Klosterkirche Leibnitz
Leibnitzer Kapuziner feiern

Zahlreiche Menschen folgten der Einladung der Kapuziner zu Feier von 380 Jahren Kapuzinerkloster und 400 Jahren Provinzpatron Laurentius von Brindisi. So auch Bürgermeister Helmut Leitenberger mit Gattin (li), Provinzvikar Bruder Marek Krol (3.v.li) und Sr. Ida von den Schulschwestern in Graz. In der Mitte Guardian Bruder Johannes Salawa du Bischof Wilhelm Krautwaschl.
  | Foto: © K. Hochsam
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  • Zahlreiche Menschen folgten der Einladung der Kapuziner zu Feier von 380 Jahren Kapuzinerkloster und 400 Jahren Provinzpatron Laurentius von Brindisi. So auch Bürgermeister Helmut Leitenberger mit Gattin (li), Provinzvikar Bruder Marek Krol (3.v.li) und Sr. Ida von den Schulschwestern in Graz. In der Mitte Guardian Bruder Johannes Salawa du Bischof Wilhelm Krautwaschl.
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  • hochgeladen von Waltraud Fischer

Mit 380 und 400 Jahren gibt es im ältesten steirischen Kapuzinerkloster gleich zwei Jubiläen.

LEIBNITZ. Am 21. Juli wurde in einer Festmesse mit Bischof Wilhelm Krautwaschl in der Kapuzinerkirche gleich zweier Jubiläen gedacht: Seit 380 Jahren sind die Kapuziner in Leibnitz. Vor 400 Jahren starb ihr Provinzpatron, der heilige Laurentius von Brindisi (1559-1619). Zudem wurde der neue Altar von Bischof Wilhelm geweiht. Zur Feier kamen außerdem Bruder Marek Król, Provinzvikar der Kapuziner, Bürgermeister Helmut Leitenberger, Pfarrer Anton Neger und zahlreiche Leibnitzerinnen und Leibnitzer in die bis zum letzten Platz gefüllte Kirche.

Bischof Bischof Wilhelm Krautwaschl:
„Wenn heute hier ein neuer Altar geweiht wird, dann wird damit deutlich: das was Gott für uns getan hat, lässt uns nicht nur anbetend vor ihm verweilen, sondern ist Auftrag für jede und jeden von uns, die Welt mehr und mehr nach seinem Willen zu gestalten. Ganz in Gott und deswegen ganz bei und mit den Menschen - einfacher kann Christsein und damit auch das Leben eines Kapuziners nicht beschrieben werden. Diese Lebenseinstellung, die der Heilige Laurentius so eindrucksvoll gelebt hat, soll den Menschen auch in der Gegenwart ein Wegweiser sein.“

Das Kapuzinerkloster Leibnitz ist das älteste bestehende Kapuzinerkloster der Steiermark. Am 10. Juli 1639 wurde durch Johann Markus Graf von Altringen, Fürstbischof von Seckau der Grundstein gelegt. Die Weihe erfolgte vier Jahre später, am 10. Mai 1643. Seitdem wurde das Kloster mit einer fünfjährigen Unterbrechung in der NS-Zeit (1940-1945) von Kapuzinern genutzt.
Für die österreichischen Kapuziner hat der Standort in Leibnitz bis heute wesentliche Bedeutung: Zum einen als geistliches Zentrum der Südsteiermark, in dem sich zahlreiche Familien und junge Menschen treffen. Zum anderen aufgrund seiner jüngeren Geschichte: 1992 bis 2001 war Leibnitz Ausbildungsort für Studenten aus der Krakauer Kapuzinerprovinz, die sich im Rahmen einer internationalen Kooperation auf ihre Tätigkeit in Österreich vorbereitet haben. Die Zusammenarbeit mit Krakau besteht bis heute.

Bruder Marek Król, Provinzvikar der Kapuzinerprovinz Österreich-Südtirol:
„Unsere Klöster sollen als Orte des Gebets Heimat für viele Menschen sein. In Leibnitz treffen sich Menschen aus der ganzen Südoststeiermark. Darüber dürfen wir uns an einem Doppeljubiläum wie diesem besonders freuen.“

Laurentius: Kirchenlehrer mit Bezug zur Steiermark

Der Provinzpatron Laurentius von Brindisi hat unmittelbaren Bezug zur Steiermark. Der heilige Kapuziner war Anfang des 17. Jahrhunderts Generalminister – Ordensoberer aller Kapuziner weltweit. Für zahlreiche Klostergründungen in Österreich wie Graz (heutiges Volkskundemuseum; aufgelassen 1786 unter Joseph II.), Innsbruck, Salzburg, Feldkirch und Wien war er persönlich federführend. Auch die Einrichtung einer eigenen Verwaltung („Kommissariat“) für die steirischen Klöster erfolgte unter seiner Aufsicht. Laurentius von Brindisi ist der einzige Kapuziner, der zum Kirchenlehrer erhoben wurde. Als Mensch gelang Laurentius, wovon viele Menschen heute träumen: Er übernahm verantwortungsvolle Führungsaufgaben und schwere diplomatische Einsätze. Trotzdem fand er Zeit für Meditation und persönliches Innehalten. In seiner Verantwortung lag die Ausbreitung des Ordens über die Alpen hinaus. An diplomatischen Erfolgen ist etwa die Einigung der katholischen Liga (1609) sein Verdienst und auch der Sieg über die osmanischen Truppen bei Stuhlweißenburg (1601/02) wird ihm zugeschrieben. Bereits zu Lebzeiten wurde er als Heiliger verehrt. Das Seligsprechungsverfahren wurde wenige Tage nach seinem Tod 1619 eingeleitet.

Bruder Johannes Salawa, Guardian (Hausoberer) des Kapuzinerklosters Leibnitz:
„Seit 380 Jahren tragen und unterstützen die Menschen in Leibnitz uns Kapuziner. Unseren guten Stand hier verdanken wir ihnen.“

Kloster Leibnitz:
10. Juli 1639 Grundsteinlegung
10. Mai 1643 Weihe
1699 Zubau Lorettokapelle
1729 Zubau Franziskuskapelle
1940 – 1945 Aufhebung durch das NS-Regime
1992 – 2001 Seminar zur Priesterausbildung von Kapuzinerstudenten

Heiliger Laurentius von Brindisi

* 22. Juli 1559
+ 22. Juli 1619
21. Juli Gedenktag
1881 Heiligsprechung
1959 Erhebung zum Kirchenlehrer
Mehr Informationen zu Laurentius von Brindisi: https://www.kapuziner.at/laurentiusjahr

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