Kürbiskernölprämierung
Die besten steirischen Kürbiskernöle sind gekürt
Ein Hoch auf die Kürbiskernölprämierung 2023: Nach der landesweiten Prämierung der besten Edelbrände des Landes, wurden nun die besten steirischen Kürbiskernöle auf Herz und Nieren geprüft.
STEIERMARK. Das steirische Kürbiskernöl ist nicht gut, nein, es ist absolut top. Das wurde einmal mehr bei der Kürbiskernölprämierung 2023 unter Beweis gestellt. „Noch nie in der Geschichte der Landesprämierung freuen sich die Produzenten über derart viele absolute Höchstnoten. Ein weiterer Qualitäts-Quantensprung ist somit vollzogen“, gratuliert Vizepräsidentin Maria Pein den Kürbiskernölproduzentinnen und Kürbiskernölproduzenten. Auffallend: Frauen-Power auf den Kernöl-Betrieben hat wichtigen Anteil am Qualitätshöhenflug des steirischen Kürbiskernöls
Höchstnoten
Von den 455 prämierten steirischen Kürbiskernölen erreichten 288 die absolute Höchstnote. Das ist ein Plus bei den Höchstnoten von eindrucksvollen 15,6 Prozent bei den Kernöl-Betrieben gegenüber dem Vorjahr, gegenüber dem Jahr 2015 sogar von imposanten 45 Prozent. Sieben Kürbiskernöl-Betriebe stehen auf der Bestenliste „20 Prämierungserfolge en suite“ an.
Sensorische Überprüfung und Labortests
Vier Tage lang hat die 100-köpfige Fachjury die 507 eingereichten Öle auf Herz und Nieren getestet. Auf dem Prüfstand standen die Frische, der nussige Geschmack, die charakteristische grün-rote Farbesowie die Viskosität. Unterzogen wurden die Öle auch einem Labortest und einer Etikettenprüfung.
„Qualitätstreiber dieser Spitzenleistungen sind nicht nur die Landesprämierung und die Spezialschulungen der Produzenten durch die Kammer, sondern auch die eindrucksvolle Frauen-Power auf den Betrieben.“
Maria Pein, Landwirtschaftskammer-Vizepräsidentin
Seit Jahren holen sich 1.300 Kernölproduzenten bei Spezialschulungen der Landwirtschaftskammer geballtes Wissen über Anbau, Kulturpflege, Ernte, Waschen, Trocknen und Lagern ab.
Siegreiche Power-Frauen
„Kompetente und gut ausgebildete Frauen spielen für den wirtschaftlichen Erfolg der Kernölbetriebe eine wichtige Rolle“, betont Vizepräsidentin Maria Pein. Je nach Betrieb sind die Kernölbäuerinnen federführend für Marketing und Verkauf, für Präsentationen, die Sensorik sowie für die Abwicklung mit der Ölmühle verantwortlich. Zwei beeindruckende Kürbiskernöl-Bäuerinnen, die mit ihren Familienbetrieben in der Bestenliste „20 Prämierungserfolge en suite“ stehen, sind Andrea Grabin und Andrea Zurk.
„Durch ständige fachliche Weiterbildung erreichen wir bei unserem Kürbiskernöl kontinuierliche Spitzenqualität. Dabei werden meine Leistungen für den betrieblichen Erfolg anerkannt und geschätzt. Als Profiverkosterin und ausgebildete landwirtschaftliche Facharbeiterin bin ich für den Verkauf, das Marketing und das Abfüllen verantwortlich, teils wirke ich beim Pressen mit, während mein Mann Otto für die Außenwirtschaft zuständig ist. Betriebliche Entscheidungen treffen wir auf Augenhöhe gemeinsam“, hebt Kernölbäuerin Andrea Zurk aus St. Veit in der Südsteiermark, die sich ständig bei Spezialschulungen weiterbildet, hervor. Vor etwa 25 Jahren sind Andrea und Otto Zurk in die professionelle Kürbiskernöl-Herstellung und -Vermarktung eingestiegen. Seither bringt Andrea auch ihre diesbezüglichen Kompetenzen ein.
