Sport in Leibnitz
Gespräch mit Goldmedaillengewinnerin Lena Petritsch
Die nationalen Special Olympics finden dieses Jahr vom 23. Juni bis 28. Juni statt. MeinBezirk.at hat die Goldmedaillengewinnerin Lena Petritsch zum Gespräch getroffen und sich mit ihr über das Turnier, Inklusion, mangelnden Informationsfluss und ihre Zukunftspläne unterhalten.
Die 30-jährige Gündorferin ist die Goldmedaillengewinnerin der vergangenen nationalen Special Olympics in der Disziplin "Rollstuhl-Rampen-Bowling. Zusätzlich organisiert sie einmal im Monat den im Wohnzimmer Leibnitz stattfindenden Inklusionsstammtisch. Dieser wartet mit einer breiten Palette an Themen auf, zu diesen stets Expert:innen eingeladen werden. Das Ziel des Stammtisches ist in erster Linie das Integrieren von Menschen mit Behinderung in die Gesellschaft.
Unausgeschöpftes Potenzial
"Ich glaube in puncto Eingliederung von Menschen mit Behinderung in unsere Gesellschaft, gibt es noch sehr viel unausgeschöpftes Potenzial. Beispielsweise habe ich unzählige Bewerbungen für Jobs in der IT-Branche geschrieben, eine Sparte in der eingeschränkte Personen meiner Meinung nach selten eine Chance bekommen. Das finde ich sehr schade, denn viele, genauso wie ich, sind sehr gut ausgebildet und würden sich über eine Möglichkeit freuen, ihr Können unter Beweis stellen zu dürfen, erzählt Lena Petritsch.
Austausch im Mittelpunkt
Die Gündorferin verfügt über das ECOL-Zertifikat - eine europäisch anerkannte Auszeichnung im Bereich EDV. Sie glaubt, dass es Menschen mit einer Beeinträchtigung vor allem in Bürojobs schwer haben und diese lieber in der Gastronomie angestellt werden. "Veranstaltungen wie die Special Olympics oder der Inklusionsstammtisch sind wichtig, da die Gesellschaft sieht, über welche Fähigkeiten wir verfügen." Ich freue mich schon ungemein auf die bevorstehenden Spiele, wobei hier die Vernetzung und der Austausch für mich ganz klar im Mittelpunkt stehen, erzählt die Sportlerin.
Sport als Brückenbauer
Es gibt wohl kaum eine andere Sparte in der Gesellschaft, die es so sehr ermöglicht Verknüpfungen untereinander herzustellen wie der Sport. Der nächste Inklusionsstammtisch, der am Dienstag, dem 24. Mai um 17 Uhr im Wohnzimmer Leibnitz stattfindet stellt genau dieses Thema in den Mittelpunkt. Hierbei wird es um die Special Olympics, aber im speziellen den Sport als Brückenbauer gehen.
Mangelnde Informationsvermittlung
Die 30-jährige möchte zukünftig weiter für Inklusion einstehen und auf etwaige Missstände aufmerksam machen. Beispielsweise hapert es in Leibnitz oft auch an der Vermittlung von Informationen, speziell wenn es um das Thema Kurzzeitunterbringung geht. Eltern die ein Kind mit Beeinträchtigung haben, können dieses für maximal sechs Wochen im Jahr in einer betreuten Wohngruppe wohnen lassen.
Dies dient der Entlastung der Angehörigen, somit ist es auch für sie möglich auf Urlaub zu fahren oder Zeit für sich in Anspruch zu nehmen. "Viele Menschen, auch hier im Bezirk Leibnitz wissen gar nicht, dass es diese Möglichkeit gibt. In diesem Bereich gibt es im Bezirk auf jeden Fall noch Nachholbedarf, erklärt Lena Petritsch.
Zukunftspläne
Angesprochen auf ihre Zukunftsvorhaben antwortet sie: "Zuerst einmal freue ich mich auf die bevorstehenden Special Olympics und den Inklusionsstammtisch am 24. Mai. Wenn ich über mein Lebensziel nachdenke, würde ich mir nichts sehnlicher wünschen, als Menschen mit Beeinträchtigung meine Kenntnisse im Bereich EDV weiterzugeben. Ich hoffe, dass ich hierzu bald die Gelegenheit bekommen werde."
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