Die Hopfenernte ist abgeschlossen: 180 Tonnen für die Pikanz im Bier
Die Ernte fiel 2017 wesentlich besser als 2016 aus.
In Österreichs größtem zusammenhängenden Hopfenanbaugebiet im Rebenland Leutschach sind die Dolden unter Dach und Fach. Die 95 Hektar Hopfenkulturen in Leutschach und Umgebung sind abgeerntet, nur ein kahler Mastenwald erinnert an die Verbreitung dieser für die Bierproduktion unverzichtbaren Schlingpflanze. Laut dem neuen Hopfen-Obmann Richard Stelzl lieferte das Nachtschattengewächs heuer eine qualitativ erstklassige Ernte. Gerald Pronegg, Geschäftsführer der Erzeugergemeinschaft, spricht von einer Ertragsmenge von 180 Tonnen. Das sind um acht Tonnen mehr als 2016, aber um rund 14 Tonnen weniger als im Rekordjahr 2011.
Trockenperiode im Sommer
Vor allem die wochenlange Trockenperiode im heurigen Sommer hat dem Doldenwuchs etwas geschadet, meint Stelzl. Der Hopfenproduzent Markus Posod beklagte zum Beispiel einen Ernteverlust von rund 20 Prozent. Nur auf feuchten Böden gab es keine nennenswerte Mengeneinbußen.
Die 180 Tonnen Früchte wurden nach der maschinellen Ernte von den sieben Meter hohen Drahtgerüsten getrocknet, zu 60-Kilo-Paketen gepresst und nach Bayern verfrachtet, wo sie zu Pellets verarbeitet werden. Diese Dolden-Kügelchen werden dann den Biersorten der Brau-Union Graz beigemengt und sorgen für die feine Pikanz im Gerstensaft.
Das traditionelle Hopfen- und Weinlesefest in Leutschach vom 29. September bis 1. Oktober sollte ursprünglich von einem neu gekürten jungen Hopfenkönig eröffnet werden. Doch für diese Regentschaft meldete sich nach der Ausschreibung kein Kandidat. Gerald Pronegg überlegt deshalb wieder einen feminine Lösung: „Vielleicht wählen wir nächstes Jahr wieder ein Hopfenkönigin.“ Als bisher letzte Regentin war Nicol Dworschak bis 2016 im Amt.
Von Ernst Bieber
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