Kernölbäuerin Andrea Grabin aus Edelstauden in Heiligenkreuz am Waasen betont: „Als Familienbetrieb und Direktvermarkter ist uns die Qualitätsarbeit vom Acker bis in die Flasche ein besonderes Herzensanliegen. Unseren Kunden bieten wir ausschließlich frisch gepresstes steirisches Kürbiskernöl an." Für den Erfolg seien klar festgelegte Verantwortungsbereiche ausschlaggebend. "Für Marketing, Verkauf, Etikettierung und das Abfüllen des Kürbiskernöls bin ich zuständig, während mein Mann Josef die Verantwortung für Anbau, Kulturpflege, Ernte, Waschen, Trocknen und Lagern der Kerne trägt“, sagt die ausgebildete Landwirtschaftsmeisterin, die seit 20 Jahren Kompetenz und Erfahrung in den Betrieb einbringt und sich laufend zu Hygienefragen weiterbildet.
Anbau nimmt ab, Lager sind voll
"Ersten Schätzungen zufolge wird heuer der Anbau um etwa geschätzte 20 Prozent zurückgehen", meint Franz Labugger, Obmann Gemeinschaft Steirisches Kürbiskernöl, aus Lebring. „Zu den höheren Energiekosten kamen für die Kernölproduzenten auch gestiegene Kosten für Flaschen, Logistik und Löhne, die von den Kernölproduzenten zu tragen sind. Im Sinne unserer Kundentreue haben die Kernölbauern diese Kostensteigerungen nur sehr verhalten weitergegeben“, so Labugger. „Durch die sehr gute Ernte im Vorjahr und den rückläufigen Absatz bei Kürbiskernöl und Kernen sind die Lager aktuell noch voll. Daher wird der Kürbisanbau im Jahr 2023 ersten Schätzungen zufolge um etwa 20 Prozent zurückgehen. Wir hoffen auf eine Kostenberuhigung und blicken optimistisch in die Zukunft.“
Zwei zeitgeistige Innovationen ortet Reinhold Zötsch, Geschäftsführer Gemeinschaft Steirisches Kürbiskernöl, mit dem Kürbis-Presskuchen-Mehl und Kürbis-Flascherl á la Gummibärli.
Presskuchen-Mehl bereichert die Küche
„Das Presskuchen-Mehl trifft mit seinem hohen Eiweiß-Gehalt den Zeitgeist der modernen Ernährung. Es zeichnet sich mit hochwertigen Inhaltsstoffen aus, gibt Gebäck einen leichten Grünton und einen nussigen Geschmack. Fitnessbegeisterte können es Smoothies, Shakes oder selbstgemachten Riegeln beimischen", unterstreicht Zötsch. Beim Backen ersetzt das bei der Pressung entstandene Presskuchen-Mehl zwar nicht vollständig das herkömmliche Mehl, es können aber bis zu 25 Prozent des Mehls durch Presskuchen-Mehl ausgetauscht werden. Innovative Köche bezeichnen das Presskuchen-Mehl wegen seiner Feinheit und Farbe als „Goldstaub“ – ein neuer Trend in der Küche zeichnet sich ab.
In der Steiermark wird neuerdings mit einem mini Kernöl-Flascherl á la Gummibärli zugeprostet. Der Geschäftsführer: „In jedem Fruchtgummi-Flascherl steckt das einzigartig nussige Aroma von echtem steirischen Kürbiskernöl. Perfekt zum Teilen oder Selbernaschen.“
20 Prämierungserfolge ensuite
- Andreas Ganster, Bad Gams
- Waltraud Gollien-Zenz, St. Martim im Sulmtal
- Andrea und Josef Grabin, Heiligenkreuz am Waasen
- Mario und Martin Kaschowitz, St. Veit in der Südsteiermark
- Karin und Wolfgang Lorenz, St. Martin im Sulmtal
- Johannes Sengwein, Stainz
- Andrea und Otto Zurk, St. Veit in der Südsteiermark
Kurz und knackig
- Exportanteil: Über 40 Prozent der Gesamtproduktion, Tendenz weiterhin steigend. Zielmärkte:
- Deutschland, Schweiz, Frankreich, Benelux, Südkorea Taiwan, Kanada und USA.
- Insgesamt 36 Ölmühlen sind Mitglieder der Gemeinschaft Steirisches Kürbiskernöl g.g.A.
- Etwa 66 Prozent Marktanteil hat das Steirische Kürbiskernöls g.g.A. in Österreich
- Für 1 Liter benötigt man ca. 2,1 bis 2,5 Kilogramm Kürbiskerne (entspricht der Menge von rund 30 bis 40 Kürbisse)
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