit die größte Herausforderung. Beim Arbeitslosengeld pocht die SPÖ weiterhin auf eine temporäre Erhöhung. Gerade jetzt brauche es für den Bezirk Landeck ein Regional- und Standortentwicklungsprogramm. Der Bezirk sei zu sehr vom Tourismus abhängig – es brauche daher ein zweites Standbein. "Andere Betriebe müssen angesiedelt und es könnten auch öffentliche Stellen dezentralisiert werden. Wir bleiben dran für ein Wirtschafts- und Konjunkturpaket, da gerade der Heimatbezirk von LH Platter oft stiefmütterlich behandelt wird", so Lentsch. Dazu wurde ein umfangreicher Antrag eingebracht.
Auch die Gemeinden würden in der Corona-Krise Geld brauchen, um die Verluste auszugleichen. Diese zur Verfügung gestellten Bundesmittel sollten aber nicht mit einer Co-Finanzierung gekoppelt sein. "Jede Gemeinde soll pro Einwohner 250 Euro bekommen, das wären für Zams 850.000 Euro und für die Stadt Landeck 1,9 Millionen Euro", erläuterte Lentsch die SPÖ-Forderung.
Beim Thema Ärztemangel fordert der Landtagsabgeordnete einerseits die Etablierung von Primärversorgungszentren und mehr Gruppenpraxen und andererseits eine bessere Bezahlung und Landärztestipendien. "Von der Landseite müssen finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt und Attraktivierungsschritte gesetzt werden. Runde Tische in Landeck nützen nichts."
Bürgermeisterkandidat in Zams?
Derzeit arbeitet Lentsch als Vollzeitabgeordneter. Auf die Frage, ob er 2022 Bürgermeister von Zams werden will, hüllte sich der studierte Politikwissenschaftler noch in Schweigen: "Meine Heimatgemeinde liegt mir am Herzen. Die SPÖ Zams wird aber entscheiden, wer Bürgermeisterkandidat wird. Falls ich aber kandidiere, werde ich es 2021 bekannt geben."
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