Kunstvermittlung: Dunkelbunt
Exkursion zum Hundertwasserhaus: die Grammatik des Sehens

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Zu blinden Menschen habe ich persönlichen Bezug seit meiner Kindheit.
Meine Klavierlehrerin war blind und von ihr lernte ich "das Sehen im dunkeln und das Empfinden von Farben und von Düften mit sanften Berührungen,  wie beim Spielen von Sonaten: eine "Blau" wie die weite Himmelslandschaft, die sich geschmeidig anfühlt wie der Seidenschal meiner Großmutter und eine "Braun" die wie Schokolade an den Handflächen schmilzt und glatt ist, wie die Zwischenräume an der rauen Baumrinde einer Buche die wir vor dem Haus meiner Lehrerin oft sanft berührten und uns unter der Baumkrone als Prinzessinnen aufrichteten ... "
"So sollte das Sitzen beim Klavier sein", meinte meine Lehrerin.

Zwischen gespielten Etüden von H. Lemoinne und Menuetten vom J.S.Bach lernte ich das "anders sehen" indem ich mich in der Achtsamkeit einübte: beim achtsamen Hinhören und Zuhören, beim achtsamen Sprechen und beim achtsamen Gehen und wenn ich achtsam die Klaviertasten berührte.

Wenn ich jetzt nach Jahrzehnten an die Kunst des "anders Sehens" und meine Klavierstunden zurück denke, spüre ich die gleiche geheimnisvolle Magie die mich damals, wie auch heute umhüllte und ich höre das Blau in den Tönen und spüre das "glatte" Braun wie es an den Handflächen schmilzt während ich die Tasten auf meinem Pianino sanft berühre...

Neulich habe ich im Rahmen meiner Ausbildung zur Kulturvermittlerin einen Praxistag mit blinden und sehbehinderten SchülerInnen aus eine Wiener Schule verbracht.
Die Initiative kam meinerseits im Rahmen der von UNESCO ins Lebensgerufenen KUBI-Tage die zum Ziel haben, das Bewusstsein für die kulturelle Bildung für die Persönlichkeit des Einzelnen und der Gemeinschaft zu stärken und auf die künstlerische Aktivitäten an den Schulen  aufmerksam zu machen. 

Kulturelle Bildung fördert die Achtsamkeit, die Kunst ermöglicht "das anders sehen"
In meiner schriftlichen Arbeit habe ich über interkulturellen und mehrsprachigen Landschaften im Werk vom in Wien geborenen internationalen Künstlers Friedensreich Hundertwasser geschrieben und sein Nachlass als Referenzbeispiel im Nachhaltigkeitsdiskurs, vorgestellt. 

Die Vielfalt an organischen Formen, Farben und Strukturen, Sprachen, Kulturen und Landschaften in Werken stellen eine verwobene Welt dar, die mit allen Sinnen erlebbar ist und eine Komposition aus Stimmungen, Gedanken und Gefühlen vermittelt.
Diese Wahrnehmung wollte ich mit den Schülern teilen, die "das anders sehen" kennen und habe aus diesem Grund zunächst für die Schülern mit eingeschränkten visuellen Perzeption und für blinden, einen Workshop kreiert.

Zur Einführung wurde in der Schule über persönlichen Verbindungen zur Natur und Kunst gesprochen. Darauf folgend habe ich einige Details aus der Biographie vom Hundertwasser erzählt. Angefangen mit der Entwicklung seiner Künstlernamen- Komposition "Friedensreich Hundertwasser Regentag Dunkelbunt", dann weiter über organischen Farben und Formen in seinen Werken mittels Bewegungsformation und synesthetischer Beschreibung kennengelernt und auch ein Lied in der Maori, Sprache der Ureinwohners aus Hundertwassers zweiten Heimat Neuseeland, gesungen.

Die Neugierde und Interesse aller SchülerInnen (im Alter zw.9-11 Jahre) wurde geweckt und sie erzählten auch über ihren persönlichen Zugängen zur Naturlandschaften, über Lieblingsdüften und Wetterlagen, über Umgängen mit Naturerscheinungen und auch damit verbundenen Gefahren, über Kunst und Sprachen die sie sprechen, über ihren Namen und deren Bedeutung ... über ihren Beziehungen zueinander, über die Achtsamkeit und über das "anders sehen" ... 

Anschließend wurde die Exkursion zum Hundertwasser unternommen. Ein Spaziergang über Strassen und Brücken führte letztendlich zum Mosaik aus Steinchen und Fließen, die wir unter unseren Füßen spürten und wussten dann gleich, das wir am Ziel angekommen sind.

Mit große Freude entdeckten die Schülern das Rauschen vom Wasser im Brunnen, führten mit ihren Handflächen über den glatten Fließen an den bunten Säulen und umkreisten sie.  Über Spiraltreppen und über hügeligen Boden aus Ziegelsteinen und Fließen im Hundertwasser Village wurde ein Spaziergang unternommen. Diversen Sprachen und Stimmen von zahlreichen Touristen und der Vogelgesang vom Dachgarten am Hundertwasserhaus, haben zum vielfältigen Erlebnis beigetragen.

Als Präsidentin und Gründerin der ACD- Agency for Cultural Diplomacy habe ich mit unserem Team auch weitere Bildungseinheiten konzipiert welche über KulturKontakt angefordert werden können.
Darüber hinaus werden Spezialvermittlungsformate im Rahmen unserer Veranstaltungsreihe "Artimpact 2030" angeboten. Die Kunst- und Kulturvermittlung soll auf dieser Weise zu einem breiteren Verständnis vom Hundertwasser ´s Gesamtwerk im Nachhaltigkeitsdiskurs und zur Sensibilisierung für die interkulturelle und mehrsprachige Landschaften im sozialen Zusammenleben beitragen.

"Dunkelbunt" hat Hundertwasser als letzte Komponente in seiner Namenkomposition zugefügt in 1978, in Neuseeland, wo derzeit auch "The Hundertwasser Wairau Maori Arts Centre" nach seinen Bauplänen gebaut wird, in Whangarei. 

ACD-Agency for Cultural Diplomacy Verein startet im Herbst eine Kooperation mit der Botschaft Neuseeland Wien: Vienna meets... Neuseeland -Veranstaltung findet statt im Oktober, in Kunst Haus Wien. 
Eine neue Kooperationsbrücke entsteht.
In der Vorfreude,
Kia Ora!

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Mobile upload by Tatjana Christelbauer; Exkursion zum Hundertwasserhaus; blinde und sehbehinderte SchülerInnen; Dunkelbunt | Foto: Tatjana Christelbauer
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