560.000 Euro erstritten
AK-Mitarbeiter im Bezirk werden immer mehr zu Kummerkasten

V.l.: AK-Außenstellenleiter Patrick Hausegger (Deutschlandsberg), AK-Vize-Direktor Johann Scheuch, AK-Präsident Josef Pesserl und AK-Außenstellenleiter Manfred Schwindsackl (Leibnitz) | Foto: Waltraud Fischer
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Die Drähte zu den Expertinnen und Experten der AK-Außenstellen Leibnitz und Deutschlandsberg liefen auch im Vorjahr heiß: Sie erteilten über 8.300 Auskünfte und erkämpften fast 560.000 Euro. Die Corona-Pandemie hat die Mailflut noch einmal wesentlich erhöht und die Anfragen drastisch steigen lassen.

LEIBNITZ/DEUTSCHLANDSBERG. Corona hat vieles verändert, und auch die AK-Außenstellen Leibnitz und Deutschlandsberg bekommen die Begleiterscheinungen maßgeblich zu spüren. Ob vorenthaltene Löhne, von Unternehmensinsolvenzen betroffene Beschäftigte oder heiße Fragen rund um den Konsumentinnen- und Konsumentenschutz: Für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeiternehmer im Land, aber auch für viele Unternehmerinnen und Unternehmer zählen die Expertinnen und Experten der AK zu einer unverzichtbaren Stabstelle.

Die AK Steiermark konnte 2022 für ihre Mitglieder einen Betrag von insgesamt 66,7 Millionen Euro erwirken. "Die Beratungsleistungen der AK Steiermark wurden 260.000 Mal in Anspruch genommen. Das sind in etwa 1000 Beratungen pro Tag", führt AK-Vize-Direktor Johann Scheuch vor Augen.

In Leibnitz stiegen Anfragen um 25 Prozent

„Unsere Mitglieder im Bezirk Leibnitz sind voll auf digitale Kommunikation aufgesprungen“, sagt Manfred Schwindsackl, Leiter der AK-Außenstelle Leibnitz, der bereits seit 26 Jahren in der Beratung in Leibnitz tätig ist. Seit Beginn der Pandemie sind die Kontaktaufnahmen per E-Mail in den Bereichen Arbeitsrecht, Sozialrecht und auch Konsumentenschutz auf 25 Prozent aller Anfragen gestiegen.

Auf der Achse zwischen Graz und Marburg bitten auch viele Menschen, die nicht im Bezirk Leibnitz ansässig sind, in der AK-Außenstelle Leibnitz um Rat. Die steigenden Energiepreise, Mietkosten und die Inflation haben die Situation deutlich verschärft.

Die AK-Außenstellen Leibnitz und Deutschlandsberg erkämpften im Jahr 2022  fast 560.000 Euro | Foto: pixabay
  • Die AK-Außenstellen Leibnitz und Deutschlandsberg erkämpften im Jahr 2022 fast 560.000 Euro
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Persönlicher Kontakt ist wichtig

Anhand der eingehenden E-Mail-Anfragen zeigte sich aber, dass mit wenigen Ausnahmen trotzdem ein telefonischer oder persönlicher Kontakt mit unseren Mitgliedern hergestellt werden musste. Anders gesagt: "Eine schriftliche Beantwortung würde in den meisten Fällen nicht zum gewünschten Erfolg führen", so Schwindsackl. Insgesamt umfasst das Team in der Außenstelle Leibnitz acht Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (inklusive Reinigungskraft).

„In der Außenstelle Deutschlandsberg zählten im Vorjahr Fragen im Bereich des Arbeitsrechts zu den Hauptanliegen“, sagt Außenstellenleiter Patrick Hausegger. Die Anfragenthemen reichten von Auflösungen, Kündigungen und Entlassungen von Dienstverhältnissen bis zur Hilfe wegen fehlender Entgelte. In der AK-Außenstelle Deutschlandsberg sind fünf Personen (inklusive Reinigungskraft) beschäftigt.

Manfred Schwindsackl, Leiter der AK-Außenstelle in Deutschlandsberg | Foto: Waltraud Fischer
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 „Stark zugenommen haben Fragen unserer Mitglieder zu Teuerung und Inflation.“ Einen Anstieg gab es auch bei Fragen zur Babypause. Die werdenden Eltern bekamen umfangreiche Informationen zu Mutterschutz, Karenz und Kinderbetreuungsgeld. Viele Beratungen betrafen das Thema Altersteilzeit.

Bilanz der Außenstellen Leibnitz bzw. Deutschlandberg 2022 im Detail:

  • Rechtsauskünfte gesamt: 4.583 bzw. 3.755
  • Rechtsauskünfte Arbeitsrecht: 3.309 bzw. 3.065
  • Vertretungserfolg gesamt: 314.882 bzw. 243.760 Euro
  • Vertretungserfolg Arbeitsrecht: 258.135 bzw. 241.300 Euro
  • Vertretungserfolg Konsumentenschutz: 56.746 bzw. 2.460 Euro
Patrick Hausegger, Leiter der AK-Außenstelle in Deutschlandsberg | Foto: Waltraud Fischer
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13 AK-Außenstellen

Für AK-Präsident Josef Pesserl unterstreicht die Leistungsbilanz 2022 "die Unverzichtbarkeit der Arbeiterkammer in Graz und ihren 13 Außenstellen für ihre Mitglieder“. Ebenso wichtig sind dem Präsidenten aber auch die „zehntausenden Beratungen, die sich nicht direkt in Geldleistungen niederschlagen, etwa in den Bereichen Bildung, Arbeitnehmerschutz, Gesundheit und Pflege oder Gleichstellungsfragen“.

Pesserl unterstrich weiters, dass die Arbeiterkammer entgegen der häufig verbreiteten Meinung nicht gegen die Dienstgeberinnen und -geber vorgeht, sondern die berechtigten Ansprüche der Arbeitnehmerinnen und -nehmer durchsetzt. "Wir sorgen damit für mehr Fairness im Wettbewerb."

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