Nach Leichenfund in Leibnitz
„Der Karli war ein ganz lieber Kerl“

- Herbert Hernah und Herbert Wiesner an jener Stelle, wo die Leiche gefunden wurde.
- Foto: Waltraud Fischer
- hochgeladen von Waltraud Fischer
Für großes Aufsehen sorgt noch immer der Fund einer skelettierten Leiche, die im Rahmen von Sanierungsarbeiten kürzlich in einem Sickerschacht in Wagna gefunden wurde. Die Ermittlungen laufen.
LEIBNITZ. Der Sickerschacht ist bereits wieder zugedeckt, doch die Bilder werden jenen Personen, die bei Sanierungsarbeiten kürzlich in Leibnitz eine skelettierte Leiche entdeckten, nicht so schnell aus dem Kopf bekommen. „Beim ersten Anblick habe ich an eine Puppe gedacht“, kann es der Mieter des Anwesens, Herbert Hernah, der den Schacht neben einem sanierungsbedürftigen Wirtschaftsgebäude öffnete, noch immer nicht fassen. "Jetzt wohne ich schon seit 2014 hier und habe nie etwas bemerkt. Jahrelang sind auf dem Schacht Holzbretter und Traversen gelegen", so der Mieter, der mittlerweile das kleine zierliche Wohnhaus innen liebevoll saniert hat und jetzt mit Arbeiten rund ums Wirtschaftsgebäude beschäftigt ist.
Ein Fall für die Kriminalpolizei
Was die Identität der toten Person betrifft, sind noch Ermittlungen und andauernde DNA-Analyse abzuwarten. Es besteht jedoch der Verdacht, dass es sich bei der aufgefundenen Leiche um einen seit 2011 abgängigen Mann (damals 56 Jahre alt) aus dem Bezirk Leibnitz handelt, heißt es seitens der Polizei. Für Hauseigentümer und Nachbarn gibt es keinen Zweifel: „Das war der Karli. Der war ein ein ganz lieber Kerl und reizender Mensch." Mehrere Indizien (Schmuck, Gewand) sprechen dafür, dass es sich um eben diesen Karli handelt.
Laut Erzählungen war Karli einmal Pferdeknecht in der Obersteiermark und dürfte in schwierigen Verhältnissen aufgewachsen sein.
Nachbar Herbert Wiesner, der auch von der Polizei bereits als Zeuge einvernommen wurde, hat sich um den besagten Karli in der Zeit, als er hier wohnte, liebevoll gekümmert: „Karli ist immer so gerne mit dem Auto mitgefahren. Ich war mit ihm öfters in der Kirche und auch beim Zahnarzt. Oft hat er bei uns gegessen. Ich kann mich noch genau erinnern. Karli hätte am 1. Dezember 2011 angeblich nach Leoben fahren sollen. Von dort ist er nie mehr zurückgekommen. Ich habe ihn mehrmals angerufen, aber konnte ihn nie mehr erreichen. Wir haben im Laufe der Jahre immer wieder gesprochen, jetzt herrscht Klarheit."
Wunsch nach würdevollem Begräbnis
Während die Ermittlungen rund um den mysteriösen Fall Karli laufen, haben jene Personen, die ihn kannten nur eine Bitte: "Wir wünschen uns, dass es für Karli ein Begräbnis gibt und er würdevoll begraben wird."
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