Im Kampf gegen den Ärztemangel im Rebenland
Ärztezentrum für Leutschach
Die Gemeinde Leutschach setzt alles daran, um den akuten Ärztemangel in Leutschach an der Weinstraße zu beheben.
Das Rebenland kämpft mit dem gleichen medizinischen Manko wie viele andere steirische Gemeinden: In Leutschach an der Weinstraße haben mit Jahresende 2018 zwei etablierte und beliebte Ärztinnen ihre Ordinationen geschlossen. Dr. Reingard Ackerl und Dr. Margareta Klug gingen in Pension. Der dritte verbliebene Arzt Dr. Thomas Hirsch sieht sich nun einem ungewöhnlichen Patienten-Ansturm gegenüber. Immerhin leben in der Großgemeinde Leutschach (75 Quadratkilometer) rund 3800 Menschen.
Um diese medizinische Lücke zu schließen, hat die Gemeinde folgenden Plan entwickelt: Das Haus, in dem Dr. Hirsch bisher allein ordinierte, wird zu einem Ärztezentrum erweitert, in dem noch ein zweiter Mediziner einziehen soll. Die Arbeiten sind bereits im Gange. Doch bis ein zweiter Arzt Dr. Hirsch entlasten wird, könnte es laut Bürgermeister Erich Plasch noch ein halbes Jahr dauern. Die Gemeinde hat vor allem mit Jungärzten Gespräche aufgenommen.
Zum Unterschied von den Ordinationen von Dr. Ackerl und Dr. Klug wird das Ärztezentrum nicht mit einer Hausapotheke ausgestattet sein. In unmittelbarer Nachbarschaft des neuen Ärztezentrums bietet ohnehin die umfassend bestückte Rebenland-Apotheke ihre (auch hervorragend beratenden) Dienste an.
Einen zusätzlichen Anreiz für junge Ärzte schafft die Gebietskrankenkasse. Sie will finanzielle Starthilfen für schwer besetzbare Arztpraxen leisten: 70.000 Euro für Einzelordinationen, 35.000 Euro für eine Übergabe-Praxis und 105.000 Euro für eine neu zu gründende Gruppen-Ordination.
Von Ernst Bieber
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