Die Unsicherheit wächst

Foto: A-TEC

Laut aktuellem Stand des KSV hat die A-Tec 370 Millionen Euro Schulden, mindestens weitere 307 Millionen Euro umfassen Haftungen. Bis zum 2. November hätte Mirko Kovats 91 Millionen Euro an Krediten aufstellen müssen, doch das gelang nicht, daher zog er die Reißleine. Man erwartet, dass bereits in der ersten Novemberwoche ein Sanierungskonzept vorliegt. Neben dem Kraftwerk gehören auch die ATB Spielberg und die AE&E in Raaba zur A-Tec-Gruppe.

Der Geschäftsführer der A-Tec-Beteiligungs GmbH, Alfred Weinberger, gibt zu, dass diese Situation alles nicht gerade leichter macht. Er stellt aber auch klar, dass die Insolvenz der Holding nicht die vier operativen Firmen der A-Tec betrifft. „Wir sind nicht im Ausgleich, bei uns läuft das Business ganz normal weiter“, sagt Weinberger. „Man wird sehen, ob es Kovats in den nächsten drei Monaten gelingt, den Konzern am Leben zu erhalten, das hat aber keine Auswirkungen auf das Kraftwerk.“ Klingt kurios, Weinberger hat aber eine Erklärung dafür. „ÖDK 3 ist ein einzelnes Projekt, das mit Kovats oder anderen Mitfinanzierern durchgezogen wird. Die Frage ist nur, ob die A-Tec zu 100% das Kraftwerk finanziert, was nach jetzigem Stand nicht sehr wahrscheinlich ist.“ Denn es gibt auch andere Interessenten, die sich für Voitsberg interessieren, mit denen Weinberger in Verbindung steht. „Die Situation ruft eine zusätzliche Unsicherheit hervor. Wir hatten vorgehabt, im November eine große Info-Veranstaltung abzuhalten. Diese werden wir verschieben, bis klar ist, wie die Zukunft des Konzerns aussieht“, meint Weinberger. „Am Behördenweg ändert sich nichts, wir wickeln unsere Verfahren weiter ab.“
Bgm. Ernst Meixner meint dazu: „Es ist immer schade, wenn ein Konzern Schwierigkeiten bekommt und dadurch Arbeitsplätze gefährdet werden. Die Verfahren sind im Laufen, wir warten jetzt erst mal ab.“
Bei den Kraftwerksgegnern keimt durch die A-Tec-Schieflage neue Hoffnung auf, nachdem sie kurz vorher bitter enttäuscht wurden. Denn im neuen Regierungspapier der Steiermark stand entgegen der Ankündigungen von LH-Stv. Hermann Schützenhöfer vor der Wahl nichts von der ÖDK drinnen. „Das hat mich auch ein bisschen gewundert“, gibt Weinberger zu. „Denn ich habe die Plakate, die mit den ÖDK-Pickerln überklebt wurden, auch noch gesehen.“

Ein neues Insolvenzrecht

Wie geht es nun bei der A-Tec weiter? Im laufenden Insolvenzverfahren darf Kovats auch Teile des Konzerns nicht verkaufen. Seit diesem Frühjahr gilt in Österreich ein neues Insolvenzrecht. Hieß es früher Ausgleich (mit 40% Abgeltung für die Gläubiger), nennt sich das jetzt Sanierungsverfahren mit Eigenverantwortung. Der Zwangsausgleich brachte zuvor 20% Quote. Das Unternehmen, das diese neue Form der Insolvenzbereinigung wählt, muss den Gläubigern 30% in zwei Jahren zahlen. Außerdem muss es bei der Anmeldung der Insolvenz einen Sanierungsplan vorlegen. Die Gläubiger haben eine Frist von 90 Tagen, den Plan anzunehmen. Verwerfen sie ihn, erfolgt eine Sanierung ohne Eigenverantwortung (20% Quote) oder ein Konkurs.

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